10.29

Bundesrätin Claudia Hauschildt-Buschberger (Grüne, Oberösterreich): Herr Präsi­dent! Sehr geehrter Herr Vizekanzler! Sehr geehrte Frau Staatssekretärin! Liebe Kolle­ginnen und Kollegen! Liebe Zuseherinnen und Zuseher! „Es lebe der Sport / Er is gesund und mocht uns hoat / Er gibt uns Kraft er gibt uns Schwung / Er is beliebt bei Alt und Jung“. – Wer kennt diese Textzeilen von Rainhard Fendrich nicht?! Ob aktiv oder passiv: Jeder und jede von uns musste wegen der Coronabeschränkungen mehr oder weniger auf sportliche Aktivitäten verzichten beziehungsweise muss es noch immer.

Mit den aktuellen Lockerungen seit 29. Mai dürfen alle Sportarten, indoor wie outdoor, bei denen ein Mindestabstand von 2 Metern beziehungsweise im öffentlichen Raum von 1 Meter eingehalten wird, wieder ausgeübt werden. Dieser Abstand darf in Ausnahmesi­tuationen sogar kurzfristig unterschritten werden, sodass zum Beispiel auch Tennis-Dop­pel, Faustball oder Segeln in bestimmten Bootsklassen möglich ist – ich komme vom Attersee und muss das kurz erwähnen. Leider nicht möglich sind immer noch gewisse Kampfsportarten beziehungsweise Mannschaftssportarten wie Eishockey, Handball, Basketball, Volleyball, Beach-Volleyball, Squash oder Rudern.

Es gibt in Österreich – und das ist gut so – eine sehr große Anzahl von Sportvereinen, in denen Kinder eine sinnvolle Freizeitgestaltung finden, und Sport trägt natürlich auch weitreichend zur körperlichen Fitness bei. Daher ist es wirklich zu begrüßen, dass es nun möglich ist, auch wieder vermehrt sportlich aktiv zu sein, obwohl ich auch an dieser Stelle noch einmal betonen möchte, dass es – auch dank deines Einsatzes, Werner – für uns immer möglich gewesen ist, nach draußen zu gehen, spazieren zu gehen, Fahr­rad zu fahren, und dass das in der Zeit der Coronabelastung nicht verloren gegangen ist.

Sport selbst dient zur Stärkung unseres Immunsystems, und ein gesundes Immunsys­tem ist ein zusätzlicher Schutz gegen Krankheiten. Daher darf man nicht vergessen und muss an dieser Stelle sagen: In den letzten Monaten haben Sporttrainerinnen und Sport­trainer sowohl im privaten Vereinsbereich als auch im schulischen Sektor wirklich Groß­artiges geleistet, und dafür sage ich an dieser Stelle meinen großen Dank.

Sehr schnell fanden nämlich Sporttrainerinnen und -trainer mit ihrer Kreativität auch die Möglichkeit, zum Beispiel über Zoom Trainingsprogramme zusammenzustellen und die Kinder auf diese Weise zu motivieren, auch weiterhin aktiv zu bleiben. Zudem haben die Vereine selbst durch ihre fachlichen Inputs mit dazu beigetragen, Konzepte zur schritt­weisen Lockerung auszuarbeiten.

Umso wichtiger ist es aber nun, mit diesem Hilfspaket auch die Sportvereine gut zu un­terstützen. Abgesagte Meisterschaften und somit nicht dokumentierte Erfolge führen nicht nur zu Einnahmenverlusten bei den Vereinen, sondern leider auch zu Motivations­verlusten bei so mancher Sportlerin und so manchem Sportler. Doch erst die vollständige Lockerung wird uns wieder Normalität bringen.

Ich halte es aber auch für wichtig, dass es im Zuge der Wiederaufnahme des Schulunter­richtes wieder zur täglichen Bewegungsstunde kommt. Lebenslange Bewegung zu ler­nen ist genauso wichtig wie Lesen zu lernen. (Bundesrätin Grimling: Stimmt!) Meiner Auffassung nach ist eine freiwillige Sportstunde am Nachmittag zwar gut gemeint, wird aber wahrscheinlich nur selektiv angenommen werden.

Abschließend möchte ich noch auf eine sehr erfreuliche Perspektive hinweisen, nämlich auf die Sommercamps: Sportcamps und Sommercamps für Kinder werden in Kürze wie­der erlaubt sein. (Bundesrätin Schumann: Leisten muss man es sich können!) Dass das wieder erlaubt sein wird, freut mich persönlich besonders, weil diese Ferienveranstaltun­gen einerseits Kindern Normalität und Spaß zurückbringen und andererseits auch für die Eltern einen wichtigen Entlastungsfaktor darstellen. – Danke. (Beifall bei Grünen und ÖVP.)

10.33

Präsident Robert Seeber: Zu Wort gemeldet ist Frau Bundesrätin Heike Eder. Ich er­teile ihr dieses.