Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 49. Sitzung / Seite 65

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

Amon hat Realgymnasium, Handelsakademie/Handelsschule – vielleicht wurde die Privatuniversität ohne Matura besucht. Kollege Graf war auch erst mit 27 Jahren Magister, also auch eine relativ lange Studiendauer. (Abg. Dr. Martin Graf: Ich war Werkstudent!) Stipendien auf Grund ihrer Leistung hätten beide nicht erhalten. (Abg. Dr. Martin Graf: Ich habe gearbeitet!) Auch Kollege Großruck, der immer so kritisch ist, hat zehn Jahre Mittelschule und ein abgebrochenes Medizinstudium vorzuweisen. Er hat sich aber sein jugendliches Gemüt erhalten, wie man an der Stellung des Mikrophons sieht, mit dem er da so manipuliert. (Beifall bei der SPÖ.)

Die bundesseitige Finanzierung der Universitätskliniken erfolgt leider nicht entsprechend. Neben Forschung und Lehre werden dort aber die PatientInnen auch noch optimal versorgt.

Der Bund ist Träger des Lehr- und Forschungsbetriebes der Universitätskliniken, des klinischen Mehraufwands. Klagen der Stadt Wien beweisen, dass der Bund seinen Verpflichtungen bei Österreichs Klinikum, dem AKH, nicht nachkommt. Die Budgetsanierung der Regierung darf nicht auf dem Rücken Kranker und unserer wissenschaftlichen Reputation betrieben werden. Im AKH Wien werden die meisten ÄrztInnen und StudentInnen ausgebildet, der wissenschaftliche Output wies einen mehr als doppelt so hohen Impakt-Faktor als für Graz und Innsbruck zusammen auf. Ich fordere eine rasche Einigung mit entsprechenden Geldmitteln.

Die ÄrztInnen des AKH arbeiten durchschnittlich 72 Stunden pro Woche. – Wann wird endlich das Krankenanstalten-Arbeitszeitgesetz entsprechend einzuhalten sein?

Wem die Gesundheit am Herzen liegt, verfolgt mit Bangen die BSE-Entwicklung und wünscht rasch die Erforschung. Aus diesem Grund bringe ich folgenden Antrag ein:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Dr. Elisabeth Pittermann und GenossInnen betreffend Forcierung der Forschungsanstrengungen zum Schutz und zur Sicherheit der Verbraucher im Zusammenhang mit der gefährlichen Ausbreitung von CJK sowie BSE

Die Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur wird aufgefordert, rasch ein Schwerpunktforschungsprogramm betreffend Creutzfeldt-Jakob-Krankheiten beziehungsweise BSE-Ausbreitung in die Wege zu leiten, die dafür notwendigen Sach- und Budgetmittel zur Verfügung zu stellen und darüber dem Wissenschaftsausschuss bis spätestens 14. Dezember 2000 schriftlich zu berichten.

*****

Die Biowissenschaften zählen zu den Schlüsselforschungs- und Technologiebereichen des 21. Jahrhunderts. Große Hoffnungen und Erwartungen werden in sie gesetzt.

"Alles schläft", meint Christoph Zielinski, ein innovativer Forscher und Anwender neuer Methoden wie zum Beispiel der Krebsimpfung in einem "Standard"-Gespräch über die österreichische Wissenschaftspolitik "bezüglich einer befriedigenden Infrastruktur, die das Entstehen neuer Biotech-Unternehmen erleichtern könnte".

Zielinski meint, "dass am AKH medizinisches Silicon Valley entstehen könnte, aber ich habe den Eindruck, dass das von den maßgebenden Stellen niemand versteht".

Österreichs Biowissenschafter sind sehr engagiert, erhalten jedoch im internationalen Vergleich zu geringe Forschungsförderung. Die Regierungserklärung verweist auf den besonderen Forschungsschwerpunkt Biowissenschaft, Förderungsmaßnahmen gibt es kaum.

Ausländische Konzerne verdienen Unsummen mit biotechnisch produzierten Medikamenten, für unser Gesundheitswesen sind sie fast unerschwinglich. Um international an vorderer Front mitzumischen, sind entsprechende Mittel nötig. Wir investieren im internationalen Vergleich zu wenig.


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite