859 der Beilagen zu den Stenographischen Protokollen des Nationalrates XXIV. GP

 

Bericht

des Gesundheitsausschusses

über den Antrag 804/A(E) der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch-Jenewein, Kolleginnen und Kollegen betreffend Studie zur Erhebung der Inzidenz bei Speicheldrüsentumoren

Die Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch-Jenewein, Kolleginnen und Kollegen haben den gegenständlichen Entschließungsantrag am 15. Oktober 2009 im Nationalrat eingebracht und wie folgt begründet:

„Eine von der Israel Dental Association (Zahnärzte-Gesellschaft) in Auftrag gegebene und von Avi Zini an der Abteilung der Gesellschaft für Zahnheilkunde an der Hebrew University-Hadassah School of Dental Medicine geleitete Studie, dokumentiert einen starken Anstieg beim Auftreten von Speicheldrüsenkrebs in Israel, der nach Meinung der Forscher mit der Benutzung von Mobiltelefonen zusammenhängen könnte.

Die Studie enthält die Untersuchung über das Auftreten (Inzidenz) von Mundhöhlenkrebs zwischen 1970 und 2006. Unter den Fällen von Speicheldrüsenkrebs fanden die Forscher einen Anstieg von Fällen bösartiger Wucherungen in der Ohrspeicheldrüse in der Nähe der Stelle, wo das Mobiltelefon während des Gesprächs gehalten wird.

Im Gegensatz dazu ist das Auftreten von Speicheldrüsenkrebs in der tieferen Zone des Mundes, in den sogenannten submandulären und sublingualen Speicheldrüsen, stabil geblieben. Von 1980 bis 2002 ist die Zahl der Ohrspeicheldrüsenkrebsfälle bei ungefähr 25 Fällen pro Jahr verblieben. Diese Zahl stieg in den folgenden 5 Jahren dramatisch auf 70 Fälle pro Jahr an. Dieser Anstieg kann absolut auf die zugenommene Exposition durch Mobiltelefone und auf die Schäden durch die Strahlung hindeuten.

Von den 11.843 Probanden der Studie, die während der untersuchten Periode Oralkrebs entwickelt haben, war der Speicheldrüsenkrebs der dritthäufigste (bei 16,3 Prozent), nach dem Lippenkrebs und dem Rachenkrebs. Die meisten Oralkrebs-Patienten waren über 70 Jahre, nur 2,7% unter 20 Jahre alt.

Der Speicheldrüsenkrebs war unverhältnismäßig oft bei jungen Patienten festzustellen. Ein Fünftel dieser Patienten waren unter 20 Jahre alt.“

 

Der Gesundheitsausschuss hat den gegenständlichen Entschließungsantrag in seiner Sitzung am 01. Juli 2010 in Verhandlung genommen. An der Debatte beteiligten sich im Anschluss an die Ausführungen des Berichterstatter Dr. Andreas Karlsböck die Abgeordneten Dr. Kurt Grünewald und Ursula Haubner sowie der Bundesminister für Gesundheit Alois Stöger, diplômé.

 

Bei der Abstimmung fand der gegenständliche Entschließungsantrag keine Mehrheit.

 

Als Berichterstatterin für das Plenum wurde Abgeordnete Ridi Maria Steibl gewählt.


Als Ergebnis seiner Beratungen stellt der Gesundheitsausschuss somit den Antrag, der Nationalrat wolle diesen Bericht zur Kenntnis nehmen.

Wien, 2010 07 01

                               Ridi Maria Steibl                                            Dr. Dagmar Belakowitsch-Jenewein

                                  Berichterstatterin                                                                           Obfrau