Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 158. Sitzung / Seite 111

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früher abhören!) Es ist Usance, daß jeder Präsident, der am Vorsitz ist, diesen Ordnungsruf verantwortet. Ich kann und will ihn auch überhaupt nicht rückgängig machen. Sie haben die Möglichkeit, das in der Präsidiale noch einmal zu thematisieren. Aber bleiben wir jetzt bitte bei dieser Debatte.

Als nächste Rednerin ist jetzt Frau Abgeordnete Reitsamer zu Wort gemeldet. Von nun an gilt eine Redezeit von 5 Minuten für jeden Diskussionsbeitrag.

19.52

Abgeordnete Annemarie Reitsamer (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Frau Bundesministerin! Meine Damen und Herren! Ich habe mir heute den ganzen Nachmittag über den Kopf zerbrochen, warum gerade diese Anfragebeantwortung herausgegriffen wurde. Diese Anfrage ist an alle Ressorts gegangen. Es liegt von den meisten die Antwort bereits vor.

Ich meine, es geht dabei oft um wesentlich mehr Leiharbeitsverträge und um wesentlich höhere Beträge. Jetzt ist es mir natürlich klargeworden: Es geht überhaupt nicht um diese Anfragebeantwortung, sondern es geht schlichtweg wieder einmal darum, den ÖGB anzuschütten! (Abg. Silhavy: Genau das ist es! – Zwischenruf des Abg. Meisinger. )

Dazu, wie groß der Wahrheitsgehalt Ihrer Rede war, Herr Kollege Gaugg, kann ich nur sagen: Sie haben hier von diesem Rednerpult aus behauptet, daß Kollege Hums eine ÖGB-Pension beziehen würde. – Das ist keinesfalls richtig! Wenn Sie ordentlich recherchiert hätten, dann müßten Sie das wissen.

Dann haben Sie sich mit den Bezügen im ÖGB auseinandergesetzt. Darauf werden Ihnen Profundere bei einer anderen Gelegenheit antworten, denn das ist heute nicht das Thema. Hätten Sie aber in Ihrer Gewerkschaft, die Sie gegründet haben, schon jemals einmal einen Kollektivvertrag abgeschlossen, dann würden Sie sich ein bißchen besser auskennen (Abg. Gaugg  – ein Blatt Papier, auf dem eine Tabelle dargestellt ist, in die Höhe haltend –: Das ist der Kollektivvertrag!) und hier heraußen nicht so einen unheimlichen Topfen verzapfen! Das muß ich sagen. (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Dr. Stippel: Er kann ja nur buchstabieren! Sonst kann er nichts!)

Aber Sie sind heute schon in ein so tiefes Loch gefallen, daß Sie den ORF ja fast in Verlegenheit bringen. Das ist das einzige, was Ihnen heute Nachmittag gelungen ist. Denn heute abend steht, wie Sie wissen, der Villacher Fasching auf dem Programm. (Abg. Gaugg: Gehen Sie ihn anschauen! Setzen Sie sich nieder!) Der ORF täte gut daran, diesen Programmpunkt abzusetzen und durch etwas anderes zu ersetzen. (Abg. Gaugg: Durch Ihre Rede, ja!) Denn diese Faschingssitzung, die Sie heute hier inszeniert haben, ist durch absolut nichts mehr zu überbieten! (Abg. Silhavy: Na, das wäre eine Katastrophe!) Das kann ich Ihnen sagen. Und wenn Sie sich auch noch so aufregen: Diese heutige Sondersitzung ist Ihnen gehörig in die Hosen gegangen! (Beifall bei der SPÖ.)

19.54

Präsident Dr. Heinrich Neisser: Nächste Wortmeldung: Herr Abgeordneter Mag. Stadler. 5 Minuten freiwillige Redezeitbeschränkung. – Bitte, Herr Abgeordneter.

19.54

Abgeordneter Mag. Johann Ewald Stadler (Freiheitliche): Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Hohes Haus! (Abg. Gaugg  – in Richtung der Abg. Silhavy –: 68 495 S Bruttobezug ohne Zulagen! – Gegenruf der Abg. Silhavy.  – Präsident Dr. Neisser gibt das Glockenzeichen.) Gestatten Sie mir zunächst, Herr Präsident, eine Vorbemerkung außerhalb des Protokolls. Es war uns leider nicht früher möglich, das Tonband abzuhören. Ich kann mich erst dann wehren, wenn ich die entsprechenden Tonbänder abhören kann. (Abg. Dr. Kräuter: Machen Sie das in der Präsidiale!) Verzeihen Sie mir deswegen, Herr Präsident, diese Form der geschäftsordnungsmäßigen Relevierung einer an sich ungerechtfertigten Behandlung meines Kollegen Haupt, die ich einfach so nicht im Raum stehen lassen wollte. (Beifall bei den Freiheitlichen.)


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