12403/J XXIV. GP
Eingelangt am
06.07.2012
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind
möglich.
Anfrage
der Abgeordneten Franz Riepl, Renate Csörgits
und GenossInnen
an die Bundesministerin für Finanzen
betreffend Stelleninserate der Österreichischen Post AG
In der Tageszeitung "Österreich" findet sich am 6. Juli 2012 ein Inserat der Österreichischen Post AG, in dem Urlaubsersatzkräfte gesucht werden.
Die BewerberInnen sollen engagiert, tatkräftig, körperlich fit, belastbar und erwachsen sein. Gute Deutschkenntnisse sind eine weitere Voraussetzung.
Für den 40-Wochenstunden-Job (Vollzeitarbeit) als Briefzustellerin wird ein monatliches Bruttogehalt von € 821,20 geboten!
Dieses Angebot wird von vielen BewerberInnen als Ausbeutung angesehen. Proteste der Postgewerkschaft gegen diese seit Jahren bestehende Vorgangsweise beim Vorstand der Österreichischen Post AG blieben in der Vergangenheit ergebnislos.
In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an die Bundesministerin für Finanzen folgende
Anfrage:
1. Halten Sie es generell für zeitgemäß, dass erwachsenen Menschen in unserem Land
bei einer Vollzeitbeschäftigung ein monatliches Bruttogehalt von € 821,20 angeboten wird?
2. Stimmt es, dass das angegebene monatliche Bruttogehalt von € 821,20 schon seit
Jahren unverändert ist?
3. Seit wann konkret besteht dieser Gehaltswert und wurde er jemals - und wenn ja, um
wie viel - angehoben?
4. Ist Ihnen bekannt, dass in der Post AG seit 2009 ein Kollektivvertrag besteht, der für
BriefzustellerInnen ein weitaus höheres Bruttogehalt vorsieht?
5. Was werden Sie im Rahmen Ihrer Ressortzuständigkeit und -Verantwortung tun, um
eine ordentliche und gerechte Gehaltssituation auch für Aushilfskräfte in der Briefzustellung zu garantieren?