Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 113. Sitzung / Seite 91

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Eine genauere Beschreibung hätte ich gerne noch darüber, was im Rahmen des Naturhistorischen Museums im Nationalparkinstitut Donauauen, in der Akademie mit Außenstützpunkt in Petronell, geschieht. Das empfinde ich auch als positiv und als gute Idee, aber mich würde folgendes interessieren: Was geschieht in dieser Hinsicht jetzt schon, was ist für ein Betrieb läuft dort, was geht da vor sich?

Zum Naturhistorischen Museum selbst: Wenn es so geplant ist, wie es hier steht, nämlich als kulturhistorisches Phänomen und Gesamtkunstwerk, dann ist es in der Tat richtig, wenn man es so beläßt, wie es ist. (Beifall bei der SPÖ.)

14.52

Präsident MMag. Dr. Willi Brauneder: Zu Wort gemeldet ist Frau Bundesministerin Gehrer. Mit dem Hinweis, daß um 15 Uhr eine Dringliche Anfrage aufzurufen ist, erteile ich Ihnen sehr gerne das Wort. – Bitte.

14.52

Bundesministerin für Unterricht und kulturelle Angelegenheiten Elisabeth Gehrer: Sehr geehrter Herr Präsident! Hohes Haus! Zur Frage der Rechtsform möchte ich folgendes klarstellen: Es geht uns bei dieser ganzen Diskussion darum, neue Ziele zu erreichen.

Die Ziele sind folgende: mehr Selbständigkeit, ein neues Denken, mehr Verantwortung, heraus aus der Kameralistik, über mehrere Jahre hinweg budgetieren zu können, über mehrere Jahre hinweg arbeiten zu können. Es geht auch darum, privatwirtschaftliche Erlöse haben zu können, es geht darum, eigenständiger über mehrere Jahre hinweg Planungen zu machen. (Beifall bei der ÖVP.)

Ich meine, diese Zielsetzungen sind auf verschiedenen Wegen zu erreichen. Die Aufgabe von seriöser Politik ist es, alle Wege zu prüfen und dann denjenigen zu wählen, der mit dem kleinsten bürokratischen Aufwand auskommt, der am wenigsten Mittel für Bürokratien verschlingt. Ich halte es also nicht für besonders zielführend, GesmbHs zu gründen, darüber wieder eine Holding zu machen und alles zu verkomplizieren. Ich bin der Ansicht, wir müssen versuchen, unsere Ziele einfach zu erreichen, und zwar klar durchschaubar und mit klaren Verantwortlichkeiten.

Dazu stelle ich auch folgendes fest: Wenn uns immer Holland als Beispiel vor Augen gehalten wird, so wissen doch alle, die die Verhältnisse dort kennen, daß der Staat bedeutend weniger Mittel für die Museen aufwendet als Österreich und daß man dann, wenn man viele Steuergelder zu verwalten hat, seine Verantwortung nicht einfach abgeben kann. Die Verantwortung für 1,7 Milliarden Schilling an Steuergeldern für unsere Museen, für das Bundesdenkmalamt kann ich nicht einfach an irgend jemand anderen delegieren. Ich will auch weiterhin diese Verantwortung wahrnehmen. (Beifall bei der ÖVP.)

Wenn sich bei einer sachlichen Diskussion herausstellt, daß das Modell der Anstalten ein geeignetes Modell ist, mit geringem bürokratischen Aufwand, mit Einsparungen im Verwaltungsbereich, ohne neue zusätzliche Verwaltungen, dann müssen wir alle gemeinsam alles daran setzen, dieses Anstaltenmodell umzusetzen. (Beifall bei der ÖVP.)

Meine Damen und Herren! Zur Museumskonzeption: Ich meine nicht, daß es Aufgabe der Politik ist, jedem Museum zu sagen, was es tun und womit es sich befassen darf; das eine nur mit moderner Kunst, das andere nur mit alter Kunst. Es wird immer wieder gewisse Überschneidungen geben. Wenn man fragt, was ein Museum sein soll, Touristenattraktion oder verstaubtes Lokal, in dem ältere Dinge aufbewahrt werden, dann werde ich Ihnen sagen, daß die Antwort darauf ganz einfach ist. Im Gesetz steht: sammeln, bewahren, erschließen, forschen und ausstellen. – Die Qualität eines Museums wird sicher nicht an der Besucherzahl gemessen, aber es ist auch nicht verboten, viele Besucher zu haben. Das ist auch kein gegenteiliger Beweis. Ich bin daher der Meinung, daß eine Mischung in der Zielsetzung das richtige ist.

Darüber hinaus habe ich bereits erklärt, daß es mir als eine notwendige Herausforderung erscheint, eine Museumskonzeption 2010 zu erstellen. Wir haben uns bereits gemeinsam mit


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