11.29

Bundesrat Christoph Steiner (FPÖ, Tirol): Sehr geehrter Herr Minister, es war mir jetzt ein Anliegen, doch noch herauszugehen, weil mich etwas noch ein bissel wurmt. Zuerst aber zum Lob: Herr Minister, Sie sind der einzige Minister in dieser Regierung, der sich in den Bundesrat setzt, bei den Redebeiträgen wirklich zuhört – ich habe Sie nämlich beobachtet –, sich Notizen macht und auf jeden einzelnen Redner repliziert.

Das ist ein respektvoller Umgang mit dem Bundesrat, und da könnten sich die anderen Minister, ob türkis oder grün, einmal eine ganz dicke Scheibe von Herrn Minister Faß­mann abschneiden, wenn es darum geht, wie man in Österreich mit dem Parlamen­tarismus umgeht. Herzlichen Dank dafür! (Beifall bei der FPÖ, bei BundesrätInnen der SPÖ sowie des Bundesrates Arlamovsky.)

Jetzt zur Kritik, Herr Minister – denn das wurmt mich schon, seit ich diese Headline einer österreichischen Tageszeitung gelesen habe –: Sie haben gesagt, die Kinder und Ju­gendlichen haben in dieser Zeit jetzt so viel gelernt wie noch nie.

Herr Minister, ich kenne kein einziges Kind, das am Homeschooling teilnehmen musste und das dabei so viel gelernt hat wie noch nie. Das muss man schon aufs Schärfste zurückweisen, denn das hat überhaupt nichts mit der Realität zu tun. Gehen Sie einmal raus und fragen Sie die Eltern, die Kinder, die Schüler und die Lehrer! – Also das hat mit so viel lernen wie möglich überhaupt nichts zu tun, und das wurmt mich so sehr.

Bitte stellen Sie das daher richtig! Homeschooling ist sicher nicht die Zukunftsgeschichte in Österreich. Die Schüler müssen wieder zurück in die Schulen, denn dort bekommen sie das Kulturelle und auch das Zwischenmenschliche mit – und nicht zu Hause am Küchentisch. Da gehört ein Schüler nicht hin, ein Schüler gehört in die Schule! – Herzli­chen Dank. (Beifall bei der FPÖ.)

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