Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 109. Sitzung / Seite 145

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

Wie allgemein bekannt, entsteht das hohe Unfallrisiko bei Fahranfängern durch eine Kombination mehrerer gefährlicher Faktoren: Mangelnde Fahrroutine insbesondere in brenzligen Situationen, hohe Risikobereitschaft und eine gewisse jugendliche Unbekümmertheit ergeben eine gefährliche Mischung und leider allzu oft den Stoff, aus dem die Unfälle sind.

Um diesen Umständen erfolgreich zu begegnen, wird die Führerscheinausbildung nunmehr weniger theorielastig sein. Im Verhältnis wird jeder Schüler ab sofort deutlich mehr Stunden hinter dem Lenkrad und deutlich weniger Zeit im Lehrsaal verbringen. Dadurch werden die Kosten für den Führerschein erheblich gesenkt.

Da es dennoch immer wieder zu Situationen im Grenzbereich kommt, werden die Führerschein-Neulinge durch Perfektionsfahrten und Fahrsicherheitsschulungen auf heikle Momente weitaus besser vorbereitet sein, als es derzeit der Fall ist.

Dem dritten und wohl weitaus gefährlichsten Risikofaktor, der zu hohen Risikobereitschaft, soll durch psychologische Gespräche in kleineren Gruppen begegnet werden. Das Hinzukommen einer weiteren Gefahrenquelle für junge und unerfahrene Lenker und dadurch auch für alle anderen Verkehrsteilnehmer, nämlich der erleichterte Zugang zu Drogen, kann Gott sei Dank abgewendet werden, auch wenn es an entsprechenden "segensreichen" Vorschlägen nicht gemangelt hätte.

So hat sich der steirische SP-Landesrat Kurt Flecker unlängst in bemerkenswerter Initiative zu Wort gemeldet: Ausgerechnet am Internationalen Tag des Drogenmissbrauches bezeichnete er, soeben von einer Erkundungsreise ins Drogenparadies Amsterdam glücklich heimgekehrt, die Legalisierung weicher Drogen als durchaus diskussionswürdig. Erfreulicherweise gelang es, den Genossen Flecker wieder zurückzupfeifen.

Weiters wurde große Zustimmung von den Grünen bekundet, die heute aus dem Plenum ausgezogen sind, während sie sonst vom Wähler bei Wahlen immer beauftragt werden, das Gremium zu verlassen. – Danke schön. (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

17.14

Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Zu einer tatsächlichen Berichtigung zu Wort gemeldet hat sich Herr Abgeordneter Gradwohl. Ich bitte, die diesbezüglichen Bestimmungen der Geschäftsordnung zu beachten. – Bitte, Herr Abgeordneter.

17.14

Abgeordneter Heinz Gradwohl (SPÖ): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Hohes Haus! Abgeordneter Knerzl hat soeben in seinen Ausführungen behauptet, dass der steirische sozialdemokratische Landesrat Kurt Flecker in Amsterdam behauptet hätte, dass er für die Freigabe von Drogen wäre. – Diese Behauptung ist unrichtig!

Wahr ist vielmehr (Zwischenrufe bei den Freiheitlichen)  – hören Sie mir sehr aufmerksam zu, meine sehr geehrten Damen und Herren, denn das hat auch mit der jetzigen Debatte zu tun (Abg. Ing. Westenthaler: Das war woanders! Das war in Rotterdam!); dort kommen Sie vielleicht manchmal hin, aber Kurt Flecker nicht –, dass Herr Landesrat Kurt Flecker in einer Presseerklärung beziehungsweise bei einer Pressekonferenz gesagt hat (Abg. Ing. Westenthaler: Herr Präsident! Was soll das? Das ist keine tatsächliche Berichtigung!), dass er es für wichtig halten würde, wenn man in Österreich dieses Thema aufrichtig diskutierte und offen diskutierte. Das ist in APA-Meldungen nachzulesen, meine sehr geehrten Damen und Herren. Damit hat er genau das ausgeführt, was wir heute hier den ganzen Tag machen, nämlich über das Thema diskutieren, und das ist wichtig für Österreich. (Beifall bei der SPÖ.)

17.15

Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Es ist niemand mehr zu Wort gemeldet. Die Debatte ist geschlossen.

Wünscht der Herr Berichterstatter das Schlusswort? – Das ist nicht der Fall.


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite