Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll124. Sitzung / Seite 367

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Ministerin Johanna Dohnal, 1994 von uns Grünen. Das heißt, das zieht sich jetzt schon über zu lange Zeit hin, und wir sind froh, dass wir nun eine Mehrheit dafür geschafft haben. Wir hätten gerne auch Sie von der FPÖ dabei gehabt, aber Sie bekommen das mental offensichtlich nicht hin, auch die Töchter mitzusingen. Sie werden sich aber daran gewöhnen müssen! – Und ich freue mich sehr darüber, dass Sie sich daran gewöhnen müssen, in unserer Bundeshymne die Töchter mitzusingen. (Beifall bei den Grünen sowie bei Abgeordneten von SPÖ und ÖVP.)

Zum sprachlichen Verständnis und dazu, dass Sprache Bewusstsein schafft, würde ich Sie gerne etwas fragen: Was stellen Sie sich vor, wenn ich Ihnen sage: „Ich gehe heute zum Arzt!“? (Ruf bei den Grünen: Das hat keinen Sinn!) Was stellen Sie sich vor? (Ruf bei der FPÖ: Dass Sie erkrankt sind! – Abg. Mag. Stefan: Ich hoffe, dass er Ihnen helfen kann! – Weitere Zwischenrufe bei der FPÖ.)

Was stellen Sie sich vor, wenn ich sage: „Ich gehe zur Ärztin!“? (Neuerlicher Ruf bei der FPÖ: Dass Sie erkrankt sind! – Weitere Zwischenrufe bei der FPÖ.) Welche Bilder entstehen bei Ihnen, wenn ich sage: „Ich gehe zum Lehrer meiner Kinder!“? Eine Lehrerin? – Nein, es geht nicht, weil Sie das nicht kapieren! Ja, okay, es war nur der Versuch, Ihnen zu erklären, dass Sprache Wirklichkeit schafft und dass Bilder in den Köpfen entstehen. Aber wenn bei Ihnen durch Sprache keine Bilder in den Köpfen entstehen, kann man nichts machen. (Abg. Zanger: Dann können Sie ja ein Bild malen!) Ich bin froh, dass das trotzdem durch ist! (Beifall bei den Grünen sowie bei Abgeordneten von SPÖ und ÖVP.)

2.49


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Petzner. Ge­samt-Restredezeit Ihrer Fraktion: 2 Minuten. – Bitte.

 


2.50.16

Abgeordneter Stefan Petzner (BZÖ): Meine Damen und Herren! Der Antrag passt zur Uhrzeit. Ich finde es auch sehr lustig, dass er von einer Dame kommt, deren eigener Ehemann sagt: „meine Alte daheim“. Ich verweise diesbezüglich auf ein „Kurier“-Interview: Herr Mensdorff-Pouilly über Frau Rauch-Kallat. Das Beispiel allein zeigt schon, dass mit diesem Antrag überhaupt nichts erreicht ist.

Aber inhaltlich möchte ich Folgendes sagen: Wenn von Sprache gesprochen wird und die Änderung lauten soll: „Heimat großer Töchter“, Beistrich, „Söhne“ (Abg. Mag. Schwentner: Das kann man ändern!), besteht die Schwierigkeit nur darin, meine Damen und Herren, dass der Beistrich nicht gesungen wird, der Beistrich kann nicht gesungen werden! (Beifall beim BZÖ. – Zwischenrufe bei SPÖ und Grünen.)

Das heißt, in der Endfassung kommt heraus: „Heimat großer Töchtersöhne“! Das bedeutet, die Söhne von großen Töchtern werden besungen – und sonst gar niemand! (Abg. Mag. Unterreiner: Ja, genau!) Das heißt, Sie erreichen damit das Gegenteil von dem, was Sie erreichen wollten. Sie besingen die Söhne von großen Töchtern und haben damit das Gegenteil von dem erreicht, was Sie eigentlich wollten. Machen Sie eine gescheite Politik, aber hören Sie auf mit dem Dichten, denn das können Sie nicht!

Außerdem muss ich auch folgende Frage stellen: Wenn es in der Hymne „Land der Dome“ heißt, wie lautet das dann in der Gender-Version? Es müsste etwa so heißen: „Land der Dominas“ – oder wie? (Heiterkeit und Beifall bei BZÖ und FPÖ.) „Land der Dominas“, ich weiß nicht! Aber das können Sie mir vielleicht dann noch erklären.

Wir vom BZÖ lehnen eine Änderung der österreichischen Bundeshymne ab. Wir wollen kein „Land der Dominas“, sondern weiter das „Land der Dome“. Daher: Ja zur bestehenden österreichischen Bundeshymne! (Beifall bei BZÖ und FPÖ.)

2.51

 


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