10.13

Bundesrat Silvester Gfrerer (ÖVP, Salzburg): Frau Präsidentin! Werter Herr Bundesminister! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Geschätzte Damen und Herren hier und zu Hause vor den Bildschirmen! Vielen Dank für das Thema der Aktuellen Stunde mit unserem Bundesminister Norbert Totschnig. Die Landwirtschaft ist immer ein aktuelles Thema, geht es doch jeden Tag in vielen Bereichen um die Grundbedürfnisse der Menschen, die in unserem Land leben.

Würde man die Frage stellen: Was fällt Ihnen spontan ein, wenn Sie an Österreich denken?, so bin ich mir sicher, es würde viele Antworten geben, die da lauten: Österreich ist ein wunderschönes Land mit vielen Bergen und Seen und hat viele mit Weidevieh bewirtschaftete Almen, Wälder, Wiesen und Äcker sowie gesundes frisches Wasser. Ja, Österreich ist ein wertvolles Stück Heimat.

Kurz gesagt: Es sind die Bäuerinnen und Bauern, die fast 8 000 Almen bewirtschaften, mit ihren rund 150 000 land- und forstwirtschaftlichen Betrieben, die das Bild Österreichs gestalten, pflegen und erhalten – dafür einen aufrichtigen Dank an alle Bäuerinnen und Bauern mit ihren Familien! (Beifall bei der ÖVP und bei Bundesrät:innen der Grünen.)

Damit dies auch in Zukunft sichergestellt werden kann, braucht es gute Rahmenbedingungen. Unser Bundesminister gibt uns das Werkzeug, damit wir die österreichische Bevölkerung mit Lebensmitteln von höchster Qualität versorgen können. Er ist der Minister, der viele Maßnahmen gesetzt hat, die wir brauchen, um der Teuerung entgegenzuwirken, wie zum Beispiel das Impulsprogramm, das schon kurz angeschnitten worden ist.

Unser Bundesminister ist es, der 400 Millionen Euro ausverhandelt hat, um die Landwirtschaft in schwierigen Zeiten zu unterstützen. Eine solche Maßnahme innerhalb einer GAP-Periode hat es noch nie gegeben. Diese Maßnahme ist es, die einen deutlichen Ausgleich auch innerhalb der Landwirtschaft, was das Einkommen betrifft, schafft. Das ist ein ganz wesentlicher Punkt.

Er ist es auch, der dafür gesorgt hat – wir haben es beschlossen –, dass der Waldfonds verlängert und um 100 Millionen Euro aufgestockt wurde. Unser Minister ist es auch, der die Fördersumme bei Investitionen von 400 000 auf 500 000 Euro angehoben hat. Und unser Bundesminister ist es auch, der das Thema der Großraubtiere nach Brüssel mitgenommen hat. Jetzt signalisiert die EU-Kommission Bereitschaft, den Schutzstatus abzusenken. (Beifall bei der ÖVP.)

Diese und viele andere Maßnahmen wurden von dir gesetzt, Herr Bundesminister. Du bist fachlich kompetent, du bist fleißig, du bist immer bei den Bäuerinnen und Bauern und verstehst ihre Sorgen. (Bundesrat Steiner: Da muss er selber lachen, der Minister!) Wir lassen uns deinen Einsatz von Kolleginnen und Kollegen der Opposition nicht schlechtreden. (Beifall bei der ÖVP und bei Bundesrät:innen der Grünen. – Bundesrat Spanring: Vielleicht am Bauernmarkt in Wien! Das traue ich ihm zu!)

Ich möchte an der Stelle noch sagen, ich würde es wirklich sehr begrüßen, wenn speziell von den Oppositionsparteien mehr bäuerliche Vertreter im Bundesrat wären. Es wäre meiner Meinung nach eine Bereicherung und es könnte eine Chance sein, die Diskussion zu versachlichen. (Beifall bei der ÖVP.)

Noch ein kurzer Blick in die Zukunft: Trotz eines sehr geringen Strukturwandels – nicht Bauernsterbens; sondern wir sind österreichweit auf einem sehr niedrigen Niveau – ist die Jugend unsere Zukunft. Österreich hat die jüngste Landwirtschaft in der Europäischen Union.

Im Bundesland Salzburg, und das ist schon bemerkenswert, haben sich heuer zu Schulbeginn über 1 000 Mädchen und Burschen dazu entschieden, eine landwirtschaftliche Fachschule zu besuchen. Sehr positiv ist dabei, dass junge Menschen sich auch über die Landwirtschaft ausbilden wollen. Das zeigt, Landwirtschaft hat in der Jugend und in der Gesellschaft an Bedeutung zugenommen. (Beifall bei der ÖVP.)

Auch in Bezug auf die Jugend setzt unser Bundesminister Taten. Das Programm und besonders die Vision 2028 plus geben uns die Zuversicht, dass unsere Jugend die österreichische Landwirtschaft mit Motivation weiterentwickeln kann und Rahmenbedingungen vorfindet, die ein gutes Wirtschaften ermöglichen.

Bauer zu sein ist ein Beruf, ja, aber vielmehr noch Berufung. Es braucht Fleiß – nicht eine 32-Stunden-Woche, wie sie Herr Babler fordert –, Motivation und Leidenschaft, es braucht Idealismus, Kreativität und Mut zur Veränderung und vieles mehr. Aber was ist der Reiz, Bauer oder Bäuerin zu werden? – Die Vielfalt unserer Arbeit im natürlichen Jahreslauf, das Arbeiten in und mit der Natur, den Arbeitsplatz zu Hause zu haben, Familie und Beruf zu verbinden, den Betrieb gemeinsam zu gestalten und weiterzuentwickeln, neue Ideen aufzugreifen und umzusetzen – und, und, und.

Ich komme zum Schluss. Was stimmt mich zuversichtlich? – Dass wir eine gute Vertretung haben, einen kompetenten Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig, ein gutes Netzwerk in Interessenvertretung und Politik, vor allem aber die Bäuerinnen und Bauern, die auch in Zukunft Verantwortung tragen, dass Österreich so liebens- und lebenswert bleibt, wie es jetzt ist. – Herzliches Glückauf und vielen Dank. (Beifall bei der ÖVP und bei Bundesrät:innen der Grünen.)

10.19

Präsidentin Mag.a Claudia Arpa: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Bundesrätin Mag.a Elisabeth Grossmann. – Bitte, Frau Bundesrätin.