17.48

Bundesrat Mag. Franz Ebner (ÖVP, Oberösterreich): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Bundesminister! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Sehr geehrte Zuseherinnen und Zuseher! Ja, die Digitalisierung schreitet immer rascher voran und sie verändert Wirtschaft und Gesellschaft von Grund auf, und diese Veränderung müssen wir aktiv gestalten. Es gibt eigentlich kaum einen Lebensbereich, der noch nicht bereits von der Digitalisierung erfasst worden wäre. Genau deshalb müssen sich Wissenschaft und Forschung in unserem Land künftig noch viel intensiver mit dem Thema Digitalisie­rung, deren Auswirkungen und Chancen auseinandersetzen. Genau deshalb braucht es das neue Institute of Digital Sciences Austria, genau deshalb braucht es die neue Digital­universität in Linz.

Wer in der Welt von morgen mithalten will, der muss sich mit Digitalisierung auseinander­setzen, der muss sie verstehen und der muss ihre Chancen nutzen. Wer die Chancen der Digitalisierung nutzen will, der muss auf Bildung und Forschung setzen. Jeder Euro, der in Aus- und Weiterbildung investiert wird, ist eine Investition in die Zukunft.

Als Zusatz merke ich da an, dass es gleichzeitig aber auch wichtig und unsere Aufgabe ist, auf diesem Weg der digitalen Transformation niemanden zurückzulassen, denn es gibt Gruppen, die nicht mit der Digitalisierung groß geworden sind. Ich denke da insbe­sondere an ältere Menschen.

Sehr geehrte Damen und Herren! Die neue Digital-Uni in Linz ist eine solche Investition in die Zukunft. Sie ist eine große Chance sowohl für den Bildungs- und Forschungsstand­ort als auch für den Wirtschaftsstandort Österreich und Oberösterreich. Insbesondere bin ich natürlich sehr froh – als Oberösterreicher darf ich das sagen –, dass Linz als Standort ausgewählt wurde. Vor allem ist das aber auch – Kollege Schennach hat das bestätigt – aus fachlicher Sicht grundsätzlich ja auch die richtige Standortwahl, denn es werden dort alle Aspekte der Digitalisierung und der Informationstechnologie durch­leuchtet und erforscht. (Bundesrat Schennach: Ja, ja! Das ist auch keine Diskussion!) Es wird um zentrale Zukunftsfragen etwa in den Bereichen Klimaschutz, Mobilität, Si­cherheit oder künstliche Intelligenz gehen. Ich bin überzeugt davon, dass das viele posi­tive Effekte für Oberösterreich als Industriebundesland Nummer eins haben wird. In Oberösterreich gibt es viele innovative, forschungsintensive Betriebe, aber auch Institu­tionen wie zum Beispiel die Ars Electronica, und damit gibt es auch eine Fülle von Ko­operationsmöglichkeiten für die neue Universität.

Diese positiven Standorteffekte hat ja auch eine Studie des Leibnitz-Instituts für Wirt­schaftsforschung an der Universität München bestätigt. Diese Studie unterstreicht die riesige Chance und den Mehrwert, die diese Uni für Oberösterreich hat, und sie ver­deutlicht, welch kräftigen Impuls sie für den Standort liefern kann und damit auch für Arbeit, Wirtschaft und Wohlstand in unserem Land. Wenn man Führungskräfte und Ent­scheidungsträger in Unternehmen fragt, warum bei Standortentscheidungen die Wahl oft auf Österreich und insbesondere auch auf Oberösterreich fällt, dann bekommt man häufig zur Antwort, dass das deswegen so ist, weil wir gut ausgebildete Menschen ha­ben. Dafür ist die neue Uni natürlich ein weiterer Meilenstein. Übrigens: Auch Wifo-Chef Gabriel Felbermayr bezeichnet die neue Uni wörtlich als gut investiertes Geld.

Sehr geehrte Damen und Herren! Ein bekanntes Zitat besagt: Wege entstehen dadurch, dass man sie geht. Und der Weg der Gründung der Digital-Uni muss gegangen werden, denn zukunftsweisende Investitionen in Bildung, Wissenschaft und Forschung sind ent­scheidend für die langfristige Wettbewerbsfähigkeit unseres Wirtschafts- und Wissen­schaftsstandortes.

Es gibt Experten, die sagen, die digitale Transformation sei die größte Veränderung, der größte Umbruch in unserer Gesellschaft seit der industriellen Revolution. Und in einem chinesischen Sprichwort heißt es: Wo der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen. Die neue Digital-Universität in Linz wird genau so eine Windmühle sein. Daher bitte ich um breite Zustimmung zum Gründungsgesetz, denn wer Zukunft will, muss in Zukunft investieren. (Beifall bei ÖVP und Grünen.)

17.54

Vizepräsident Günther Novak: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Bundesrat MMag. Dr. Karl-Arthur Arlamovsky. – Bitte.