Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 49. Sitzung / Seite 69

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rufe bei den Freiheitlichen.) Ich verstehe, dass ein Klubobmann nicht immer hier sein kann. Das ist völlig in Ordnung. (Abg. Achatz: Aha! Jetzt auf einmal! – Abg. Haller: Aha!)

Dem Abgeordneten Khol sei noch im Hinblick auf die gestrige Debatte gesagt: Er hat sich homerisch lachend, nämlich wirklich homerisch lachend, über Abgeordneten Schwemlein amüsiert, als er einen Entschließungsantrag aus Anlass der Kaprun-Tragödie eingebracht hat und dann bei der Abstimmung nicht da war. Das ist der Punkt. Abgeordneter Schwemlein war bei der Abstimmung nicht da, weil er krank war, zum Arzt musste und nur wegen der Einbringung des Antrages hereingegangen ist. Daher war er bei der Abstimmung selbst nicht anwesend. (Abg. Schwarzenberger: Das kann ja Khol nicht wissen! Das kann ja Khol nicht wissen!)

Deshalb sollte man dem Abgeordneten Khol sagen, bevor er so etwas sagt, möge er Acht geben, es gibt nämlich feine Unterschiede, ob man so wie Abgeordneter Schwemlein krank ist – er hat es dem Abgeordneten Puttinger gesagt – oder ob man wie Abgeordneter Westenthaler zu einem Fußballmatch geht. Das ist ein feiner Unterschied. Zweitens geht Abgeordneter Westenthaler auch niemandem ab. (Beifall bei der SPÖ.)

13.27

Präsident Dr. Werner Fasslabend: Zu einer tatsächlichen Berichtigung hat sich Herr Abgeordneter Amon zu Wort gemeldet. – Bitte.

13.27

Abgeordneter Werner Amon, MBA (ÖVP): Herr Präsident! Frau Bundesministerin! Herr Abgeordneter Posch hat im Zusammenhang mit der Einführung von Studiengebühren gesagt, dass nach allen Regeln des Marktes die Nachfrage eines Gutes sinkt, wenn der Preis steigt. Das haben Sie gesagt.

Zum Ersten ist die Frage zu stellen, ob es sich um einen Markt handelt. Faktum ist aber, dass, wenn es sich um einen Markt handelt, wir einen Monopolanbieter beziehungsweise ein Oligopol haben und daher die von Ihnen aufgestellte Regelung nicht stimmt, wie auch die derzeitigen Inskriptionszahlen beweisen. (Beifall bei der ÖVP.)

13.28

Präsident Dr. Werner Fasslabend: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Lentsch. – Bitte.

13.28

Abgeordnete Edeltraud Lentsch (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Frau Bundesministerin! Geschätzte Damen und Herren! Hohes Haus! Wenn ich heute zum Kapitel "Bildung" spreche, würde ich gerne über die Vielfalt des österreichischen Bildungswesens sprechen, über die Chancen und Neuerungen, die von ÖVP-Ministern eingeführt wurden und die sich sehr bewährt haben, wie beispielsweise die Fachhochschulen.

Aber zurzeit kommt man beim Thema "Bildung" anscheinend über eine Sache nicht hinweg, und das sind die Studiengebühren. Es spielt dabei keine Rolle, dass diese Studiengebühren in den 15 EU-Ländern eher die Regel als die Ausnahme sind, und es spielt anscheinend auch überhaupt keine Rolle, dass diese Länder mehrheitlich von Sozialdemokraten regiert werden. (Beifall bei der ÖVP.)

Nur in Österreich muss Bildung laut Rot und Grün unentgeltlich bleiben. Geschätzte Damen und Herren! Wir sollten uns endlich einmal davon verabschieden, dass Bildung gratis ist. Es muss uns klar werden, dass immer irgendjemand für die Ausbildung zahlen muss, und ein Student kostet in Österreich immerhin über 100 000 S pro Jahr.

Leider sind nicht alle Studenten erfolgreich, und daher ist auch die Drop-out-Quote relativ hoch. Es ist daher notwendig, das österreichische System an das anderer Staaten heranzuführen. Eine Maßnahme wird eben sein, dass wir ab dem Wintersemester 2001 pro Monat rund 800 S Studiengebühren einheben werden, wie das die meisten EU-Staaten und beispielsweise so soziale Länder wie Frankreich oder aber auch Holland tun.


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