BundesratStenographisches Protokoll746. Sitzung / Seite 91

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sieht – dass man praktisch mit einem Motorrad nicht mithalten kann, so wird hier gefahren! –, dann muss man sich fragen, ob hier wirklich der Sport in diesem Umfang auch sauber ist. Nur: Der Internationale Radsportverband greift jetzt hart durch. Ge­dopten Profis droht künftig neben einer Sperre auch eine Geldstrafe in Höhe eines Jahresgehaltes. Und der Internationale Radsportverband UCI hat jetzt eine Anti-Doping-Deklaration aufgelegt, die alle Radfahrer unterschreiben müssen, freiwillig – und wenn Sie sie nicht unterschreiben, werden sie auf den Internet-Seiten der UCI sozusagen zur Schau gestellt.

Pat McQuaid, der Chef der UCI, hat da also endgültig Maßnahmen gesetzt. Ich denke, insbesondere im Radsport ist es wirklich höchst an der Zeit, dass Maßnahmen ergriffen werden. Auch verpflichten sich die Radsportler dann, ihre DNA herzugeben, damit endlich diese Sache mit dem spanischen Arzt Fuentes erledigt werden kann.

Es gibt da also ganz klare Tendenzen im Radsport – vorbildlich! –, aber es ist höchst an der Zeit, dass man endgültig aufräumt mit den Doping-Sündern. Wobei man schon auch anmerken muss: Wir sind mit diesen Doping-Geschichten immer sozusagen in der Defensive. Die Medizin ist uns da meistens einen Schritt voraus. Wo jemand gezielt dopt und das gezielt auch – wie früher mit dem Radsportler Fuentes – betreibt, dort wird wissenschaftliche Forschung betrieben, um diese Leute mit Doping zu „versorgen“.

Ich hoffe, dass wir mit diesem neuen Gesetz, auch mit unserer Nationalen Anti-Doping-Agentur weitere Verbesserungen erzielen können. Wir haben diese Nationale Anti-Doping-Agentur NADA geschaffen, die mit drei Kommissionen unterstützend unter­wegs ist: einer Rechtskommission, einer medizinischen Kommission und einer Ethik­kommission. Sie hat, wie wir gehört haben, auch entsprechende finanzielle Mittel. Es werden Mittel vom Bundes-Sportförderungsgesetz umgeleitet – mehr als 1 Million € zusätzlich. Man kann also mit zusätzlichen Doping-Kontrollen, mit zusätzlichen Hand­habungen im Sport entsprechend aktiv sein. Kollege Köberl hat eindeutig beschrieben, worum es hier geht.

In der Hoffnung, mit dieser Gesetzesvorlage einen wesentlichen Beitrag für die Sauberkeit und die Glaubwürdigkeit des Sportes in Österreich geleistet zu haben, richte ich die Forderung an die Sportverbände und natürlich auch an die Sportler, diese Vorgaben entsprechend umzusetzen. – Ich danke. (Beifall bei der ÖVP sowie des Bundesrates Ing. Kampl.)

13.55


Präsident Manfred Gruber: Danke, Herr Kollege Mayer.

Zu Wort gemeldet ist nun Herr Kollege Winter. – Bitte.

Ich darf bei dieser Gelegenheit Frau Bundesministerin Dr. Kdolsky sehr herzlich im Bundesrat begrüßen. (Beifall bei der ÖVP.)

 


13.55.27

Bundesrat Ernst Winter (SPÖ, Niederösterreich): Herr Präsident! Frau Bundes­minis­terin! Herr Staatssekretär! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Als Vorsitzender des Sportausschusses des Bundesrates ist es mir eine große Freude, heute zum Anti-Doping-Bundesgesetz 2007 zu sprechen. Insbesondere ist es auch für Österreich als Sportnation von großer Bedeutung, dass dieses Gesetz heute einstimmig – so hoffe ich natürlich – vom Bundesrat abgesegnet wird und somit in Kraft treten kann.

Die Politik hat dadurch das deutliche Signal gesetzt, dass Doping im österreichischen Sport nichts zu suchen hat. Das ist auch ein Signal für Fairness im Sport und zum Schutz der Gesundheit unserer Sportlerinnen und Sportler, die Tag für Tag beachtliche Anstrengungen unternehmen, um das Ansehen Österreichs in aller Welt zu stärken.

 


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