Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 37. Sitzung / Seite 179

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Wir haben in Österreich ein einzigartiges kulturelles Erbe. Wir haben viele junge talentierte Künstler mit hohem, höchstem Potential. (Abg. Dr. Cap: Welches Erbe? – Abg. Dr. Khol  – in Richtung des Abg. Dr. Cap –: Du willst sie nur stören, aber du schaffst das nicht!) Wir müssen dieses künstlerische Potential wecken, wir müssen die Begeisterung der Bevölkerung wecken, und wir müssen die Rahmenbedingungen schaffen! Der Kulturbericht 1998 kann uns dafür einige Denkanstöße geben. (Beifall bei den Freiheitlichen sowie bei Abgeordneten der ÖVP. – Abg. Dr. Mertel: Eine Sprechmaschine!)

20.44

Präsident Dr. Werner Fasslabend: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Dr. Brinek. – Bitte.

20.44

Abgeordnete Dr. Gertrude Brinek (ÖVP): Herr Präsident! Frau Bundesministerin! Hohes Haus! Einige Bemerkungen zu meinen Vorrednern. "Public Netbase" im Museumsquartier ist schon angesprochen worden. Du weißt, lieber Josef Cap, dass "Depot" und "basis wien" etwas mit dem Kuratorenmodell zu tun haben, und dazu ist auch eine Zwischenbilanz und eine Entscheidung, die Staatssekretär Morak avisiert hat und auch treffen wird, gerechtfertigt und erlaubt. Ich glaube auch nicht, dass mit diesen drei Projekten, auf die sich, wie ich in letzter Zeit beobachtet habe, etwa die SPÖ zusammen mit den Grünen immer wieder konzentriert, das gesamte Kunstverständnis umfasst wird. Da bin ich schon lieber bei Kollegen Posch, der beim Kunstverständnis im "Salzburger Programm" der ÖVP ansetzt.

Liebe Frau Ministerin! Noch herzlichen Dank in diesem Zusammenhang für die Starthilfe im Kindermuseum, im Museumsquartier, das ja nicht ursächlich ein Bundesprojekt ist, das aber genau das anspricht, was auch meine Vorrednerin gemeint hat, nämlich, sehr früh das Verständnis für jede Art von Kunst – nicht nur die von Kindern hervorgebrachte, aber diese auch – zu fördern. Auch mit diesem Objekt sind wir im Zeitplan und im Bereich des kalkulierten Budgets. Das ist wirklich eine ökonomische Meisterleistung, dass dieses "Kultur-Quartier" als größte Baustelle der Zweiten Republik so gut dasteht. (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

Ich bin sehr froh, dass wir im nächsten Kulturausschuss die Diskussion extra dem Museumsquartier widmen werden. Da wird es dann auch direkte Fragemöglichkeiten geben.

Eine Bemerkung auch noch zum "Haus der Geschichte", zum "Haus der Toleranz": Wir waren gemeinsam bei dieser Abschlussdiskussion und haben dort gehört, dass sowohl das eine Konzept als auch das andere nicht wirklich Zustimmung und Applaus gefunden haben und dass man sich dort eher auf die Empfehlung einer virtuellen Umsetzung geeinigt hat. Ministerin Gehrer hat im letzten Ausschuss auch eine Diskussion mit den jeweiligen Autorenteams über die Vorschläge zugesagt. Mir gefällt die Idee der virtuellen Umsetzung sehr gut, einigen anderen auch. Sie ist ökonomisch interessant, weil virtuell längst nicht einen Neubau mit allen infrastrukturellen Konse-quenzen und Lasten nach sich zieht.

Nun doch noch eine Bemerkung zum Kollegen ... (Abg. Dr. Cap: Wo geht es hin jetzt? Was kommt heraus?) Das Virtuelle fragt nicht nach dem Ort, lieber Kollege Josef Cap! (Abg. Dr. Khol  – in Richtung des Abg. Dr. Cap –: Das ist virtuell!) Ja, so ist es. Das Virtuelle fragt nicht nach dem Ort, sondern es verwirklicht sich im Konzept! (Abg. Dr. Khol: Das ist virtuell! Das ist in deinem Kopf, die Toleranz! Verstehst du das nicht?) Ja, das ist im Kopf und lebt aus den schon existierenden Speichern, Depots und Archiven! Diese Idee braucht kein traditionelles Haus! – Das war ja auch dein Missverständnis bei der Podiumsdiskussion. Das war dein Denkfehler! (Abg. Dr. Khol: Da bekommst du eine CD-ROM, und die tust du hinein ...!) – Es geht überhaupt nicht, weil es noch nicht existiert. (Abg. Dr. Cap: Das Virtuelle ist virtuell! – Abg. Dr. Khol: Und du auch!) – Gut.

Nun zu Kollegen Posch: Er hat den Umgang mit den Künstlern angesprochen. Da fällt mir auch ein, wie die Künstler sich artikuliert haben, als Peter Scharang dem Bundeskanzler geschrieben hat, er habe mit der Auswahl von Kollegen Morak eine glückliche Hand bewiesen. Da hat es Aufregung gegeben, angetrieben von einigen, die das nicht aushalten konnten. Da frage ich, wie das mit der Sensibilität im Denken und im Gebrauch der Sprache ist. Die letzten Kunstverteidi


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