Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 48. Sitzung / Seite 142

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kraten gar nicht so wichtig seien wie andere Projekte, und darum soll sie jetzt ÖBB-intern verändert werden.

Ich möchte das wiederholen: Ich fordere den Herrn Bundesminister auf, dem Hohen Haus diese Studie zur Verfügung zu stellen, damit man ein klares Bild über die Investitionsprojekte bekommt. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Abschließend kurz zum Semmering-Basistunnel: Es ist höchste Zeit, daß hier ein Schlußstrich gezogen wird. Verkehrspolitisch ist dieser Tunnel nicht notwendig. (Zwischenruf des Abg. Dr. Kräuter. ) Die prognostizierten Zuwächse treffen nicht ein, niemand, der sich ernsthaft mit dieser Angelegenheit beschäftigt, wird die seinerzeitigen Entscheidungsgrundlagen überhaupt noch ernst nehmen. Wir haben Zeit in diesem Bereich, wir haben soviel Zeit, daß die Südostspange gebaut werden kann. Der Semmering-Basistunnel hat keine Priorität. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Der Semmering-Basistunnel ist ein Grab für viele Steuermilliarden. Dieses Projekt ist aus Umweltgründen bedenklich. Sie müssen zur Kenntnis nehmen, daß die Prognosen des Baubetreibers nicht eingetroffen sind: Der Wassereinbruch hat alles widerlegt, die Tunnelgegner haben das prophezeit, und sie haben recht behalten.

Genau die Quelle, Herr Kollege, wurde angezapft, vor der gewarnt wurde. Die HL-AG hat das ausgeschlossen – jetzt tritt das Wasser genau durch diese Quelle ein. (Zwischenruf des Abg. Dr. Kräuter. )

Sie müssen zur Kenntnis nehmen, es geht nicht um technische Probleme, es geht um den Wasserhaushalt, es geht um unser Trinkwasser. (Zwischenruf des Abg. Dr. Kräuter. ) Herr Kollege Seidinger! Sie haben gar keinen Grund zu lachen, weil ich war wirklich erschrocken über Ihre Aussage, man könne Schwierigeres bauen.

Ich darf Ihnen eines auf Ihrem Weg noch mitgeben: Es geht hier nicht um Schwierigkeiten beim Bau, es geht nicht darum, ob es technisch möglich ist, sondern es geht um die Umwelt. Und die Umwelt ist für uns immer vorrangig, meine sehr geehrten Damen und Herren, und nicht Ihre Monsterbauten! (Zwischenruf des Abg. Dr. Kräuter. ) Wenn Sie noch eine Spur von Verantwortung haben, dann machen Sie Schluß mit diesem Projekt! (Beifall bei den Freiheitlichen.)

18.06

Präsident Dr. Heinrich Neisser: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Seidinger. Herr Abgeordneter, ich erteile Ihnen das Wort.

18.06

Abgeordneter Winfried Seidinger (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Bundesminister! Geschätzte Damen und Herren! Herr Rosenstingl! Wenn Sie mich falsch zitieren, dann muß ich Ihnen darauf erwidern: Ich habe nicht von dem gesprochen, worüber Sie gesprochen haben, sondern ich sage nur zwei Dinge, bevor es um die Infrastruktur geht, mit der sich mein Kollege Sigl beschäftigen wird: Sie hätten soviel Zeit finden können, wenn Sie Herrn Brenner zitieren: Das ist der Herr Dipl.-Ing. Walter Brenner. Und ob er dann in beiden Funktionen nicht Synergie-Effekte bringen wird, das ist eine zweite Sache.

Es geht um eine Prioritätenliste, wie Sie gemeint haben, die der Herr Minister noch unter Verschluß hält, aber eines hat er im letzten Verkehrsausschuß sehr deutlich gesagt, nämlich daß gerade der Semmering-Tunnel in dieser Prioritätenliste ziemlich weit oben steht. Was Sie immer wieder bestreiten, ist, daß die Zuwächse, die die PROGNOS-Studie ergeben und prognostiziert hat, nicht stimmten. Da muß ich Sie eines anderen belehren. Es gibt sicher jedwede andere Statistik, die auch das Gegenteil behaupten kann. Sie wissen, welche Statistiken und welche Prognosen man ablegen kann.

Zur Quelle: Ich kenne das Gebiet sehr gut, ich wohne dort. Die Wallersbachquelle Edlach ist ein Problemfeld. Warum baut man einen Sondierungsstollen? – Damit man sondiert und schaut, wie die geologischen und hydrogeologischen Verhältnisse dort sind. Aber eines ist dort hinzugekom


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