Bundesrat Stenographisches Protokoll 669. Sitzung / Seite 59

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

dass wir Bauern mit diesem Programm 2001 mit Optimismus in die Zukunft schauen können. Es wird auch in Zukunft Probleme geben, und wir werden auch in Zukunft Herausforderungen zu bewältigen haben, aber ich bin überzeugt davon, dass wir, wenn wir an die Idee des Berufsstandes der Bauern glauben, daran glauben, dass die Bauern den Tisch der Österreicher decken – sie tun dies gerne –, gemeinsam, mit Unterstützung unserer Bundesregierung den Weg in die Zukunft gehen können. – Danke schön. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

12.24

Vizepräsidentin Anna Elisabeth Haselbach: Als nächster Redner zu Wort gemeldet ist Herr Bundesrat Keuschnigg. – Bitte.

12.24

Bundesrat Georg Keuschnigg (ÖVP, Tirol): Frau Präsidentin! Herr Bundesminister! Hohes Haus! Sie haben jetzt schon sehr viel über die österreichische Land- und Forstwirtschaft gehört. Erlauben Sie mir trotzdem, dass ich versuche, in sehr komprimierter Form die Grundstrategien der österreichischen Agrarpolitik herauszuarbeiten und den Blick für die neue und moderne Landwirtschaft zu schärfen.

Die österreichische Agrarpolitik beruht im Wesentlichen auf drei Grundpfeilern. Erster Grundpfeiler: Konzentration auf die Entwicklung des einzelnen bäuerlichen Betriebes, Stärkung zu einem leistungsfähigen bäuerlichen Familienbetrieb.

Der zweite Grundpfeiler betrifft die Positionierung des Sektors auf dem Markt – dort, wo verkauft wird. Ich meine damit die Verarbeitungs- und Vermarktungswirtschaft und auch die Marketingorganisation der AMA, Agrarmarkt Austria, die den Marktauftritt der österreichischen Land- und Forstwirtschaft direkt begleitet.

Als dritten Pfeiler sehe ich die ländliche Entwicklung, die das gesamte Umfeld, in dem sich der Sektor bewegt, in dem er lebt und wirtschaftet, gestaltet.

Zum ersten Pfeiler, dem bäuerlichen Betrieb: Uns geht es in erster Linie darum, es den Betrieben zu ermöglichen, ein Maximum an eigener Wirtschaftskraft zu entwickeln. In der Agrarpolitik der Bundesregierung und unserer Fraktion geht es in erster Linie um die Erhöhung der Effizienz der Betriebe und um das Nützen aller Marktchancen, die gegeben sind.

Es geht dabei genauso um die Einführung der EDV-Möglichkeiten in die Land- und Forstwirtschaft, die Einführung der neuen Informationstechnologien, um die Effizienz der Betriebe zu steigern. Ich darf Ihnen dafür, dass das mit einigem Erfolg geschieht, ein Beispiel nennen.

Die Betriebe, die Urlaub am Bauernhof anbieten und Mitglied der Verbände sind, sind unisono im Internet vertreten. Zirka 50 Prozent der Anfragen laufen bereits über Internet. Wenn wir das zum Beispiel mit den Privatzimmervermietern vergleichen, stellen wir in unserem Bundesland fest, dass jene Betriebe, in denen dieser Versuch, die neuen Methoden einzuführen, nicht Platz greift, dem Wettbewerb nicht standhalten, vom Markt verschwinden, während das Produkt "Urlaub am Bauernhof" nach wie vor schöne Zuwachsraten aufweist.

Bei der Effizienzsteigerung der einzelnen Betriebe spielen auch die Maschinenringe, wie vom Vorredner angesprochen, eine wesentliche Rolle. Es hat sich über das gesamte Land unbemerkt ein Netz an Kooperations- und Zusammenarbeitsformen entwickelt, wodurch höchste Technologie und schlagkräftigste Maschinen und Geräte in der Landwirtschaft eingesetzt werden können.

Eine Effizienzsteigerung ist notwendig, damit die Bauern den Rücken für neue Chancen, für neue Zuerwerbsmöglichkeiten, für neue Kombinationen "frei bekommen".

Begleitet wird diese Politik – dies ist auch notwendig – von einer Bildungspolitik, die dieses Bild des unternehmerischen, des tüchtig auf dem Markt agierenden Bauern zeigt. Herr Bundesminister! Das Bundesministerium hat eine Kampagne betreffend bäuerliches Familienunternehmen


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite