Bundesrat Stenographisches Protokoll 732. Sitzung / Seite 85

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16.23.19

Staatssekretär im Bundesministerium für Finanzen Dr. Alfred Finz: Sehr verehrte Frau Präsidentin! Hoher Bundesrat! Ich bleibe zunächst einmal bei der Finanzmarktauf­sicht.

 


Vizepräsidentin Anna Elisabeth Haselbach: Herr Staatssekretär! Eine Sekunde noch. – Der soeben eingebrachte Antrag ist genügend unterstützt und steht demnach mit in Verhandlung. – Bitte, Herr Staatssekretär.

 


Staatssekretär im Bundesministerium für Finanzen Dr. Alfred Finz (fortsetzend): Zur Finanzmarktaufsicht und zur Höhe der Strafen: Wir haben eine Kritik zur Höhe der Strafen von zwei Seiten. Die einen sagen: Sie sind zu hoch, sie sind zu stark ausge­weitet worden! Die anderen sagen: Sie sind zu niedrig! – Ich glaube, sie sind gerade dann richtig in der Mitte, wenn sie von beiden Seiten kritisiert werden.

Folgendes möchte ich auch noch zu bedenken geben: Hier wird von Strafen durch Be­hörden gesprochen, und da wird es von der Verfassung her langsam bedenklich. Wenn die Strafen zu hoch werden, dann sollten Gerichte darüber urteilen, und dann wird die ganze Konstruktion schwieriger. Aber wir werden einmal sehen, ob wir mit dem Instru­mentarium zurechtkommen. International sind wir mit der Höhe der Strafen eher noch im unteren Bereich, aber ich glaube, dies ist jetzt einmal eine deutliche Ausweitung des bestehenden Instrumentariums.

Zum Entschließungsantrag betreffend die Bundesbeschaffung GmbH: Gerade die Wirt­schaft hält uns immer wieder vor, dass wir beim Bund zu wenig sparen, um steuerliche Entlastungen durchführen zu können. Eine der vielen Maßnahmen ist die, dass wir das Beschaffungswesen auf neue Grundlagen gestellt haben; wir haben dadurch ein Ein­sparungsvolumen von jährlich 60 bis 70 Millionen € erzielt. Bei den Verwaltungsreform­gesprächen mit den Ländern und Kommunen wurden gerade von dort her Wünsche geäußert, sich ebenfalls dieser Einrichtung bedienen zu können, weil es zum Beispiel im kommunalen Bereich noch immer vorkommt, dass für Altenheime ein und derselbe Bettentyp nicht vom örtlichen Verkäufer eingekauft wird, da bei ein und demselben Bet­tentyp in Österreich Preisunterschiede in der Größenordnung von bis zu hundert Pro­zent bestehen.

Wir wollen nicht die Klein- und Mittelunternehmungen vernichten, wir brauchen sie für unsere Wirtschaft. Wir haben daher auch einen klaren Auftrag – und werden diesen noch verstärken – der Geschäftsführung der Bundesbeschaffung GmbH erteilt, speziell zu schauen, wie sich kleine und mittlere Unternehmungen an Ausschreibungen beteili­gen können.

Wir sind daran interessiert – und wollen eine diesbezügliche Plattform mit der Wirt­schaftskammer aufbauen –, dass Ausschreibungen bekannt gegeben werden. Wir wol­len auch untersuchen, wie Ausschreibungen in regionale Kleinlose aufgeteilt werden können, damit sich auch Klein- und Mittelunternehmungen beteiligen können. Wir ha­ben diesbezüglich auch schon Erfolge vorzuweisen: Ungefähr 60 Prozent der Aufträge gehen heute bereits an Klein- und Mittelunternehmungen. – Danke. (Beifall bei der ÖVP.)

16.26


Vizepräsidentin Anna Elisabeth Haselbach: Weiters zu Wort gemeldet ist Frau Bun­desrätin Zwazl. – Bitte.

 


16.26.26

Bundesrätin Sonja Zwazl (ÖVP, Niederösterreich): Frau Präsident! Herr Staatssek­retär! Ich möchte mich zuerst recht herzlich für das Lob bedanken. Es ist ganz gefähr­lich, wenn ich von Herrn Schimböck ein Lob bekomme, da muss ich immer aufpassen.


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