Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 164. Sitzung / 92

Dieser Nationalpark war bis 1996 der erste und auch einzige Nationalpark Österreichs mit internationaler Anerkennung. Die Schwerpunkte in den ersten Jahren waren vor allem die Errichtung einer geeigneten Infrastruktur, Flächensicherung, Forschung, Aufbau der Nationalpark-Gesellschaft, aber auch das Erreichen möglichst hoher Akzeptanz in der Bevölkerung, und wir wissen heute, daß dies auch erreicht werden konnte. Aus heutiger Sicht waren dies also fünf sehr erfolgreiche Jahre.

Der Erfolg hat sich deshalb eingestellt, weil die Verantwortlichen hervorragende Arbeit geleistet haben, deshalb, weil es sich im gegenständlichen Fall um ein ganz normales Vertragsmodell handelt, das es ermöglicht, daß die Partner einen fairen Umgang miteinander pflegen können, und das zur größten Akzeptanz führt.

Der Erfolg ist auch in der vernünftigen Landespolitik begründet, die keine Animositäten auslebt, sondern die Verantwortlichen unbeeinflußt arbeiten läßt. Daher bin ich sehr froh darüber, daß dieser erfolgreiche Weg heute unbefristet fortgesetzt werden kann, der erfolgreiche Weg, der bisher schon Vorbild für die anderen Bundesländer, aber auch für organisierte Abwehrkräfte war.

Aufbauend auf die bisherigen Leistungen wird ein Schwerpunkt in den nächsten Jahren die weitere Flächensicherung zur Abrundung der Naturzone sein. Die künftig mögliche flexible Kostenaufteilung wird einerseits dieses Ziel unterstützen, jedenfalls aber einen wirtschaftlichen Mitteleinsatz gewährleisten.

Daneben sollte aber unbedingt auch für den Ankauf von Ackerflächen, Weingärten und Bracheflächen eine landwirtschaftliche Finanzierung geprüft und auch genutzt werden. Im Interesse einer rascheren Flächensicherung sollte daher auch der Landwirtschaftsminister mit einbezogen werden.

Was den Bereich der Nationalparke Österreichs ganz allgemein betrifft, wird es darum gehen, eine möglichst einheitliche Entwicklung sicherzustellen. Die vorliegende Vereinbarung kann und wird dafür Vorbild sein. (Beifall bei der SPÖ.)

14.22

Präsident MMag. Dr. Willi Brauneder: Weiters zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Mag. Schweitzer. – Bitte, Herr Abgeordneter.

14.22

Abgeordneter Mag. Karl Schweitzer (Freiheitliche): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Meine sehr geehrten Damen und Herren! (Abg. Mag. Peter: Karl, bist du dafür oder dagegen?) Meine verehrten Umweltsprecher Kollege Keppelmüller, Kollege Kopf, Kollegin Langthaler, Kollege Barmüller! Es ist erschütternd, wie fluchtartig unsere Kollegen den Plenarsaal verlassen. Wenn ich das prozentmäßig feststellen lasse ... (Ironische Heiterkeit bei SPÖ und ÖVP. – Abg. Dr. Kostelka: Das darf nicht wahr sein! – Abg. Dr. Khol: Vier Freiheitliche sind da!) – Ja, das ist natürlich auch an unsere eigene Fraktion gerichtet, Herr Klubobmann, aber prozentuell sind wir noch besser vertreten als die Sozialdemokraten – und die Grünen sind ja auch nicht wirklich voll vertreten. (Abg. Dr. Kostelka: Wir wissen wenigstens, wie wir stimmen! Wir müssen nicht in Kärnten nachfragen, wie wir zu stimmen haben!)

Kollege Kostelka! Sie haben schon Ihr Stimmrecht in der Form in Anspruch genommen, daß Sie zwei Stimmen abgegeben haben. Sie wissen sicher nicht, wie Sie zu stimmen haben. Das haben Sie schon dokumentiert, Herr Klubobmann. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Aber nun zurück zu dem, was ich sagen will. Ich finde – und die Kritik ist an meine Fraktion gerichtet wie an alle anderen auch –, daß es wirklich nicht erbaulich ist, wenn man feststellen muß, daß zu Beginn der Umweltdebatte ein Großteil der Kollegen fluchtartig den Plenarsaal verläßt, wo es doch darum geht, einmal festzustellen, daß unser Bundesminister Bartenstein in den Bereichen, in denen er alleinverantwortlich ist, durchaus auch Erfolge aufzuweisen hat.


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