Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 40. Sitzung / Seite 235

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vor um Bundeseigentum in Form einer Gesellschaft mit öffentlichem Recht handeln, und wenn Sie den Ausführungen des Ministers gefolgt sind, dann werden Sie gehört haben, dass es auch in Zukunft das Ziel des Staates ist, sowohl die hohe Reitkunst als auch das Gestüt zu erhalten, weil es sich dabei um alte Traditionen handelt.

Eine traurige Tatsache in diesem Zusammenhang ist lediglich, dass jahrelang ein Verlust in der Höhe von zirka 30 Millionen Schilling angefallen ist. Daher besteht meines Erachtens die dringende Notwendigkeit, sich das Ziel zu setzen, dass dieses Unternehmen wirtschaftlich geführt wird und nicht auf Kosten der Steuerzahler auf Dauer einen Verlust in der Höhe von 50 Prozent macht. Wenn man bedenkt, dass sich die Einnahmen des Gestüts Piber und der Spanischen Hofreitschule auf zirka 35 Millionen Schilling belaufen, und dann feststellt, dass ein Verlust in der gleichen Höhe anfällt, dann wird, glaube ich, klar, dass es in Zeiten, in welchen Sparen angesagt ist, einfach eine wirtschaftliche Notwendigkeit für den Staat ist, auch im Bereich der Spanischen Hofreitschule ein bisschen den Sparstift anzusetzen!

Mit dem vorliegenden Gesetz wurde durch Herrn Minister Molterer meiner Meinung nach aber auch in genügender Weise Vorsorge dafür getroffen, dass die Spanische Hofreitschule auf den Wettbewerb und auf den Markt von morgen vorbereitet ist: Die jährlichen Zuschüsse sind nicht als Zuschuss zu einem Abgang zu sehen, sondern es besteht auch die Möglichkeit, aus diesen Zuschüssen Rückstellungen für eine längere Zeit als nur für diese vierjährige Wartefrist zu bilden.

Mit dem Investitionszuschuss in der Höhe von über 100 Millionen Schilling sollen auch die baulichen Voraussetzungen für die Wahrung und Sicherung einer auch zukünftigen langen Tradition geschaffen werden. Ich glaube, dass es so durchaus möglich ist, die entsprechenden Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass die Spanische Hofreitschule sich dem internationalen Wettbewerb stellen und marktorientiert sein kann.

Ich wurde als Pferdeexperte angesprochen – ich leite auch einen Betrieb mit zirka 200 Pferden – und möchte sagen, dass der Ausbau der Veranstaltungen meines Erachtens möglich sein wird. Dafür gibt es genügend Beispiele. Der Aufbau einer zweiten Truppe ist in dieser Zeit ohne Probleme zu schaffen, und ich glaube, dass es Aufgabe eines Tourismuslandes ist, dafür zu sorgen, dass bei 60 Auftritten im Jahr in Zukunft auch im Sommer Auftritte in Wien stattfinden. Mit einer zweiten Truppe wird das möglich sein, und die Spanische Hofreitschule wird dadurch noch mehr zum Weltruf der Pferde aus Österreich beitragen! – Danke schön. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

1.56

Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als letzter Redner dazu ist Herr Abgeordneter Pistotnig zu Wort gemeldet. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 3 Minuten. – Bitte.

1.56

Abgeordneter Jakob Pistotnig (Freiheitliche): Sehr verehrter Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Man muss sich wirklich fragen, warum zwischen einer Ausschuss- und einer Plenarsitzung ein so hoher Unterschied besteht, und man muss sich auch fragen, was die Kollegen eigentlich wollen und welche Gedanken sie verfolgen.

Im Ausschuss hat Kollege Pirklhuber von den Grünen gesagt, dass ihm der geringe Tierbestand der Spanischen Hofreitschule beziehungsweise des Gestüts Piber nicht passe. Er hat bemängelt, dass Strategien fehlen. Schließlich hat er die ineffiziente Führung kritisiert. Da hat er unter Umständen Recht.

Frau Sophie Bauer hat gesagt, dass ihr die seltene Anwesenheit des Direktors nicht passe. (Zwischenruf des Abg. Schwemlein. ) Es hat keine Postennachbesetzung gegeben, Herr Schwemlein!

Es trifft schon zu, dass jedes Jahr Verluste von 30 Millionen Schilling gemacht werden und es keine Privatinitiative und keine effiziente Leistung gibt. Im Hinblick darauf kann man zwar sagen: Der Steuerzahler wird das schon bezahlen! (Neuerlicher Zwischenruf des Abg. Schwemlein. )


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