Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll14. Sitzung / Seite 284

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

Wir hatten schon goldigere Zeiten. In der Monarchie gab es in Österreich das größte Teleskop Europas. Seither ging es bergab. Jetzt haben wir wieder die Chance, dass es aufwärts geht. Ich glaube, wir sollten viel mehr die Gelegenheit nutzen, diese Leute, diese jungen Wissenschaftler, diese Astrophysiker einmal einzuladen, denn es ist schon begeisternd, wenn man in ihren Berichten liest, dass vor Kurzem ein Gamma­strahler entdeckt wurde, dessen Strahlen 12,8 Milliarden Jahre gebraucht haben, um zu diesen Teleskopen oder zu diesen Antennen zu kommen. Das heißt, dass man 12,8 Milliarden Jahre zurückschaut und das beobachtet und dass dieser Gammastrah­ler laut Berechnung – Cap ist schon ganz begeistert, man sieht es – in wenigen Sekun­den 300 Millionen Mal mehr Energie ausgestrahlt hat als unsere Sonne in 10 Milliarden Jahren Lebenszeit.

Das ist schon etwas Spannendes, vor allem, wenn man sich Klimawandel, Heizung, ein Raus aus Erdöl ansieht – um jetzt ein bisschen sarkastischer zu werden.

Also ich würde das sehr begrüßen. Viele junge österreichische Stipendiaten können dort arbeiten, und es gibt auch einen Technologietransfer von ungeheuren Möglichkei­ten auf Gebieten, wo die Österreicher recht gut sind, in der Technik, in der Optik, bei Sensoren und Detektoren, bei Spiegeln und Reflektoren, in der Datenverarbeitung. Wenn man das nicht nutzen würde, ginge viel verloren, aber ich hoffe, Herr Bundes­minister, dass Ihnen für andere Sachen, die gut, wichtig und genauso spannend sind, auch noch ein bisschen etwas bleibt, wenn es dem Vizekanzler Pröll hoffentlich ge­nehm ist. – Danke. (Beifall bei den Grünen.)

23.12


Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Mayer. – Bitte. (Abg. Dr. Cap – in Richtung des sich zum Rednerpult begebenden Abg. Mayer –: Das ist dein großer Tag heute!)

 


23.12.13

Abgeordneter Peter Mayer (ÖVP): Herr Präsident! Geschätzter Herr Bundesminister! Hohes Haus! Es freut mich, dass die Verhandlungen zum Beitritt Österreichs zur ESO erfolgreich abgeschlossen werden können. Ich möchte auch die Gelegenheit nutzen, meinen Dank an den Herrn Bundesminister für seine Bemühungen auszusprechen.

Die Astronomie ist heute eine der modernsten und dynamischsten Wissenschaften und wird an den Universitäten Innsbruck, Graz und Wien betrieben und gelehrt. Die Bedeu­tung der Astronomie ist daher unbestritten.

Das Verständnis für das Universum erschließt sich allerdings nur durch den Blick ins All, und dazu braucht man weiterhin Teleskope, die seit ihrer Erfindung stets größer, fortschrittlicher, raffinierter, leistungsstärker, aber vor allem auch teurer geworden sind. Heutzutage sind Bau und Betrieb von Riesenteleskopen und Großsternwarten auf na­tionaler Eben nicht mehr möglich. Sie erfolgen fast ausschließlich durch Kooperation von Staaten oder durch Universitäten.

Die ESO versorgt die europäischen Astronomen und Astrophysiker zudem mit Geräten auf dem modernsten Stand der Technik, und derart ausgefeilte und teure Geräte sind klarerweise nicht mehr von einem Land alleine, sondern nur im Verbund zu beschaffen.

Es wird nicht nur die Attraktivität Österreichs als Forschungsort steigen, sondern auch Wirtschaft und Industrie werden profitieren, denn die ESO ist bestrebt, Aufträge bevor­zugt an Mitgliedsländer zu vergeben.

Da sich der Herr Kollege Lugar große Sorgen macht über die Sinnhaftigkeit der Investi­tion, möchte ich schon anmerken, dass etwa 25 Prozent in Österreich wieder zur An­wendung kommen beziehungsweise investiert werden.

 


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite