704 der Beilagen zu den Stenographischen Protokollen des Nationalrates XXIV. GP

 

Bericht

des Gesundheitsausschusses

über den Antrag 880/A(E) der Abgeordneten Dr. Kurt Grünewald, Kolleginnen und Kollegen betreffend Einführung eines Additivfaches für Geriatrie

Die Abgeordneten Dr. Kurt Grünewald, Kolleginnen und Kollegen haben den gegenständlichen Entschließungsantrag am 19. November 2009 im Nationalrat eingebracht und wie folgt begründet:

„Altern und alt zu sein betrifft in unserer Gesellschaft immer mehr Menschen. Daher kommt auch der Geriatrie in Zukunft eine immer größere Bedeutung zu. Denn dieses medizinische Fach beschäftigt sich mit der Verhinderung, Behandlung, Rehabilitation und Linderung von Erkrankungen älterer Menschen unter Einbeziehung der psychischen und sozialen Aspekte.

An zahlreichen Krankenanstalten gibt es Abteilungen für Akutgeriatrie und seit einigen Jahren können Allgemein Mediziner und niedergelassene Fachärzte eine besondere Qualifikation für die Behandlung und Betreuung älterer Menschen erwerben, das so genannte Geriatriediplom.

Die Schaffung einer Facharztausbildung für Geriatrie lässt in Österreich allerdings schon seit Jahren auf sich warten.

In der Zwischenzeit wurde als erste Stufe das Konzept für die Einführung  eines Additivfaches für Geriatrie ausgearbeitet. Angesiedelt soll es bei den Fächern Innere Medizin, Neurologie, Psychiatrie, Physikalische Medizin und Allgemeinmedizin sein.

Bis zur Etablierung des Facharztes für Allgemeinmedizin soll auch der Arzt für Allgemeinmedizin mit Geriatriediplom die Ausbildung im Additivfach Geriatrie absolvieren dürfen.

Trotz fertigem Konzept und Curriculum wurde die Einführung wegen finanzieller Einsprüche der Krankenhausträger wieder verschoben.

Der Spielraum des Bundes für innovative gesundheitspolitische Maßnahmen wird durch Bedenken und Einsprüche der Länder immer wieder massiv eingeengt.“

 

Der Gesundheitsausschuss hat den gegenständlichen Entschließungsantrag erstmals in seiner Sitzung am 3. Dezember 2009 in Verhandlung genommen. An der Debatte beteiligten sich außer dem Berichterstatter  Dr. Kurt Grünewald die Abgeordneten Dr. Andreas Karlsböck, Ursula Haubner, Dr. Sabine Oberhauser, Dr. Erwin Rasinger, Mag. Gertrude Aubauer sowie der Bundesminister für Gesundheit Alois Stöger, diplômé.

Aufgrund eines Vertagungsantrages des Abgeordneten Dr. Erwin Rasinger wurden die Verhandlungen vertagt und in der Sitzung des Gesundheitsausschusses am 11. Mai 2010 wieder aufgenommen. Zu Wort meldeten sich die Abgeordneten Dipl.-Ing. Dr. Wolfgang Pirklhuber, Dr. Andreas Karlsböck, Dr. Sabine Oberhauser, Mag. Gertrude Aubauer sowie der Bundesminister für Gesundheit Alois Stöger, diplômé.

Bei der Abstimmung fand der gegenständliche Entschließungsantrag keine Mehrheit.

 

Als Berichterstatterin für das Plenum wurde Abgeordnete Dr. Sabine Oberhauser gewählt.


Als Ergebnis seiner Beratungen stellt der Gesundheitsausschuss somit den Antrag, der Nationalrat wolle diesen Bericht zur Kenntnis nehmen.

Wien, 2010 05 11

                          Dr. Sabine Oberhauser                                        Dr. Dagmar Belakowitsch-Jenewein

                                 Berichterstatterin                                                                           Obfrau