Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll124. Sitzung / Seite 365

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beschäftigt haben sich Barbara Prammer, Helga Konrad, Maria Rauch-Kallat, sehr viele Frauen und Feministinnen, denn es geht auch um Gerechtigkeit für 50 Prozent der Bevölkerung.

Sehr geehrte Damen und Herren,  (Abg. Hörl: Redezeit!)  12 Minuten habe ich noch, lieber Franz Hörl. Ich kann es gerne ausschöpfen, wenn du Bedarf nach mehr Diskussion hast. (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten von ÖVP und Grünen.)

Sehr geehrte Damen und Herren, wir wissen, dass Sprache Bewusstsein bedeutet. Wir wissen, dass sich dieses Bewusstsein dann wiederum in der Sprache niederschlägt. Wer die Sprache verändert, verändert die Welt – wir wollen auch mit der Hymne Österreich gerechter machen! (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der ÖVP. – Abg. Dr. Rosenkranz: Jawohl, Strache verändert die Welt! Richtig!)

2.42


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Gartelgruber. 3 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


2.43.08

Abgeordnete Carmen Gartelgruber (FPÖ): Herr Präsident! Hohes Haus! Mit dieser Symbol-Romantik, die meine Vorrednerinnen jetzt angesprochen haben, kann ich wirk­lich nichts anfangen. (Zwischenruf der Abg. Mag. Schwentner.) Im Gegenteil: Es ist eine Schande, wie uns hier jetzt eingeredet werden soll, dass die Änderung der Bun­deshymne eine einzige positive Veränderung für Frauen in Österreich bringen wird! (Beifall bei der FPÖ.)

Wer ernsthaft meint, dass die Verfälschung eines historischen Dokumentes irgend­etwas Gutes bewirken würde, der ist ideologisch völlig verblendet. Ich stelle für mich fest, dass ich mich als Frau in Österreich nicht mit einer Zeile oder mit einem Satz in der Bundeshymne definiere. (Beifall bei der FPÖ. – Abg. Hörl: Bravo!)

Nun zum Antrag selbst: Erstens ist dieser Antrag schon inhaltlich falsch gestellt worden, sodass unsere Bundeshymne auf einen Halbsatz reduziert wird. Aber die eigent­liche Peinlichkeit ist doch, wie dieser Antrag ins Parlament gekommen bezie­hungsweise nicht gekommen ist.

Da kommt die ehemalige Abgeordnete Rauch-Kallat, die sich mit ihrem Kurzzeitauftritt hier im Parlament ein Denkmal setzen möchte, und die Männer in der ÖVP treten zum Denkmalsturm an. Das war ja ein Wahnsinn! Da wird eine Frau in der ÖVP am Reden gehindert, und am Ende bleibt der Eindruck, dass die Themen „Mastschweine“ und „nationaler Selbstmordplan“ wichtiger seien als Frauenanliegen. Das ist ja wirklich beschämend! (Beifall bei der FPÖ.)

Kollegin Schittenhelm, dass du dich auch hast hinreißen lassen, diesen Antrag zu unterstützen, ist mir wirklich unverständlich! (Abg. Mag. Stadler: Das war Rasinger, mit dem nationalen Selbstmordplan!) Aus lauter Angst davor, sich frauenpolitisch links überholen zu lassen, muss man sich da jetzt verbünden. Aber schau doch hinüber in die Fraktionen, Kollegin Schittenhelm, wie sich dort jetzt manche erfreut die Hände reiben. Eigentlich ist das ein Rückschritt in der Frauenpolitik, und die linken Kampf-Emanzen freuen sich wirklich darüber. (Beifall bei der FPÖ. – Zwischenrufe bei ÖVP und Grünen.)

Ist dir eigentlich bewusst, welchen Wahnsinn du mit dieser Debatte hier angezettelt hast? – Wir diskutieren ja nicht nur über die Bundeshymne, sondern es wird jetzt auch schon in den Ländern darüber diskutiert, die Landeshymnen zu ändern. (Abg. Mag. Schwentner: Sie machen das! Die FPÖ macht das!)

 


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