Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 61. Sitzung / Seite 52

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Ein Vorletztes, Frau Ministerin: Wenn es darum geht, über die Korrektur zu reden, vergleichen wir: Wie schaut es mit den Korrekturarbeiten eines Mathematiklehrers mit einer Unterrichtsklasse aus, und wie schaut es mit den Korrekturarbeiten eines Deutschlehrers mit drei Unterrichtsklassen aus? Ich behaupte – da ich selbst Mathematiklehrer bin –, dass der Deutschlehrer wesentlich mehr Arbeit bei der Korrektur haben wird. Und ich behaupte auch, dass dieser von diesem Modell ungerecht behandelt wird und daher das alte Modell ein wesentlich besseres gewesen ist.

Ein Letztes: Wir haben im Block 3 für Elterngespräche 10 Stunden vorgesehen. Frau Bundesministerin! Ich unterstreiche Ihre Sorgfalt für ein Frühwarnsystem, und ich unterstreiche Ihre Sorgfalt für die individuellen Förderprogramme, aber mindestens diese 10 Stunden muss ein Lehrer für diese Arbeit schon innerhalb einer Woche erledigen, um diesen Aufgaben gerecht zu werden. (Beifall bei der SPÖ.)

12.46

Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Zu einer tatsächlichen Berichtigung hat sich Herr Abgeordneter Mag. Schweitzer zu Wort gemeldet. – Herr Abgeordneter! Eine tatsächliche Berichtigung beginnt mit der Wiedergabe der zu berichtigenden Behauptung.

12.46

Abgeordneter Mag. Karl Schweitzer (Freiheitliche): Herr Präsident! Ich werde zweimal berichtigen. Zuerst Kollegen Rada, der wahrscheinlich auf Grund eines Hörfehlers – anders kann ich mir das nicht vorstellen – behauptet hat, ich hätte gesagt, dass mit der Schülergruppe viel zu viele Lehrer mitgekommen seien. – Ganz im Gegenteil, Herr Kollege Rada: Ich habe gesagt, dass die Begleitlehreranzahl für diese Schülergruppe eine durchaus schöne ist und dass diese das durchaus erfreuliche Lehrer-Schüler-Verhältnis in Österreich, das bei 1 zu 10 liegt, widerspiegelt. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

Zum Zweiten hat Kollege Brosz nachdrücklich zu erkennen gegeben, dass er, was das Gehaltsschema der L1-Lehrer betrifft, keine Ahnung hat. (Abg. Brosz: Das ist keine tatsächliche Berichtigung!) Er hat behauptet, dass L1-Lehrer mit rund 20 000 S einsteigen. – Kollege Brosz! Tatsächlich steigen L1-Lehrer in der Gehaltsstufe 4 ein, und das bedeutet 26 402 S brutto. Das ist tatsächlich richtig! (Beifall bei den Freiheitlichen.)

12.47

Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Herr Abgeordneter! Der zweite Teil war keine tatsächliche Berichtigung mehr.

Zu Wort gelangt nun Frau Bundesminister Gehrer. – Bitte.

12.48

Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur Elisabeth Gehrer: Sehr geehrter Herr Präsident! Hohes Haus! Ich meine, dass gerade im Bildungsbereich eine fachliche Diskussion sehr wichtig ist, dass man dabei aber auch sachlich bleiben sollte. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Von Herrn Kollegen Brosz wurde behauptet, das Bildungssystem werde als Hauptspargebiet herangezogen. – Herr Kollege Brosz! Ich muss Ihnen das leider – oder Gott sei Dank – widerlegen: Das Bildungsbudget erreicht im Jahr 2002 den höchsten Anteil an den Ausgaben aller Ressorts, den es jemals gegeben hat. Das Bildungsbudget hat einen Anteil von 13,72 Prozent am Gesamtbudget. Das ist das Höchste, das es jemals gab. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

1998 betrugen die Ausgaben für Bildung rund 7 Milliarden j , 2002 werden es rund 8 Milliarden j sein. Das ist mehr, um 1 Milliarde j mehr!

Weiters ist festzustellen, dass die Ausgaben für die Bildung mehr gestiegen sind als die Ausgaben für die anderen Ressorts. Die Ausgaben für die anderen Ressorts im allgemeinen Haushalt sind um etwa 4,5 Prozent gestiegen, die Ausgaben für Bildung wurden um 8,5 Prozent er


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