Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 134. Sitzung / Seite 174

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Form der Motivation, der man gegenwärtig schon Rechnung tragen kann. Es wird nun möglich, mit Qualität täglich ausverkauft zu sein – ich wünsche es. Aber die Chancen, die Möglichkeiten sind neu. Deshalb liegt es nun auch an den Direktoren, wirtschaftlich zu denken, zu er wirtschaften und nicht zu ver wirtschaften.

Festzuhalten ist, daß der Staat weiterhin 2 Milliarden Schilling pro Jahr in die Theater investiert. Gerade, weil alle Österreicherinnen und Österreicher durch ihre Steuergelder zur Erhaltung der Bundestheater beitragen, ist es wichtig, ein partizipatorisches Element einzurichten. (Zwischenruf des Abg. Dr. Kier. ) Herr Kollege Kier! Meiner Meinung nach wird dem mit der Einrichtung des Publikumsforums auch Rechnung getragen.

Das Publikumsforum besteht aus zwölf Mitgliedern – das wurde ja schon öfters angesprochen und auch detailliert erklärt –, die vom Publikum der Bundestheater direkt gewählt werden, unabhängig vom Alter. Wesentlich ist dabei das Wahlalter. (Abg. Dr. Schmidt: Sie wollen die Jugend nicht mitreden lassen! Und nur ja keine Ausrede!) Darin unterscheiden sich unsere Meinungen, Frau Kollegin Schmidt als Vorsitzende des Kulturausschusses! Das gibt jedem Österreicher die Möglichkeit einer demokratischen Mitsprache, und damit wird außerdem sichergestellt – und das scheint mir ebenfalls sehr wichtig zu sein –, daß es sich nicht um die Angelegenheit einer Kulturschickeria handelt.

Aufgabe dieses Forums wird es unter anderem sein, die Erfüllung des kulturpolitischen Auftrages zu kontrollieren. Im kulturpolitischen Auftrag ist festgehalten, daß die Durchführung von Gastspielen an anderen Bühnen, bei Festivals oder anderen Spielstätten, insbesondere in den Bundesländern, anzustreben ist, eine Forderung, die ich als südsteirischer Abgeordneter natürlich voll und ganz unterstütze. Gerade in meinem Wahlkreis, der südlichen Steiermark, sind in den vergangenen Jahren die verschiedensten Initiativen in den Bereichen des kulturellen Lebens gesetzt worden. Eine zeitgemäße Kulturpolitik muß diese Verbreiterung des kulturellen Lebens, die für den Fremdenverkehr genauso wichtig ist wie für die kulturelle Identität der Regionen, unterstützen und fördern.

Ich bin der Meinung, daß es sich bei der Ausgliederung der Bundestheater und deren Neuorganisation – und da möchte ich mich den Aussagen unseres Klubobmannes anschließen – um ein Jahrhundertgesetz handelt. Damit wird einer langjährigen Forderung der Österreichischen Volkspartei, nämlich die Bundestheater auszugliedern und auf eine privatwirtschaftliche Basis zu stellen, endlich Rechnung getragen. – Danke für Ihre Aufmerksamkeit. (Beifall bei der ÖVP.)

23.19

Präsident Dr. Heinz Fischer: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Ablinger. – Bitte.

23.19

Abgeordnete Sonja Ablinger (SPÖ): Herr Präsident! Herr Staatssekretär! Meine Damen und Herren! Wenn man die Meinungen der verschiedenen Parteien zu dieser Vorlage zusammenfaßt, kann man sagen, daß die FPÖ – die jetzt nicht da ist – über den damals noch anwesenden Herrn Krüger vermittelt hat, daß die Ausgliederung keine Ausgliederung sei, nichts habe sich geändert, gar nichts sei besser geworden.

Die Liberalen haben gesagt, daß sie im Grunde genommen positiv und in der Tendenz richtig sei. Einige Dinge seien dabei ihrer Meinung nach nicht in Ordnung.

Die Grünen wiederum haben gesagt, es sei überhaupt nicht notwendig, daß es zu einer Ausgliederung kommt.

Vor dieser Bandbreite, die in der Beurteilung entwickelt worden ist, kann ich sagen, daß die Vorlage offensichtlich eine gute ist, wenn die einen sagen, gar nichts habe sich geändert, und die anderen, es sei gar nicht notwendig. Es kann also keine so schlechte Vorlage sein.

Ich stimme dieser Vorlage auch gerne zu, obwohl ich dazusage – ähnlich wie Kollege Posch –, ich würde mit einem Paragraphen weniger, der darin enthalten ist, lieber zustimmen.


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