Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 12. Sitzung / Seite 105

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Mit Ihren eigenen Änderungen am Entwurf zu einer Pensionsreform zeigen Sie, dass Sie selbst dieses ganze Konzept nicht wirklich durchdacht haben, denn sonst wären so gravierende Ände­rungen innerhalb kürzester Zeit weder notwendig noch sinnvoll.

Uns Grünen werfen Sie vor, wir wollen verzögern, verwässern und verhindern. Ich fordere Sie auf: Denken Sie nach, diskutieren Sie, denken Sie dann noch einmal nach und entscheiden Sie dann demokratisch! – Danke. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der SPÖ.)

16.04


Präsident Dr. Andreas Khol: Zu Wort gemeldet hat sich Frau Abgeordnete Dipl.-Ing. Ach­leitner. Wunschgemäß stelle ich die Uhr auf 5 Minuten. – Bitte.

16.04


Abgeordnete Dipl.-Ing. Elke Achleitner (Freiheitliche): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Bundeskanzler! Frau Staatssekretärin! Hohes Haus! Bestehendes garantieren, Zukünftiges sichern und Gerechtigkeit herstellen. (Ironische Heiterkeit bei der SPÖ.) – Das waren und sind die drei großen Ziele der Freiheitlichen für die Pensionssicherungsreform. (Beifall bei den Frei­heitlichen.)

Frühere SPÖ- und ÖVP-Regierungen haben es trotz einer Zweidrittelmehrheit im Parlament verabsäumt, Vorschläge von Pensionsexperten aufzunehmen und diese auch wirklich erfolg­reich umzusetzen. Daher ist jetzt dringender Handlungsbedarf gegeben, damit auch für die künftigen Generationen das österreichische Pensionssystem nachhaltig gesichert werden kann.

Es ist höchste Zeit, dass konkrete Maßnahmen erarbeitet und auch tatsächlich gesetzt werden; es wäre natürlich am besten, wenn alle Parteien gemeinsam für solch ein wichtiges Projekt wie die Pensionssicherung zusammenarbeiten. Doch leider haben weder die SPÖ noch die Grünen in den vergangenen Wochen einen konstruktiven Beitrag für dieses Reformpaket geleistet. Keinen einzigen konstruktiven Vorschlag während der Begutachtungsfrist einzubringen, Ge­werkschaften durch Falschinformation zu mobilisieren und nur destruktive Aktionen wie Streik­aufrufe unterstützen und Misstrauensanträge gegen die Regierung einbringen zu starten, das zeugt nicht von Verantwortungsbewusstsein der SPÖ und der Grünen.

Auch heute konnten sich die Zuschauer vor den Fernsehgeräten und hier auf der Besucher­galerie im Hohen Haus während der Debatte ein Bild davon machen, dass das Einzige, was SPÖ und Grüne der Reform entgegenbringen, vorderhand Hohn und Spott sind. Und das dis­qualifiziert Sie selber, meine sehr verehrten Damen und Herren von der SPÖ und den Grünen! (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Dass für die Aufrechterhaltung des Generationenvertrages einschneidende Maßnahmen not­wendig sind, das ist jeder Österreicherin und jedem Österreicher bewusst. Uns Freiheitlichen war aber von Anfang an klar, dass besonders die Frauen als jene Gruppe, die einen wesent­lichen Beitrag zur Generationensolidarität leisten, nicht die Verliererinnen dieser Pensions­sicherungsreform sein dürfen.

Frauen leisten sieben Milliarden Stunden an Familien-, Pflege- und Hausarbeit. Und die Gesell­schaft profitiert von dieser Umsorgung der Kinder und der Pflege der älteren Menschen. Des­wegen muss diese Familien- und Pflegearbeit als Arbeitsleistung anerkannt werden und sich positiv auf die Alterssicherung auswirken.

An die Adresse der Kollegin Prammer, die jetzt leider nicht anwesend ist: Wir Freiheitliche haben die Frauen nicht vergessen! Als soziales Gewissen dieser Regierung haben wir Freiheit­liche gewichtige Verbesserungen für die Frauen erreicht. Staatssekretärin Ursula Haubner hat wie eine Löwin dafür gekämpft (ironische Heiterkeit bei der SPÖ) und auch gegen den Wider­stand der ÖVP durchgesetzt, dass Kindererziehungszeiten und die Pflegezeiten berücksichtigt werden. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Dadurch werden nun drei Jahre pro Kind für die Durchrechnung anerkannt. Auch die Betreu­ungszeiten während der Familienhospizkarenz werden von der Durchrechnung herausgenom-


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