Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 127. Sitzung / Seite 127

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14.59.22

Abgeordnete Mag. Brigid Weinzinger (Grüne): Herr Präsident! Geschätzte Damen und Herren! Ich stimme meinem Vorredner zu, dass es wichtig ist, Artenschutzabkom­men wie dieses nicht nur zu beschließen, sondern vor allem auch zu kontrollieren, und dass es wichtig ist, sich nicht nur auf die gesetzlichen Beschlüsse zu beschränken, sondern auch im internationalen Kontext zum Beispiel Staaten, die den Walfang betrei­ben, aufzufordern, das zu unterlassen.

Ich glaube aber auch, dass es wichtig ist, vor der eigenen Haustüre nicht die Augen zu verschließen, wenn sich im Zusammenhang mit gefährdeten Tierarten fragwürdige Dinge ereignen. Ich spiele jetzt auf die Elefantenhaltung in Schönbrunn an. Ich glaube, wir können relativ gesichert einer Meinung sein, dass Schönbrunn im Rahmen seiner schwierigen räumlichen Gegebenheiten sehr vieles verbessert und so gut wie nur mög­lich gestaltet hat. Trotzdem muss man sich fragen, ob bestimmte Tierarten ausreichend Platz und entsprechend geeignete Haltungsbedingungen in einem räumlich beengten Zoo wie in Schönbrunn vorfinden können, insbesondere Großtiere mit großem Raum­bedarf wie die Elefanten.

Man muss sich auch fragen, ob die dort gehandhabten Methoden des Umgangs mit diesen Tieren noch zeitgemäß sind. Vorige Woche wurde ein Video bekannt, in dem zu sehen ist, wie ein Babyelefant in Schönbrunn – unter Anführungszeichen – „dressiert“ wird, nämlich mit sehr harten Methoden, mit ungerechtfertigter Härte, mit in keinem didaktischen Zusammenhang stehenden Schlägen auf den Kopf, und man fragt sich wirklich, aus welchem Jahrhundert diese Ausbildungsmethode ist. (Präsident Dr. Khol übernimmt wieder den Vorsitz.)

Man fragt sich, warum nicht auch in Österreich im Zoo Schönbrunn Wege gegangen werden, wie sie in anderen Zoos gegangen werden: dass man nicht mehr im direkten Kontakt mit den Elefanten arbeitet, sondern in einem geschützten Kontakt oder über­haupt ohne die direkte Interaktion.

Was man aber keinesfalls zulassen darf, ist, dass unter dem Deckmantel des Arten­schutzes und der notwendigen Dressur in einem Zoo Tierquälerei betrieben wird. Im Hinblick darauf ersuche ich alle in diesem Haus, ihre Kontakte zu nutzen, um sicher­zustellen, dass wir in Schönbrunn moderne Haltungs- und Ausbildungsmethoden an­wenden und mittelfristig aus der Elefantenhaltung in Zoos aussteigen. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der SPÖ.)

15.01


Präsident Dr. Andreas Khol: Ich unterbreche nun die Verhandlung über den Punkt 7 der Tagesordnung, damit die verlangte Behandlung einer Dringlichen Anfrage gemäß der Geschäftsordnung um 15 Uhr stattfinden kann.

15.02.02Dringliche Anfrage

der Abgeordneten Gabriele Heinisch-Hosek, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Gesundheit und Frauen betreffend „Fünf Jahre schwarz-blau/orange: Fünf Jahre ohne Frauenpolitik“ (3611/J)

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Wir gelangen zur dringlichen Behandlung der schrift­lichen Anfrage 3611/J.

Da diese inzwischen allen Abgeordneten zugegangen ist, erübrigt sich deren Verle­sung durch den Schriftführer.

Die Dringliche Anfrage hat folgenden Wortlaut:

In den vergangenen fünf Jahren haben sich die Lebensbedingungen für Frauen in allen Lebensbereichen verschlechtert.

 


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