Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 89. Sitzung / Seite 35

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Nur ein paar Zahlen: 9 000 Herzinfarkte pro Jahr; 50 Prozent sterben innerhalb der ersten 15 Minuten. 20 000 Schlaganfälle pro Jahr; 20 Prozent sterben, 40 Prozent bleiben behindert. Alle acht Stunden stirbt ein Österreicher auf der Straße. Die ersten Minuten sind entscheidend, das werden mir viele von Ihnen bestätigen, vor allem Herr Professor Petutschnig. Und nach einer Dreiviertelstunde stirbt jedes dritte Unfallopfer.

Abgesehen von der Lebensqualität für den Einzelnen bei rechtzeitiger Hilfe ist die Versorgung in den Spitälern für gut und qualifiziert erstversorgte Patienten auch viel leichter und so könnte sich die Verweildauer und könnten sich damit die Pflegetage um 10 Prozent reduzieren. Vielleicht sollten wir das auch einmal bedenken.

Meine Damen und Herren! Oft wird bei notwendigen Maßnahmen erklärt, warum etwas nicht geht, warum etwas nicht umsetzbar ist. Da gibt es Ausreden wie: Das ist ein Landesgesetz, das ist ein Bundesgesetz, da sind wir nicht zuständig, da ist dieser oder jener dafür verantwortlich, warum etwas nicht passiert.

Meine Damen und Herren! Auch dieses Gesetz beweist: Steter Tropfen höhlt den Stein, wo immer der Stein auch sein mag. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

15.51

Präsident Dr. Heinz Fischer: Zu einer tatsächlichen Berichtigung hat sich Herr Abgeordneter Dietachmayr zu Wort gemeldet. Bitte, die Redezeit von 2 Minuten und die Geschäftsordnung zu beachten!

15.52

Abgeordneter Helmut Dietachmayr (SPÖ): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Herr Staatssekretär! Meine Damen und Herren! Frau Abgeordnete Hartinger hat soeben gemeint, die Pensionen seien in den vergangenen Jahren nicht in dem Ausmaß erhöht worden und 1996 gar nicht.

Ich muss sie tatsächlich berichtigen; ich habe hier die genauen Zahlen: Die Pensionen wurden von 1995 bis zum Jahr 2000 um 10,29 Prozent erhöht, während der Verbraucherpreisindex im gleichen Zeitraum nur um 9,2 Prozent gestiegen ist. (Abg. Dr. Ofner: Jedes Jahr nennen! – Abg. Mag. Trattner: Was war 1996 und was 1997?) Es wurde also eine tatsächliche Erhöhung der Pensionen erreicht, und es muss auch einen Übergenuss gegeben haben, sonst würden Sie nicht mit der heute zu beschließenden Maßnahme diesen Übergenuss rückverrechnen, meine Damen und Herren. (Beifall bei der SPÖ. – Zwischenrufe bei den Freiheitlichen.)

15.53

Präsident Dr. Heinz Fischer: Mir liegt als nächste Wortmeldung jene der Frau Abgeordneten Huber vor. – Bitte. (Abg. Leikam  – in Richtung der sich zum Rednerpult begebenden Abg. Huber –: Anna, red keinen Blödsinn!)

15.53

Abgeordnete Anna Huber (SPÖ): Herr Präsident! Herr Staatssekretär! Hohes Haus! Ich bin eigentlich sehr froh darüber, dass nach den jahrelangen Verhandlungen Konsens, allerdings auf Basis des kleinsten gemeinsamen Nenners, für das Sanitätergesetz gefunden worden ist. (Rufe bei den Freiheitlichen und Gegenrufe bei der SPÖ.)

Präsident Dr. Heinz Fischer: Frau Abgeordnete Huber! Ich muss zuerst den Abgeordneten Leikam beruhigen. (Abg. Mag. Trattner: Er hat eh nichts gemacht, der Leikam!) Er ist nunmehr beruhigt. – Jetzt bitte ich Sie, mit Ihrer Rede fortzusetzen!

Abgeordnete Anna Huber (fortsetzend): Trotzdem, denke ich, war es ein Schritt in die richtige Richtung, ich bin aber überzeugt davon, dass weitere folgen müssen.

Es ist unbestritten, dass eine bessere Ausbildung und damit auch mehr Qualität und mehr Kompetenzen bei der Erstversorgung – das ist schon mehrfach angesprochen worden – es den Rettungskräften ermöglicht, rasch und professionell zu helfen und damit Leben zu retten.


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