Bundesrat Stenographisches Protokoll 738. Sitzung / Seite 66

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Kanzler, der Kanzler wurde als Kandidat der drittstärksten Partei, das heißt, die dritt­stärkste Partei hat den Kanzler gestellt. Wie war das mit der objektiven Kanzlerwahl anno dazumal? Das würde mich schon interessieren. (Beifall bei den Grünen und der SPÖ. – Zwischenrufe bei der ÖVP.)

Genau, ihr macht die Absolute, sicher! Das hat ja Frau Schittenhelm schon gesagt, dass ihr die Absolute macht. (Neuerliche Zwischenrufe bei der ÖVP.) Das hat sie ehrlich gesagt in den „NÖN“.

Aber damit eine Wahl wirklich objektiv ablaufen kann, und du hast ja so viel Wert auf Objektivität gelegt, Kollege Himmer, braucht man auch Inhalte, und genau diese Inhalte sind das, was wir einfordern würden. Wir würden gerne die Inhalte sehen, damit wir in Ruhe wählen können. Und nicht nur wir würden gerne die Inhalte sehen, sondern ich denke, auch die Wählerinnen und Wähler würden gerne sehen, was da jetzt wirklich hinter diesen Versprechungen, die ihr uns immer wieder gebt, steckt.

Es ist ja zugegeben schon so, dass nicht jede Partei so besonders viel Wert auf die Inhalte legt. Wenn ich mir die Plakate anschaue, auf denen draufsteht: „Weil er’s kann“, stelle ich mir die Frage, wo da die Inhalte sind, die uns jetzt zu einer objektiven Wahl­entscheidung führen würden. Also das Beispiel objektive Wahlentscheidung, objektive Entscheidung anhand der Kanzlerwahl zu erläutern, das war meiner Meinung nach nicht ganz so gut.

Ich habe vorhin schon festgestellt, offensichtlich habt ihr alle miteinander nur einen Satz aus diesem Rechnungshofbericht herausgelesen. (Zwischenruf des Bundesrates Mag. Himmer.) – Du hast ihn zitiert, der Herr Minister hat ihn zitiert, und ich glaube, Herr Bundesrat Bieringer hat ihn dann noch einmal wiederholt.

Der Rechnungshofbericht ist ziemlich umfassend, und es stehen auch einige sehr kritische Sätze drinnen. (Zwischenrufe bei der ÖVP.) Ich würde mir auch von einer Regierungspartei wünschen, dass sie nicht nur Ja und Amen sagt, weil der Minister vorne Ja und Amen sagt, sondern dass sie auch das Bedürfnis hat, das zu überprüfen und zu kontrollieren. Das würde ich mir sogar von einer Regierungspartei erwarten und nicht nur von der Opposition, aber ich denke, dieses Recht steht der Opposition in jedem Fall zu. (Beifall bei den Grünen und der SPÖ.)

17.14


Vizepräsident Jürgen Weiss: Als nächster Redner zu Wort gemeldet ist Herr Bun­desrat Kaltenbacher. – Bitte.

 


17.14.53

Bundesrat Günther Kaltenbacher (SPÖ, Steiermark): Herr Präsident! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Der Herr Bundesminister ist uns abhanden gekommen (Ruf bei der ÖVP: In Zeitnot! – Bundesrat Konecny: Er muss wahlkämpfen!), okay, aber ich hätte ein paar Fragen an ihn. Gerade als letzter Redner zu diesen heiß diskutierten Fragen (Bundesrat Konecny: Beinahe!) muss ich als einer, der aus der Region stammt, doch auf ein paar Aspekte eingehen; von den Kollegen Konecny, Reisen­berger und Schimböck wurden schon wesentliche Inhalte zu diesem Thema gesagt.

Interessant ist, wenn man die gesamte Diskussion rund um den Ankauf dieser Euro­fighter regionalpolitisch betrachtet, nämlich in der Region Aichfeld-Murboden, sechs SPÖ-Gemeinden: Alle 18 Abfangjäger sollen dort stationiert werden. Das heißt, die Region Aichfeld-Murboden, ohnehin eine rote Region, soll zum Mistkübel der Nation gemacht werden. (Bundesrat Perhab: Das ist ja nicht wahr, Herr Kollege!) Was sich in den letzten Wochen und Monaten in dieser Region abgespielt hat, sucht seines­gleichen und ist nicht nachvollziehbar. (Neuerlicher Zwischenruf des Bundesrates Perhab.) – Ich komme noch darauf, Kollege, nur nicht nervös werden.

 


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