369/A(E)-BR/2023

Eingebracht am 16.03.2023
Dieser Text wurde elektronisch übermittelt. Abweichungen vom Original sind möglich.

Entschließungsantrag

 

der Bundesrät*innen Korinna Schumann, Mag.a Elisabeth Grossmann, Elisabeth Grimling,

Genossinnen und Genossen

 

betreffend Skimpflation – eine weitere Mogelpackung zulasten der Konsument*innen

Um versteckte Preiserhöhungen für sich lukrieren zu können, kennt die Kreativität einiger Erzeuger, vor allem im Nahrungsmittelspektrum, keine Grenzen. Eine der aktuell beliebten Methoden ist die sogenannte Skimpflation. In der Zeitschrift ÖKO-Test wird berichtet: „In den USA, wo das Phänomen ebenfalls seit einigen Wochen angekommen ist, ist auch von der verwandten "Skimpflation" die Rede. Der Begriff wird verwendet, wenn Hersteller als Reaktion auf steigende Preise beginnen, mit dem Service oder der Qualität ihrer Produkte zu knausern ("to skimp"), also beispielsweise günstigere Rohstoffe zu verarbeiten als zuvor.“[1]

Die „neue Rezeptur“ wird u.a. mit dem Hinweis angepriesen, dass sie verbessert worden sei.

Dass dies nicht nur moralisch problematisch ist, sondern auch im gesundheitlichen Bereich beachtet werden sollte, zeigt der Blog-Beitrag How Skimpflation May Be Affecting Your Diet[2] von Henry-Ford-Health[3]. Im Detail wird die Leichtigkeit der Ersetzung von Lebensmitteln und Gewürzen durch reine Geschmacksingredienzien thematisiert:

“For example, it’s been reported that one brand has replaced real almonds with almond flavoring. Another has traded potatoes for water, while another still has reduced the amount of oil in its product. (…) Salt and sugar are easy, cheap ways to add flavor—so it wouldn’t be surprising if some brands are simply swapping out ingredients for added salt and sugar. (…)You might unknowingly keep buying the same food items without realizing the difference in formulation—potentially sacrificing the nutrition value and compromising your health.”[4]

Die arglistige Nicht-Ausweisung von billigeren Rezepturen (mangelnde Transparenz) muss demnach als Inkaufnahme von Gesundheitsbeeinträchtigung aufgrund von reiner Profitgier angesehen werden.

Die unterfertigten Bundesrätinnen und Bundesräte stellen daher nachfolgenden

 

Entschließungsantrag

 

Der Bundesrat wolle beschließen:

 

„Die Bundesregierung, insbesondere der Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz, werden aufgefordert, alle notwendigen Maßnahmen zu setzen, dass bei Verwendung von billigeren Grundstoffen für die Herstellung von bereits im Handel eingeführten Produkten, dieses Produkt nicht unter dem eingeführten Namen verkauft werden darf.“

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zuweisungsvorschlag: Ausschuss für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz



[1] https://www.oekotest.de/geld-versicherungen/Shrinkflation-Immer-mehr-Hersteller-verbergen-Preiserhoehungen-durch-Schrumpfkuren_13071_1.html, pt. 21. Februar 2023).

[2] https://www.henryford.com/blog/2022/11/skimpflation

[3] Henry Ford Health (formerly the Henry Ford Health System) is an integrated, not-for-profit health care organization in Metro Detroit. The corporate office is at One Ford Place, in Midtown Detroit, Michigan.[ Henry Ford established the health system in 1915.

[4] IBid (FN 2).