Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 127. Sitzung / Seite 243

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Frau Kollegin Fekter, es wäre ganz einfach: Dann machen Sie halt eine Ehe erster Klasse, damit endlich auch Lesben und Schwule nicht mehr Bürgerinnen und Bürger zweiter Klasse sind! (Beifall bei den Grünen.)

21.28


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als Nächste gelangt Frau Abgeordnete Dr. Fek­ter zu Wort. – Frau Abgeordnete, Ihr Klub hat jetzt 2 Minuten Gesamtrestredezeit. Bei Herrn Abgeordnetem Preineder war die Redezeit so kurz, dass die Zeiterfassung keine zusätzliche Minute aufgebraucht hat. Also 2 Minuten Gesamtrestredezeit für die ÖVP. – Bitte, Frau Abgeordnete.

 


21.29.24

Abgeordnete Mag. Dr. Maria Theresia Fekter (ÖVP): Frau Präsident! Werte Kolle­ginnen und Kollegen! Homosexuelle Paare leben in einer Lebensgemeinschaft. Eine Homoehe – wie in diesem Antrag, Frau Kollegin Lunacek – lehnen wir ab. (Beifall bei der ÖVP.)

Heterosexuelle Lebensgemeinschaften und homosexuelle Lebensgemeinschaften sind gemäß EuGH-Judikatur gleich zu behandeln, daher werden wir diskriminierende Be­stimmungen entsprechend korrigieren.

Eherecht für Homosexuelle, wie in diesem Antrag gefordert, wird es mit der ÖVP nicht geben. (Beifall und Bravorufe bei der ÖVP.)

21.30


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als Nächste gelangt Frau Abgeordnete Mag. Becher zu Wort. Wunschredezeit: 3 Minuten. – Bitte.

 


21.30.00

Abgeordnete Mag. Ruth Becher (SPÖ): Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Der Antrag von Kollegin Lunacek und FreundInnen ist angesichts des Urteils des Verfassungsgerichtshofes brandaktuell, und er ist von der Stoßrichtung her sehr begrüßenswert. Die Frage ist, was mit diesem Antrag letztendlich geschehen wird (Zwischenrufe der Abgeordneten Mag. Lunacek und Sburny): ob er, wie zu er­warten ist, weiter auf die lange Bank geschoben werden wird, ob die Regierungspar­teien weiter mauern werden, um ihr antiquiertes Familienbild auch weiterhin aufrecht­zuerhalten. (Abg. Öllinger: Ja, leider!) Das wird sich zeigen. (Abg. Scheibner: Was ist ein „antiquiertes Familienbild“?)

Von meiner Fraktion wurde vor mehr als einem halben Jahr ebenfalls ein Antrag, ein fertiger Antrag zur Beschlussfassung eingebracht, der auch auf die lange Bank ge­schoben wurde. Dieser Antrag würde kein Sonderrecht für Homosexuelle schaffen, sondern es geht dabei um die teilweise Öffnung des Eherechts im Rahmen einer ein­getragenen Partnerschaft.

Es wurde ja schon erwähnt: In zwölf europäischen Ländern gibt es bereits eine solche eingetragene Partnerschaft. Österreich hinkt hier weit nach. Wenn sonst auch immer wieder internationale Statistiken zitiert werden und Österreich auch als Vorbild genannt wird: Hier hinken wir weit nach.

Der Zug in Richtung gleichgeschlechtliche Partnerschaften ist jedenfalls längst abge­fahren – und das mit Ihnen oder ohne Sie, meine sehr geehrten Damen und Herren von der Regierungsbank. Und wenn Sie sich nicht bereit erklären, die längst notwen­digen und überfälligen Maßnahmen in diesem Bereich zu setzen, dann werden sie ohne Sie geschehen, spätestens dann im Herbst 2006. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)

21.32

 


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