4563/AB XXIV. GP

Eingelangt am 23.04.2010
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BM für Gesundheit

Anfragebeantwortung

 

 

 

 

Alois Stöger diplô

Bundesminister

Frau

Präsidentin des Nationalrates

Maga. Barbara Prammer

Parlament

1017 Wien

 

 

 

 

GZ: BMG-11001/0056-I/5/2010

Wien, am  20

 

 

Sehr geehrte Frau Präsidentin!

 

Ich beantworte die an mich gerichtete schriftliche parlamentarische

Anfrage Nr. 4558/J der Abgeordneten Dr. Spadiut, Hagen, Kolleginnen und Kollegen nach den mir vorliegenden Informationen wie folgt:

 

Fragen 1 und 2:

Mögliche gesundheitliche Auswirkungen aus dem Mobilfunkbereich werden im Auftrag meines Ressorts kontinuierlich vom Obersten Sanitätsrat (OSR) evaluiert. Die AG-EMF, eine Arbeitsgruppe, die sich mit etwaigen gesundheitlichen Auswirkungen elektromagnetischer Strahlung beschäftigt und sich u.a. aus führenden Wissenschafter/inne/n auf diesem Gebiet und Behördenvertreter/inne/n zusammensetzt, befasst sich mit dem Screening des aktuellen Standes von Forschung, Wissenschaft und Technik sowie den Entwicklungen auf dem Gebiet der Normen, Guidelines (Internationale Strahlenkommission ICNIRP, WHO, ausländische Gesundheitsbehörden etc.) und Empfehlungen.


 

Im Hinblick auf die zahlreichen noch offenen Fragen sollte laut Empfehlung des OSR generell auf einen vernünftigen Umgang mit Handys geachtet werden, der auf eine sinnvolle Nutzung abzielt und unnötige Exposition vermeidet. Dies gilt insbesondere für Kinder und Jugendliche, weil diese über ihre Lebenszeit vorhersehbar länger exponiert sind und ihre organspezifische Exposition durch anatomische und entwicklungsphysiologische Unterschiede in bestimmten Geweben höher sein kann als bei Erwachsenen.

 

Fragen 3, 4 und 5:

Die von der AG-EMF erstellte Wissensbasis wird, neben ihrer Funktion als wissenschaftlicher Basis für die Schaffung und Vollziehung einschlägiger gesundheitsorientierter Vorschriften, in jeweils geeigneter (kommentierter, verständlicher) Form auch über das Internet der Öffentlichkeit und der Ärzteschaft zugänglich gemacht.

 

Um den Benutzer/inne/n von Mobilfunktelefonen den Zugang zu Informationen über die SAR-Werte der auf dem Markt verfügbaren Handys zu erleichtern, wurden auf der Homepage meines Ressorts Links zu den im Internet verfügbaren SAR-Werten für Handys des deutschen Bundesamts für Strahlenschutz (BfS) und des österreichischen Forums Mobilkommunikation (FMK) aufgenommen: http://www.bmg.gv.at/cms/site/standard.html?channel=CH0781&doc=CMS1202111739767

 

Fragen 6 und 7:

Ich verweise auf meine Ausführungen zu den Fragen 1 und 2, wobei die Vorsorgegesichtspunkte ganz besonders auf Kinder und Jugendliche ausgerichtet sind.

 

Frage 8:

Im Rahmen der AG–EMF des Bundesministeriums für Gesundheit wurde über eine NIR (nicht ionisierende Strahlen)-Strategie diskutiert. Unter Einbeziehung aller betroffenen Ressorts und der führenden österreichischen Expert/inn/en sollen folgende Aspekte behandelt werden: wissenschaftliche Aspekte, Public Health Aspekte, Stand des Wissens, Empfehlungen, Schutzvorschriften in spezifischen Rechtsmaterien (z.B. Niederspannung, Medizinprodukte, Telekommunikation), horizontale Strategien (Einbeziehung aller betroffenen Ressorts und aller Stakeholder).