BundesratStenographisches Protokoll700. Sitzung / Seite 83

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

Sozialversicherungen Österreichs gemeinsam mit der Versicherungsanstalt des österreichischen Bergbaus und dem Fonds Gesundes Österreich organisiert wurde, als Prototyp ein dreiwöchiger Kuraufenthalt der Versicherungsanstalt des österreichischen Bergbaus im Josefshof vorgestellt. Im Rahmen der Gesundheits-Förderungsprogram­me einzelner Sozialversicherungsträger gibt es verschiedene Angebote zur Raucher­entwöhnung.

Meine sehr verehrten Damen und Herren! Wir müssen daher alles daransetzen, in den nächsten Jahren mit einer entsprechenden Informations- und Aufklärungskampagne ei­nen Bewusstseinswandel herbeizuführen. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

12.58

 


Vizepräsident Jürgen Weiss: Nächster Redner ist Herr Bundesrat Karl Boden. Ich erteile ihm das Wort.

 


12.58

Bundesrat Karl Boden (SPÖ, Niederösterreich): Herr Präsident! Herr Staatssekretär! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich habe soeben vernommen, dass wir, die wir heute zu diesem Tagesordnungspunkt sprechen, uns bei den Rauchern nicht sehr beliebt machen werden. (Zwischenrufe bei der ÖVP. – Bundesrätin Bachner: Nicht alle! – Heiterkeit.) Ich glaube aber trotzdem, dass es sehr wichtig ist, dazu ein paar Worte zu sagen. Ich werde mich auch beeilen, denn wie ich in der Zeitschrift „profil“ lesen konnte, ist Österreich wieder einmal säumig: Gegen Österreich wurde ein Ver­tragsverletzungsverfahren eingeleitet, wir hätten diese Richtlinien bereits in nationales Recht umsetzen sollen.

Worum geht es eigentlich in diesen Richtlinien? – Einiges wurde von meinem Vor­redner schon angesprochen. Wesentlich größer und auf beiden Seiten soll auf die Zigarettenpackungen draufgeschrieben werden: „Rauchen kann tödlich sein“. Es geht bei den Veränderungen speziell darum, den Teergehalt von 12 Milligramm auf 10 Milli­gramm zu reduzieren, den maximalen Nikotingehalt mit 1 Milligramm zu begrenzen und den Kohlenmonoxidausstoß ebenfalls bei 10 Milligramm zu fixieren.

Es wurde bereits gesagt, dass infolge des Rauchens in Österreich jährlich 14 000 Men­schen sterben; weltweit sterben sogar 4 Millionen an den Folgen des Rauchens. Als ehemaliger Raucher kann ich wirklich aus eigener Erfahrung sagen – seit einigen Jah­ren bin ich Nichtraucher –, dass ich weiß, welche Belastung jede Zigarette für den Körper ist. Ich fühle mich jetzt wirklich wohl und möchte jedem dazu raten – auch denjenigen, die wenig rauchen –: Wenn man wenig raucht, braucht man eigentlich gar keine Zigarette, und wenn man sehr viel raucht, dann ist es umso interessanter, wenn man damit aufhört.

Speziell bei der Jugend ist es ja das große Problem: Gerade bei der Jugend, die eigentlich – ich möchte es einmal so formulieren – für die Arterhaltung verantwortlich und für die Fortpflanzung zuständig ist, müsste man ansetzen, denn das Rauchen fügt den Ungeborenen wirklich sehr großen Schaden zu.

Es stört mich auch immer, wenn bei einem Fußballmatch, das man im Fernsehen ver­folgt, Trainer gezeigt werden, die mit einer Zigarette im Mund auf der Betreuerbank sitzen. Ich glaube, das ist das Schlimmste, was man überhaupt zeigen kann. Auf dem Sportplatz hat eine Zigarette nichts verloren!

In diesem Sinne sollten wir, glaube ich, auch die Bewusstseinsbildung noch einmal in Erinnerung rufen. Ich glaube, jede Kampagne, mit der die Bewusstseinsbildung geför­dert wird, ist eine wichtige Investition in die Zukunft. (Allgemeiner Beifall.)

13.02

 


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite