Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 127. Sitzung / Seite 25

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

Österreicher zeigt, meine sehr verehrten Damen und Herren – und damit möchte ich meine Ausführungen schließen –, dass die Jugend Bildung hat, dass sie deswegen Beschäftigung hat und dass sie deswegen alle Chancen hat, im Leben und auf dem Arbeitsmarkt gut unterzukommen, und dass wir uns deswegen Gott sei Dank mit Frankreich nicht vergleichen müssen. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

9.24


Präsident Dr. Andreas Khol: Ich mache darauf aufmerksam, dass die Redezeit aller weiteren Teilnehmer an der Aktuellen Stunde 5 Minuten nicht übersteigen darf.

Zu Wort gemeldet ist als Nächster Herr Abgeordneter Amon, MBA. Seine Redezeit be­trägt 5 Minuten. – Herr Kollege, bitte.

 


9.25.04

Abgeordneter Werner Amon, MBA (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Bun­desminister! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Das Thema der Aktuellen Stunde lautet „Frankreich zeigt: Jugend braucht Bildung, Beschäftigung und Chancen“.

Ich tue mich schon mit dieser Formulierung ein wenig schwer, denn eigentlich ist Be­schäftigung durch entsprechende Bildung das, was den jungen Menschen Chancen er­öffnet. (Abg. Öllinger: Das ist noch nicht alles!) Wenn Sie darin einen Gegensatz sehen, dann haben Sie offenbar einiges nicht begriffen, meine Damen und Herren von der Sozialdemokratie. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

Wir sind uns darin einig, dass die Arbeitslosigkeit ein europäisches Phänomen ist, dass es daher zweifelsohne auch europäischer Anstrengungen bedarf, um dagegen vorzu­gehen. Gerade deshalb, weil Arbeitslosigkeit ein europäisches Phänomen ist, ist auch der internationale Vergleich zulässig. Alle internationalen Vergleiche zeigen, dass die österreichische Bundesregierung im Kampf gegen die Arbeitslosigkeit, insbesondere im Kampf gegen die Jugendarbeitslosigkeit, höchst erfolgreich ist, meine Damen und Herren. (Beifall bei der ÖVP sowie des Abg. Scheibner.)

Internationale Vergleiche helfen nichts dem Einzelnen, der sich in der Situation der Arbeitslosigkeit befindet, und deshalb ist es vor allem das Anliegen des Wirtschafts- und Arbeitsministers, gemeinsam mit den Sozialpartnern folgendes Ziel zu erreichen – und dazu, Herr Präsident Verzetnitsch, haben Sie sich ja auch bekannt –: sicherzustel­len, dass kein Jugendlicher ohne Lehrplatz oder ohne Ausbildungsplatz dasteht.

Deshalb sind die Maßnahmen, die diese Bundesregierung in vielfältiger Weise gesetzt hat, und zwar nicht nur die Standardprogramme des Arbeitsmarktservices, sondern vor allem auch der Blum-Bonus, ein ganz hervorragendes Mittel, gegen die Arbeitslosigkeit junger Menschen vorzugehen. Das kann man nicht nur daran sehen, dass es bisher schon zirka 8 000 Anfragen betreffend die Förderung gegeben hat, sondern auch daran, dass es mittlerweile 1 757 zusätzliche abgeschlossene Lehrverträge gibt.

Meine Damen und Herren! Wir kämpfen für jeden der Jugendlichen, damit er/sie einen Arbeitsplatz bekommt. (Beifall bei der ÖVP sowie des Abg. Scheibner.)

Da sollte man kein politisches Kleingeld schlagen wollen, Herr Dr. Gusenbauer, denn das ist eigentlich Gegenstand dieser Debatte. Wenn Sie hier davon reden, wie erfolg­reich andere Bildungssysteme sind, wie etwa das finnische (Abg. Dr. Gusenbauer: Das stimmt ja!), dann beantworten Sie mir die Frage, warum die Finnen eine doppelt so hohe Jugendarbeitslosigkeit haben wie wir. (Oh-Rufe bei der ÖVP.) – Also so gut kann dieses Bildungssystem denn doch nicht sein, meine Damen und Herren von der Sozialdemokratie!

 


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite