Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll216. Sitzung / Seite 321

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

Ich weiß, dass es in einer von Männern gestalteten Welt wie diesem Parlament nicht immer einfach ist, sich an andere Arten zu diskutieren zu gewöhnen, dass das für unsere Männer manchmal mühsam ist.

In diesem Sinne danke ich auch allen Klubobleuten, mit denen ich arbeiten durfte, insbesondere Karlheinz Kopf, der das immer souverän und mit Freude gemeistert hat – manchmal vielleicht mit einem kleinen Magengeschwür, aber trotzdem.

Da geht es um vieles. Wir Frauen brauchen, obwohl wir 52 Prozent sind, gar nicht 52 Prozent der Macht – das wäre fair und gerecht –, sondern ohnehin nur 50 Prozent. Und das auch nicht deswegen, weil die Welt davon besser wird, sondern weil es dringend notwendig ist, dass sie gerechter wird, vor allem auch in diesem Punkt. (Abg. Mag. Stefan: Vor allem in der ÖVP!)

Danke und Ihnen allen alles, alles Gute!

Ich freue mich über jeden Einzelnen, den ich wiedersehe. (Allgemeiner Beifall. – Abg. Strache: Jetzt gehen die Marek und die Hakl! Bei euch gehen alle Frauen!)

0.03


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Auch ich darf Ihnen für Ihre Zukunft alles Gute wünschen, Frau Abgeordnete Hakl.

Zu Wort gelangt Frau Abgeordnete Mag. Wurm. – Bitte.

 


0.03.51

Abgeordnete Mag. Gisela Wurm (SPÖ): Frau Präsidentin! Frau Bundesministerin! Sehr geehrte Damen und Herren! Ich bin mit meiner Vorrednerin, die sich jetzt aus dem Parlament verabschiedet, einer Meinung, wenn es heißt: Mehr Frauen braucht das Parlament! Wir von der sozialdemokratischen Fraktion werden unseren Beitrag dazu leisten, und ich hoffe, die anderen werden uns folgen. (Beifall bei der SPÖ.)

Doch nun zum Übereinkommen des Europarates zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt. Das ist eine wichtige Konvention. Ich bin stolz, froh und glücklich, dass wir sie heute ratifizieren. Am 11. Mai vor zwei Jahren hat sie Staatssekretär Waldner in Istanbul unterzeichnet. Österreich war einer der ersten Unterzeichner.

Heute setzen wir mit dieser Ratifizierung einen wichtigen und notwendigen Schritt gegen diese Menschenrechtsverletzung Nummer eins: Wir kämpfen – und das tun wir mit dieser Konvention – gegen Gewalt an Frauen, gegen häusliche Gewalt, und da sind selbstverständlich auch Kinder impliziert.

Lassen Sie mich ein bisschen in der Geschichte dieser Konvention blättern. Ich hatte das Glück, in diesem Fall von Anfang an mit dabei zu sein. 2005 wurde die Kampagne gegen Gewalt an Frauen ausgerufen: „Stopp der häuslichen Gewalt“. Das war in Warschau. Dann hat es zwei Jahre lang eine Kampagne gegeben, zunächst in Madrid und dann in Wien. Ich konnte mit der Präsidentin unseren Ausschuss einladen, und hier hat es dann den Schluss dieser Kampagne gegeben. Der damalige Präsident der Parlamentarischen Versammlung des Europarates, Lluís Maria de Puig, war hier auch anwesend und hat unserer Veranstaltung einen sehr wichtigen und notwendigen Anstrich gegeben.

Am Ende dieser Veranstaltung wurde dann 2008 hier im Parlament das Memorandum beschlossen, dass es zu einer Konvention kommen muss, dass die Kampagne nicht das Ende sein kann. Das war das sogenannte „Wiener Memorandum“ oder die „Wiener Deklaration“. Ich bin stolz darauf, dass wir hier jetzt fünf Jahre später diese Konvention ratifizieren, in der wirklich Standards gesetzt werden, und zwar umfassende Standards.


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite