BundesratStenographisches Protokoll746. Sitzung / Seite 171

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Ertragssituation 2005: Nach den beiden trockenen Jahren 2002 und 2003 ist die Situation sozusagen wieder ein bisschen ins rechte Lot gekommen. Dennoch wissen wir aus den Beobachtungen und Werten von heuer, dass es ein extrem frühes Jahr ist, was sich natürlich nicht nur auf die Menge, sondern vor allem auch auf die Qualität auswirkt. Es ist auch ein Anstieg der Weidehaltung festzustellen.

Abschließend darf ich zu einem Bereich kommen, der mir auch anlassbezogen besonders am Herzen liegt, das ist die Almwirtschaft. Rund 9 100 Almen gibt es in Österreich. Diese werden mit rund 10 000 Pferden, 270 000 Rindern und Mutterkühen, knapp 60 000 Milchkühen sowie 90 000 Schafen und 6 000 Ziegen bestoßen, wie es im Fachjargon heißt.

Im ÖPUL wurde die Maßnahme „Alpung und Behirtung“ von mehr als 8 000 Betrieben in Anspruch genommen.

Gestatten Sie mir noch einen Auszug aus der „ALP Austria“, dem Programm zur Stärkung der Almwirtschaft. Da heißt es:

„Almen sind ein zentraler Bestandteil der alpinen und subalpinen Kulturlandschaft und können nur durch Bewirtschaftung mit Tieren erhalten werden. Die strukturellen Umbrüche in der Landwirtschaft seit Mitte des 19. Jahrhunderts haben die traditionelle Bewirtschaftung großen Veränderungen unterworfen, die sich auch auf die (sub)alpine Kulturlandschaft auswirken. Das ‚Wachsen und Weichen’ der Höfe im Tal setzt sich in der Almenlandschaft fort. Tendenzen wie Auflassung unzureichend erschlossener Almen, Umwandlung von Milch- zu Galtviehalmen oder Rückgang von Almpersonal sind österreichweit zu beobachten.“

Ein Fall, der leider auch traurige Gewissheit hat, ist einer aus unserer Region, wo es immer wieder Einschränkungen in der Almwirtschaft durch naturschutzrechtliche Auf­lagen gibt. Besonders heuer, nach einer Windkatastrophe im Salzkammergut, ist es den Bauern nicht möglich, das Holz, das dort auf den Weideflächen liegt, rechtzeitig wegzubringen, weil eine entsprechende Erschließung mit einer Anlage eines Traktor­weges zur Alm – sozusagen eine Aufwertung, weil das Holz dort weggebracht werden soll – nicht geschaffen werden darf. Da bitte ich dich, Herr Minister, vielleicht kannst du uns da helfen.

In diesem Sinne noch einmal danke allen Mitstreitern und danke den österreichischen Bäuerinnen und Bauern und danke vor allem dir, Herr Minister, für deine Bemühungen. (Beifall bei der ÖVP.)

19.03


Präsident Manfred Gruber: Danke, Herr Kollege Köberl.

Zu Wort gemeldet ist als Nächster Herr Bundesrat Preineder. – Bitte, Herr Kollege.

 


19.03.52

Bundesrat Martin Preineder (ÖVP, Niederösterreich): Hoher Bundesrat! Wir diskutie­ren hier heute den Grünen Bericht 2005/2006 und die Maßnahmen für die Land- und Forstwirtschaft, und es freut mich, dass diese Diskussion so einen breiten Anklang findet. Das zeigt, dass Landwirtschaft wirklich ein Thema ist, das alle angeht. Und deshalb ist es auch wichtig, sich diese Berichte gemeinsam anzusehen: Wie entwickelt sich die Einkommenssituation in der Landwirtschaft? Welche Maßnahmen sind zu setzen? Und wenn wir die Berichte durchschauen, dann können wir feststellen, dass ein Pro-Kopf-Einkommen innerhalb der Landwirtschaft im Jahr 2004 leicht gestiegen, im Jahr 2005 wieder leicht gefallen ist.

Positiv zu bewerten ist, dass sich die Zahl der Haupterwerbsbetriebe stabil hält, weniger stabil jene der Nebenerwerbsbetriebe. Und es wurde heute schon gesagt: Ein


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