1551/A(E) XXIV. GP

Eingebracht am 18.05.2011
Dieser Text wurde elektronisch übermittelt. Abweichungen vom Original sind möglich.

ENTSCHLIESSUNGSANTRAG

 

der Abgeordneten Dr. Belakowitsch-Jenewein, Ing. Hofer

und weiterer Abgeordneter

 

betreffend in Richtung Aussetzen des Verkaufs von Roundup und Erstellung einer eigenen Studie zur Überprüfung der Zelltoxizität

 

 

In einer Werbekampagne wird derzeit das Pflanzengift Roundup beworben, das sämtliche Blätter, Wurzeln und Triebe abtötet. Anlässlich der TV-Kampagne hat das Umweltinstitut München vor „Roundup unkrautfrei“ gewarnt, denn der in Roundup enthaltene Wirkstoff Glyphosat ist höchst umstritten. Das Umweltinstitut München ist von der Gefährlichkeit des Spritzmittels im Haus- und Gartenbereich überzeugt: "Der Umwelt zuliebe sollte man auf das aggressive Pflanzengift Roundup verzichten und den unerwünschten Wildwuchs besser auf natürliche Weise, durch Ausreißen entfernen. Insbesondere wer kleine Kinder oder Haustiere hat."

 

Vergangenes Jahr erregte eine wissenschaftliche Studie großes Aufsehen, die insbesondere die gesundheitlichen Gefahren für Menschen verdeutlichte. Der argentinische Professor Andrés Carrasco machte in seiner Arbeit deutlich, dass Roundup menschliche Zellen töten kann und dies bereits bei niedrigeren Werten als für landwirtschaftliche Anwendungen vorgesehen.

In Argentinien wird das Monsanto-Pflanzengift tonnenweise versprüht, da dort im großen Stil gentechnisch veränderte Roundup-Resistente (RoundupReady) Soja angebaut wird. Alle anderen Pflanzen sterben ab, Gentechnik-Soja wächst ungestört weiter.

 

Die Universität von Caen hat zur Toxizität (Giftigkeit) des Wirkstoffes Glyphosat eine Studie gemacht, zu der die AGES eine Stellungnahme abgegeben hat. In dieser Studie wurde die toxikologische Auswirkung unter anderem von Glyphosat untersucht:

In allen Versuchsansätzen wurde die Zellviabilität signifikant vermindert, wobei der stärkste Effekt durch das Netzmittel alleine ausgelöst wurde (ab einer 0,0001%igen Verdünnung). Der zweitstärkste Effekt war mit den Präparaten festzustellen (ab einer 0,01%igen Verdünnung), wobei die Verminderung der Zellviabilität unabhängig vom Glyphosatgehalt der Präparate war. Glyphosat alleine verminderte die Zellviabilität erst ab der höchsten getesteten Dosis (einer 1%igen Verdünnung).

 


Die unterfertigten Abgeordneten stellen folgenden

 

Entschließungsantrag

 

Der Nationalrat wolle beschließen:

Der Bundesminister für Gesundheit wird ersucht, den Verkauf von Roundup-Produkten auszusetzen und eine eigene Studie zur Überprüfung der Zelltoxizität erstellen zu lassen.“

 

 

 In formeller Hinsicht wird um Zuweisung an den Gesundheitsausschuss ersucht.