Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll102. Sitzung / Seite 108

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Österreich gibt etwa 1,2 Prozent des BIP für den Bereich der Langzeitpflege aus. An­dere Staaten, wie zum Beispiel Dänemark, etwa 2,6 bis 2,8 Prozent des BIP. Das zeigt uns, das wir uns auch in Österreich in diese Richtung entwickeln müssen. Wir werden mehr Geld dafür in die Hand nehmen müssen. Und wenn wir dieses Geld nicht durch eine bessere Verwaltung, durch eine sparsamere Verwaltung auch im Gesundheits­wesen lukrieren, dann werden wir neue Steuern, neue Abgaben heranziehen müssen, um das zu finanzieren und das vernichtet Arbeitsplätze und schwächt den Wirtschafts­standort Österreich. (Beifall bei der FPÖ.)

Genau deswegen, meine Damen und Herren, müssen wir auch die Gesundheitsreform umsetzen. Wir haben riesige Reibungsverluste im Gesundheitsbereich durch die Fi­nanzierung aus verschiedensten Töpfen, auch, Herr Dr. Rasinger, dadurch, dass der Hausarzt immer weniger Unterstützung bekommt. Ich kenne viele Hausärzte, die sa­gen, es wird immer schwieriger finanziell zu überleben. Es gibt eine Vielzahl an Inves­titionen, die zu tätigen sind, in die Ordination, Assistenten müssen bezahlt werden, aber das finanzielle Überleben ist oftmals schwer möglich. Es gibt auch immer weniger Ärz­te, die bereit sind, die Funktion des Gemeindearztes zu übernehmen. Wenn Schulun­tersuchungen durchgeführt werden müssen, Leichenbeschau und so weiter – das sind alles Aufgaben, die herausfordernd sind und wo die Bezahlung im Vergleich zu ande­ren Ländern wirklich nicht die beste ist.

Es ist tatsächlich so. Eine Freundin von mir ist Assistenzärztin an einem Krankenhaus. Wenn ich mir die Arbeitszeit ansehe und wie viele Stunden sie tatsächlich im Kranken­haus sein muss – eine junge Ärztin –, muss ich sagen, das ist wirklich nicht viel, was sie dafür bekommt. (Abg. Mag. Gaßner: ... Ärzte sind nicht schlecht bezahlt!) Sicher, später, wenn alles passt, wird sie einmal mehr verdienen, wenn, wenn, wenn. Aber die­ser Einsatz, den sie zu leisten hat, geht wirklich auf die Gesundheit. Wenn ich die Leis­tung vergleiche, die viele von uns als Politiker erbringen (Bundeskanzler Faymann: FPÖ-Politiker!), mit dem, was viele Ärzte zu erbringen haben, dann sind die Ärzte si­cher nicht überbezahlt, meine Damen und Herren. Das glaube ich nicht.

„FPÖ-Politiker“, hat der Herr Bundeskanzler hinter mir gesagt. Der Herr Bundeskanzler ist ein lustiger Mann. Er lächelt die meiste Zeit, schweigt aber noch viel mehr – und der einzige Zwischenruf, den er heute getätigt hat, ganz leise hinter mir, weil laut hat er sich nicht getraut, war, die FPÖ-Politiker sind die, die zu viel verdienen. – Herr Bundes­kanzler, ich kann Ihnen sagen (Zwischenbemerkung von Bundeskanzler Faymann), Sie sind mit Sicherheit der schlechteste Bundeskanzler, den diese Republik in all den Jahren bisher gesehen hat. Der schlechteste! (Beifall bei der FPÖ.)

Ich freue mich schon sehr auf die nächsten Wahlen, Herr Bundeskanzler! Sie sagen immer, es kommt eine Zusammenarbeit mit der FPÖ nicht in Frage. (Bundeskanzler Faymann: Richtig!) Herr Bundeskanzler, wissen Sie, Ihr Staatssekretär Ostermayer wäre mit Abstand der bessere Bundeskanzler, mit Sicherheit, das kann ich Ihnen sa­gen, denn mit ihm haben wir sehr gut zusammengearbeitet. Ich habe so den Eindruck, dass Sie, Herr Faymann, vielleicht nach der nächsten Wahl gar nicht mehr Bundes­kanzler sind (Bundeskanzler Faymann: Wir haben denselben Eindruck von Ihnen!), und dann wird man sehen, wie die Gespräche zwischen den Parteien nach der Wahl laufen. (Beifall bei der FPÖ.)

Herr Bundeskanzler, Sie müssen verstehen, dass ich so reagiere, denn ich erwarte mir von einem Bundeskanzler nicht einen derart eigenartigen, wenig intelligenten, plum­pen, primitiven Zwischenruf; das gefällt mir überhaupt nicht. (Beifall bei der FPÖ. – Abg. Rädler: Oi!)

13.32


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