Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 25. Sitzung / Seite 41

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haben uns gezeigt, dass man um 0,5 Prozent an Forschung und Entwicklung am BIP aufholen kann. Wir reden von 2,5 Prozent, aber beim Reden ist es geblieben.

Ganz kurz noch: Der österreichische Außenhandel zeigt, wie Sie wissen, eine deutliche Technologielücke. Auffallend ist an den Zentren, in denen Universität und Wirtschaft vernetzt werden, dass wiederum die öffentliche Hand zum überwiegenden Teil, nämlich zu 60 Prozent, die Kosten übernimmt. Ich bin kein Maschinen- oder Bilderstürmer, bitte aber, Folgendes zu beachten: Wirtschaft und Industrie nehmen den Mund oft relativ voll, wenn es um Kritik an der Forschungsszene in Österreich geht. Ihr Beitrag ist aber – wiederum verglichen mit anderen OECD-Staaten – kümmerlich. Ich sage Ihnen, es gibt in Österreich 34 Forscherinnen und Forscher pro 1 000 Erwerbstätige. Diese Rate an erwerbstätigen Forschern hat im öffentlichen Bereich eine Steigerung von zuletzt 18 Prozent gehabt, im nichtöffentlichen – das sind Wirtschaft und Industrie – eine Steigerungsrate von 2 Prozent. Wenn Ihnen da etwas auffällt, würde ich das für sehr erfreulich halten.

Trotzdem können wir im Bereich Forschung und Wirtschaft ungeheuer viel tun. Ich nenne ökologisches Bauen, erneuerbare Energie, neue, intelligente Werkstoffe, Wärme- und Geräuschdämmung, Ernährung, medizinische Diagnostik, Gesundheitsforschung und -dienstleistungen. Das alles sind Dinge, die in der Delphi-Studie als innovativ und zukunftsträchtig erachtet wurden und eigentlich zum guten Teil unter das Kapitel Umwelttechnologie fallen.

Ich möchte Sie bitten, die Aufmerksamkeit einmal auf die Weisheit zu legen, dass Budgetkonsolidierung durch Forschungsinvestitionen und durch Nachwuchsförderung zu schaffen ist, aber nicht durch Ausstiegsstrategien, Selbstbehalte und sonstige Szenarien, wie sie von Ihnen immer wieder kommen. (Beifall bei den Grünen.)

Ich glaube – und das ist ein Angebot –, dass wir hier nur zu einem vernünftigen Nenner kommen, wenn wir diesen Dialog aufnehmen. Ich glaube, nicht wir sind es, die uns zubetonieren, sondern Sie haben sich isoliert. Das ist nicht gut für Österreich. – Danke. (Beifall bei den Grünen.)

11.24

Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als nächster Redner hat sich Herr Abgeordneter Fink zu Wort gemeldet. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 8 Minuten. – Bitte.

11.24

Abgeordneter Ernst Fink (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Bundesminister! Hohes Haus! Herr Dr. Kräuter, Sie sind schlecht informiert, hat der Herr Minister Ihnen gesagt. (Abg. Schwarzenberger: Wie immer!) Aber ich möchte um Folgendes bitten: Es könnte sein, dass Sie die schlechte Information von Ihrem Herrn Landesrat Ressel bekommen haben. Wenn die Zeitungsberichte stimmen, dann ist er der einzige zuständige Landesrat für Verkehr, der bei Herrn Bundesminister Dipl.-Ing. Schmid noch nicht vorgesprochen hat. Vielleicht hat er Sie deswegen falsch informiert. Er sollte sich einmal beim Herrn Bundesminister erkundigen. Vielleicht würde er dann bessere Auskünfte geben können, und diese wären wahrheitsgerechter. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

Herr Bundesminister! Vorerst einmal ein recht herzliches Danke dafür, dass Sie den Semmering-Basistunnel an die oberste Stelle der Prioritätenliste gestellt haben! Ich freue mich darüber. (Abg. Grabner: Aber durchgesetzt hat er sich nicht gegen Pröll!) Genau das möchte ich jetzt sagen, Herr Kollege Grabner: Erinnern Sie sich an die Wahlwerbung im Jahre 1983 in Wien. (Abg. Grabner: Vergesslich seid ja ihr!) Damals hat man gesagt, man baut den Wienerwald-Tunnel, und man hat gesagt, man baut den Semmering-Basistunnel. Nichts ist geschehen. Das Einzige, was ihr gemacht habt, war, dass ihr euch nach der Wahl wieder zurückgezogen habt, und alles ist wie eine Seifenblase zerplatzt. Sie hätten damals die Möglichkeit gehabt.

Heute redet ihr euch auf Herrn Landeshauptmann Pröll aus. Das hättet ihr damals nicht zu tun brauchen, sondern ihr hättet das alles damals bauen können. Ihr habt es aber leider, wie immer, verschlampt. Ihr habt nichts gemacht, ihr habt nichts weitergebracht. Polemik war für euch


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