14.40

Bundesrat Bernhard Hirczy (ÖVP, Burgenland): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Vielen Dank, dass ich bei diesem Punkt noch an das Rednerpult schreiten durfte. Einleitend: Genau morgen vor einem Jahr konnte ich an der Sitzung nicht teilnehmen, da war ich auf dem Weg zurück aus dem Krankenhaus. Heute darf ich sagen, ich bin gesund und ich blicke nach vorne.

Ich stehe vermutlich zum letzten Mal hier am Rednerpult. Ich möchte heute die Gelegenheit nutzen, um mich zu verabschieden. Ja, ich mache das mit einem weinenden Auge, aber mit einem Ziel vor Augen, mit Stolz und mit Zuversicht. Es zieht mich nämlich genau dort hin, worüber ich sehr oft hier am Rednerpult gesprochen habe: Das war die Lehre, das ist die duale Ausbildung. Die meisten im Saal wissen es: Ich bin als Lehrer in der Berufsschule in Fürstenfeld tätig. Die Arbeit mit den jungen Menschen macht mir sehr viel Spaß. Ich werde demnächst ins Vollzeitstudium der Pädagogik wechseln, besuche somit die PH Steiermark in Graz. Diese Arbeit macht mir sehr viel Freude.

Ich werde dennoch die Politik verfolgen, da sie mir ein Herzensthema war. Ich darf hier auf das Projekt S 7 bei mir im Südburgendland in Richtung Steiermark verweisen – mein Steiermarkbezug ist also sehr groß –, ein Straßenprojekt, das für unsere Region wichtig ist. (Bundesrat Kornhäusl: Das ist gut!) Ich werde weiterhin interessiert dabei bleiben, wie es mit der Elektrifizierung der Bahn­strecke von Jennersdorf nach Graz weitergehen wird. Dabei freue ich mich, wenn dann der erste Zug diese elektrifizierte Strecke passieren wird.

Es freut mich und macht mich stolz, dass ich auf ein Projekt – ich bin seit über 20 Jahren politisch aktiv – zurückblicken darf, mit dem wir es als kleiner Bezirk über die Parteigrenzen hinweg geschafft haben, ein Anrufsammelsystem für Taxis mit Unternehmen zu installieren, womit Menschen um 2 Euro mobil geblieben sind. Dieses System wurde inzwischen vom Land übernommen, es wurde verändert, und ich werde auch darauf achten, dass es dementsprechend weiterentwickelt wird, damit es genau für die Menschen geeignet ist, die diese Unterstützung brauchen, die eben nicht 300 Meter gehen können.

Ich möchte auch auf die Monate und Jahre hier im Hohen Haus zurückblicken. Ich denke auch – Korinna sitzt dort drüben – an meine Zeit als Vizepräsident hier im Haus. Es waren für mich prägende Monate, und ich möchte mich für diese Zeit bedanken. Ich möchte mich daher bei allen Mitarbeitern hier im Haus bedanken, stellvertretend bei Frau Dr.in Susanne Bachmann, bei allen, die mit ihr gemeinsam für das Hohe Haus arbeiten, denn es war für mich immer selbst­verständlich, dort Hilfe zu bekommen, egal ob als Bundesrat oder als Vizepräsident. Daher ein Dankeschön und bitte einen Applaus für die Mitarbeiter hier im Hohen Haus. (Allgemeiner Beifall.)

Mein persönlicher Zugang war es immer, mit den Menschen zu reden. Daher darf ich mich – auch wenn das eine oder andere Mal die Stimmung etwas erhitzter ist, das eine oder andere Mal die Wortwahl vielleicht nicht hundertpro­zentig der Würde des Hohen Hauses entspricht, und manchmal auch ein Ordnungsruf oder eine Erinnerung dabei war – bei allen Fraktionen und stellver­tretend bei den Fraktionsvorsitzenden bedanken: bei Korinna für die Zusammenarbeit, insbesondere während der Präsidentschaft. Marco, danke für viele interessante Gespräche. Einiges werde ich in der Pädagogik und auch in der Schule sicher ein Leben lang verwenden können, vielen Dank dafür. Aber auch Christoph Steiner danke ich schön. Wir wissen, ab und zu haben wir die Ellenbogen rausgehaut und ab und zu hat es dann aber trotzdem wieder funktioniert.

Das ist vielleicht auch gleich die Botschaft für die Zukunft, dass man unter­schiedliche Standpunkte haben kann, am Schluss aber miteinander reden muss und vielleicht das eine oder andere Mal – da schaue ich ein paar im Mittelsektor an – mit einem Glas Wein oder einem Glas Bier oder einem Mine­ral­wasser die Dinge auch anders lösen kann. (Heiterkeit bei der ÖVP.)

Ich möchte mich auch bei meinen beiden Fraktionsvorsitzenden bedanken, einerseits bei Karl Bader und bei Charly Kornhäusl. Sie haben mich im Klub sehr herzlich aufgenommen, genauso wie ich mich im Burgenland im Landtagsklub sehr wohl gefühlt habe. Viele Freunde sitzen hier, langjährige Wegbegleiter, manche sind frisch dazugekommen. Auch bei euch möchte ich mich bedanken, daher ein Danke an alle Fraktionen und natürlich auch an meine Fraktion. (Allgemeiner Beifall.)

Einmal sage ich es noch, da es mir wirklich wichtig ist: Lebenslanges Lernen darf nicht nur eine Floskel sein! Helfen Sie alle mit, unterstützen Sie die duale Ausbildung! Achten Sie auf unsere Lehrlinge, schätzen Sie die jungen Menschen, die einen Beruf erlernen, die für Sie arbeiten. Egal ob in einem Schuh­geschäft, ob in einem Tischlerbetrieb, bei einem Maler, im Tourismus: Es gibt viele großartige Menschen! Mit denen möchte ich künftig zusammen­arbeiten. Ich möchte meinen Beitrag für Österreich leisten, damit wir gemein­sam optimistisch in eine erfolgreiche Zukunft gehen können.

Euch hier im Saal und allen, die mit Verantwortung tragen, wünsche ich nur das Beste, viel Glück und Gesundheit. Ich denke, wir werden über irgendwelche Social-Media-Kanäle sicher irgendwie verbunden bleiben. In diesem Sinn ein herzliches Glückauf, und: Es war eine coole Zeit! (Allgemeiner lang anhaltender, teilweise stehend dargebrachter Beifall.)

14.45

Präsidentin Mag.a Claudia Arpa: Dann sage ich von meiner Seite auch noch einmal alles Gute. Ich wünsche dir viel Glück bei deiner neuen Aufgabe. Herzlichen Dank für diese schöne Zusammenfassung deiner Arbeit hier im Parlament!

Weitere Wortmeldungen liegen mir dazu nicht vor. Wünscht noch jemand das Wort? (Ruf bei den Grünen: Ja!) – Bitte.