Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll6. Sitzung / Seite 241

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

neter, sondern als wichtiger Abgeordneter in die Geschichte einzugehen, wenn er ge­gen dieses Erstaufnahmezentrum Süd stimmt. Das werden wir uns genau anschauen! (Beifall beim BZÖ.)

Und wir sind auch schon sehr gespannt, wie die ÖVP-Abgeordneten aus Kärnten ab­stimmen werden. Viele sind es ja nicht mehr, aber ein paar gibt es doch noch. Das werden wir uns auch anschauen, wie ihr abstimmen werdet. (Zwischenruf bei der ÖVP.) Einer noch, ja wunderbar, auch das schauen wir uns an.

Eigentlich bin ich aber wegen eines zweiten Themas ans Rednerpult gekommen: Am Ende, am späten Abend sollte man auch noch ein bisschen an den Sport denken. Sport ist immer gut, doch leider haben wir plötzlich einen Sportminister. – Und jetzt schaue ich dem Herrn Ex-Sportstaatssekretär in die Augen und auch dem Herrn Bun­deskanzler und auch dem Herrn Ex-Sportstaatssekretär Wittmann, und vielleicht ist auch noch irgendwo der Jacky Maier; der ist auch schon weg. (Abg. Riepl: Ist das Ihre Abschiedsrede?)

Hier gibt es einen Allparteienkonsens – auch mit den Stimmen der SPÖ! –, was die Frage der Ahndung von Doping anbelangt. Wir waren uns immer einig, dass Sportler zur Rechenschaft gezogen werden in ihren Vereinen und auch was Anti-Dopingorgani­sationen anlangt, sie werden gesperrt für lange Zeit, sie müssen dafür büßen. Ein Sportminister, der gerade jetzt antritt, fordert, dass aktive österreichische Sportler in Bezug auf Doping auch strafrechtlich belangt werden sollen, eingesperrt werden sollen! (Abg. Öllinger: Ortlieb!)

Ich nenne Ihnen da ein Beispiel, Herr Kollege Darabos: der Fall Knauss. Erinnern wir uns an den Fall Knauss, Herr Kollege Wittmann! Wir haben ihn oft diskutiert, Herr Kol­lege Lopatka. Bis heute ist nicht klar und nicht bewiesen, dass es hier überhaupt einen Dopingfall gegeben hat. Er ist verurteilt worden und musste eine Strafe abbüßen. Herr Darabos, würden Sie den Herrn Knauss vor einen Strafrichter stellen? Muss er sich vor einem Strafrichter verantworten – einer der erfolgreichsten österreichischen Schifahrer, dem bis heute nicht nachgewiesen werden konnte, dass er schuldhaft gedopt hat? Das ist doch keine Einstellung, die Sie hier als Sportminister haben. Das ist doch ein Skan­dal sondergleichen, dass Sie antreten und Sportler kriminalisieren wollen! (Beifall beim BZÖ.)

Dagegen werden wir uns wehren. Sie werden einige heiße Stunden im Sportausschuss erleben, das garantiere ich Ihnen. Das wird kein Honiglecken, und wir werden diesen Allparteienkonsens in Bezug auf Doping einmahnen. Wir stellen uns schützend vor die österreichischen Sportler. (Zwischenrufe bei der SPÖ.) Ich bin gespannt, Herr Kollege Wittmann, wie Sie sich im Ausschuss verhalten werden. Wir stellen uns schützend vor unsere Sportler. Wenn es einen Minister gibt, der die Sportler kriminalisieren wird, dann werden die Sportler unsere Verteidigung erfahren. Und das wird immer so sein, meine sehr geehrten Damen und Herren. (Beifall beim BZÖ. – Abg. Dr. Jarolim: Da war der Petzner um zwei Klassen besser!)

21.55


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Meine Damen und Herren, es ist niemand mehr zu Wort gemeldet. Die Debatte ist geschlossen.

Die Parlamentsdirektion hat sich bemüht, die 23 eingebrachten Entschließungsanträge auch den fünf Fraktionen zur Verfügung zu stellen, damit bei den Abstimmungen alles klargeht, obwohl in letzter Minute noch ein Antrag dazugekommen ist. Ich denke aber, auch dieser konnte noch zur Verteilung gebracht werden.

Wir gelangen daher zu den Abstimmungen. Ich darf um ausreichend Aufmerksamkeit ersuchen und darum, Zwischenrufe bei den Abstimmungen zu unterlassen.

 


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite