124/A(E) XXI.GP
E N T S C H L I E S S U N G S A N T R A G
der Abgeordneten Dr. Josef Cap
und Genossen
betreffend die Entwicklung des Kunstbudgets
ÖVP und FPÖ betonen in ihrem Regierungsübereinkommen, es gelte den
überdurchschnittlich hohen Stellenwert der Kunst in Österreich zu erhalten, auszubauen und
für die Zukunft zu sichern. Entgegen dieser Ankündigung sieht der nun vorgelegte
Bundesvoranschlag 2000 gegenüber dem Bundesvoranschlag 1999 eine Kürzung des Bundes -
Kunstbudgets (excl. Bundestheater) um 51,22 Millionen Schilling vor.
Berücksichtigt man, daß die im Jahr 1999 tatsächlich erfolgten Aufwendungen für Kunst
aufgrund der zusätzlich zur Verfügung gestellten Mittel für die Filmförderung und die
Renovierung des Konzerthauses um rund 100 Millionen höher waren als ursprünglich
veranschlagt und das Bundes - Kunstbudget (excl. Bundestheater) somit 1,25 Milliarden
Schilling betrug, ergibt sich nach dem vorliegenden Bundesvoranschlag 2000 für heuer eine
Kürzung des Bundes - Kunstbudgets um rund 12%.
Das künstlerische Schaffen zählt zu den kreativsten und innovativsten Bereichen der
Gesellschaft. Zudem ist es auch ein wichtiger Faktor für das Image eines Landes. Am Beginn
des neuen Jahrtausends sollte es eine der Hauptaufgaben der österreichischen Kulturpolitik
sein, in Ergänzung zum etablierten Kunstschaffen besonders jene künstlerischen
Ausdrucksformen zu fördern, die kulturelle Investitionen in die Zukunft darstellen. Die
Dotierung des Kunstbudgets sollte es ermöglichen, adäquat auf die Veränderungen der
Kunstlandschaft zu reagieren und neue, innovative Kunstrichtungen - wie sie beispielsweise
im Feld der audivisuellen Medien und der neuen Informations - und Kommunikations -
technologien entstehen - entsprechend zu fördern.
Die unterzeichneten Abgeordneten stellen daher
folgenden
E n t s c h l i e ß u n g s a n t r a g
Der Nationalrat wolle beschließen:
1) Die Bundesregierung wird ersucht, das Bundes - Kunstbudget (excl. Bundestheater) für
das Jahr 2000 dem im Vorjahr erreichten Stand von 1,25 Milliarden Schilling anzupassen.
2) Die Bundesregierung wird darüberhinaus ersucht, das Kunstbudget des Bundes (excl.
Bundestheater) entsprechend dem Vorschlag des Weißbuchs zur Reform der Kulturpolitik
Österreich mittelfristig um zumindest 650 Millionen Schilling auf 1,8 Milliarden Schilling
erhöhen.
In formeller Hinsicht wird die Zuweisung an den Kulturausschuß vorgeschlagen.