Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 46. Sitzung / Seite 12

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Bundesminister für Finanzen Mag. Karl-Heinz Grasser: Sehr geehrter Herr Abge­ord­neter! Hohes Haus! Da es in dieser Frage auch von KollegInnen dieses Hohen Hau­ses mehrere Anzeigen bei der Staatsanwaltschaft gibt, bin ich sehr dafür – das würde uns allen gut anstehen –, dass man sagt, unabhängige Behörden, denen bereits im Som­mer letzten Jahres alles offen gelegt wurde, sollen sich das im Detail ansehen, sollen das im Detail prüfen und dann das Ergebnis vorstellen. (Abg. Eder: Dreck am Stecken oder nicht?) Ich habe dazu im Hohen Haus ausführlich Stellung genommen. (Beifall bei der ÖVP.)

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Eine Zusatzfrage wünscht Herr Abgeordneter Dr. Pilz. – Bitte.

 


Abgeordneter Dr. Peter Pilz (Grüne): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Bundes­minister! Sie sind offensichtlich nicht bereit, Fragen (Rufe bei der ÖVP: Frage! Fragen Sie einmal!) zu all den Vorkommnissen, die wir da haben, zu beantworten. Deswegen stelle ich eine ganz einfache Frage an Sie: Sie befolgen hier offensichtlich das Gesetz des Schweigens. Wie heißt die sizilianische Organisation, die dieses Gesetz des Schweigens zu ihrem Prinzip gemacht hat? (Abg. Dr. Fasslabend: Das ist eine Frech­heit! – Heftige Zwischenrufe bei der ÖVP.)

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Herr Bundesminister, bitte.

 


Bundesminister für Finanzen Mag. Karl-Heinz Grasser: Herr Abgeordneter Pilz! Ich darf Ihnen mit Genossen Lenin antworten, der einmal sinngemäß gesagt hat: Wenn man jemandem mit politischen Argumenten nicht beikommen kann, dann soll man ihn kriminalisieren. – Sie werden keinen Erfolg haben mit dieser Vorgangsweise! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Weitere Zusatzfragen werden nicht gestellt.

Wir kommen zum zweiten Fragenkomplex. (Abg. Dr. Van der Bellen: Zur Geschäfts­ordnung!) – Herr Kollege Van der Bellen, zur Geschäftsbehandlung, bitte.

 


9.04

Abgeordneter Dr. Alexander Van der Bellen (Grüne) (zur Geschäftsbehandlung): Herr Präsident! Ich bitte um Aufklärung: Es gibt eine Fragestunde dieses Hohen Hau­ses. (Abg. Eder: Missbrauch ist das!) Heißt das, dass in dieser Fragestunde nur Fra­gen gestellt werden dürfen, aber auf die Antworten können wir verzichten? – Ich bin davon ausgegangen, dass ein Minister – schon allein aus Höflichkeit dem Parlament ge­genüber – zumindest ein Minimum an Verpflichtung hat, auf eine Frage zu ant­wor­ten. (Abg. Dr. Fasslabend: Das macht er auch! – Zwischenruf der Abg. Dr. Par­tik-Pablé.) Das ist doch ein Witz, was der Finanzminister hier macht! (Beifall bei den Grü­nen und der SPÖ.)

9.04

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Zur Geschäftsbehandlung zu Wort gemeldet hat sich Herr Abgeordneter Mag. Molterer. – Bitte.

 


9.04

Abgeordneter Mag. Wilhelm Molterer (ÖVP) (zur Geschäftsbehandlung): Meine Da­men und Herren! Hohes Haus! (Abg. Dr. Partik-Pablé: Das ist doch eine Frechheit, was Pilz gefragt hat!) Ich verweise nur auf die Geschäftsordnung (Abg. Dr. Partik-Pablé: Herr Van der Bellen, Sie sollten sich distanzieren von einer solchen Frage!), die das ganz klar regelt, und zwar besagen § 91 GOG beziehungsweise die Erläuterungen dazu, dass es im Ermessen des Befragten steht, wie eine Frage zu beantworten ist.

 


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