22.26

Bundesrätin Eva Prischl (SPÖ, Niederösterreich): Hohes Präsidium! Sehr geehrte Frau Staatssekretärin! Werte Kolleginnen und Kollegen! Zu fortgeschrittener Stunde habe ich meine Rede jetzt ein bisschen gekürzt, weil Herr Kollege Schreuder schon sehr viel ausgeführt, eigentlich auch die Zahlen genannt hat. (Beifall der Bundesrät:innen Krumböck und Platzer.Danke schön für den Sonderapplaus.

Um aber ganz kurz in die Materie einzugehen: Ich war am 13.12.2022 im Hollywood Megaplex Kino Sankt Pölten – um hier auch ein bisschen Werbung zu machen – und habe mir einen Film der Sankt Pöltener Filmemacherin Anita Lackenberger angesehen, die in der Branche nicht unbekannt ist.

Sie hat mir erzählt, dass es für Filmemacher:innen eher schwierig ist, zu Geld zu kommen, wenn man eine Dokumentation oder überhaupt einen Film plant – ein mühsamer Weg, man muss bei vielen Türen anklopfen, beim ORF nachfragen, wie es mit Förderungen ausschaut. Das hat sie auch bei diesem Film getan und sie hat mir erzählt, dass man dann ungefähr 30 Prozent des Budgets – was Sie auch ausgeführt haben –an Förderung bekommt; bei kleineren Produktionen, wie der eben genannten – dieser Film, den auch ich in Sankt Pölten angesehen habe; es war „Magische Weihnachten“ –, entsprechend weniger.

Sie haben auch ausgeführt, dass das Filmförderungsbudget seit mindestens zehn Jahren nicht evaluiert wurde, und ich möchte vor allem darauf hinweisen, dass auch die Coronazeit für die Filmbranche eine sehr, sehr schwierige Zeit war.

Die österreichische Filmwirtschaft besteht aus Tausenden Unternehmungen, Filmschaffenden und vielen Menschen, die in diesem Bereich arbeiten. Kollege Schreuder hat es schon ausgeführt und wir haben es auch in der Ausschuss­sitzung gehört: 11 000 Betriebe, 100 Produktionsfirmen, zwölf Verleihfirmen und in etwa 64 000 Frauen und Männer sind da beschäftigt – 30 000 Frauen und 34 000 Männer genau, hat es geheißen.

Wir von der sozialdemokratischen Fraktion sind natürlich mit diesen Förde­rungen einverstanden. Wir freuen uns sehr, dass es Förderungen gibt. Das neue Förderungsprogramm soll jetzt diese Förderlücken schließen.

Es geht nicht nur um den Kinofilm, sondern es geht auch um TV-Filme, um Streamingangebote und auch um aktuelle Entwicklungen auf dem audiovisuellen Sektor.

Das Filmförderungsgesetz und das KommAustria-Gesetz wurden ebenso novelliert. Diese neuen Rahmenbedingungen sollen die Zukunft des österreichi­schen Films sichern, sie sollen Hoffnung auf eine nachhaltige Stärkung der Filmwirtschaft und auch auf die Durchführung von internationalen Produktionen hier am Standort in Österreich geben.

Diese Filmförderung soll in einem One-Stop-Shop zusammengeführt werden, was natürlich eine rasche Förderungsabwicklung ermöglicht.

Ein zukunftsweisender Schritt für die gesamte Filmbranche – und das betrachte ich sehr, sehr positiv – ist die Errichtung einer Filmproduktionshalle oder von Filmproduktionshallen in Wien Simmering am Hafengelände. Die Stadt Wien wird damit nicht nur als Drehort gestärkt, sondern auch als Tourismus­destina­tion, und das bringt Wertschöpfung und Arbeitsplätze. Ich muss sagen, das ist ein herrlicher und sehr positiver Beitrag, den wir heute hier besprechen, und ich finde das ganz, ganz toll. (Beifall bei der SPÖ sowie der Bundesrät:innen Eder-Gitschthaler und Tiefnig.)

Abschließend möchte ich allerdings schon – das wurde auch im Nationalrat schon gesagt – ein paar Ergänzungsvorschläge einbringen, die uns noch ein bisschen fehlen: Zum Beispiel war die Ausweitung der Filmförderung auch auf den europäischen Film eines der Themen, weiters der Start der Nachwuchs­offensive, eine angemessene, faire Bezahlung von Arbeitskräften und konkrete Ökologisierungsmaßnahmen. Aber wir stimmen natürlich diesen vorliegenden Gesetzesnovellen zu. Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit!

Ich darf mich anschließen: Vielleicht schauen Sie sich in den Weihnachtsferien einen Film an, und ich wünsche Ihnen allen schöne Weihnachten! – Danke. (Beifall bei der SPÖ sowie bei Bundesrät:innen von ÖVP und Grünen.)

22.30

Vizepräsident Günther Novak: Als Letzter zu Wort gemeldet ist MMag. Dr. Karl-Arthur Arlamovsky. – Bitte, Herr Bundesrat.