14967/J XXIV. GP

Eingelangt am 04.06.2013
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ANFRAGE

 

des Abgeordneten Ing. Heinz-Peter Hackl

und weiterer Abgeordneter

 

an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft

 

betreffend gentechnisch manipuliertem Soja

 

Laut dem Onlineportal der „Deutsche Wirtschafts Nachrichten“ vom 21.05.2013 beklagen die europäischen Lebensmittelhändler eine Knappheit an konventionell angebautem Soja. In einer gemeinsamen Erklärung fordern Einzelhandelsketten aus mehreren europäischen Ländern, dass auch in Brasilien in Zukunft gentechnikfreies Soja angebaut werden muss. Millionen Tonnen an Kraftfutter aus Sojabohnen werden in Europa jährlich an Nutztierarten verfüttert. Die Hülsenfrucht ist damit einer der wichtigsten Grundstoffe für die Produktion tierischer Lebensmittel.

Brasilien ist eines von wenigen bedeutenden Soja-Exportländern, in denen es überhaupt noch nennenswerte Marktanteile an gentechnikfreien Sorten gibt. In den USA oder Argentinien hingegen wird kaum noch Soja gepflanzt, das nicht genmodifiziert ist. Mehr als 70 Prozent der weltweiten Soja-Flächen werden mittlerweile mit gentechnisch veränderten Sorten bebaut.

 

Laut Zahlen des Biotech-Interessensverbandes ISAAA hat sich die Anbaufläche von gentechnisch verändertem Soja zwischen 2000 und 2012 mehr als verdreifacht. Soja umfasst damit die Hälfte aller weltweit mit Gentechnik-Pflanzen bewirtschafteten Flächen. Seit Jahren ist Brasilien der Motor für dieser Entwicklung. 2012 nahm dort allein im Vergleich zum Vorjahr die Anbaufläche von gentechnisch veränderten Pflanzen um 21 Prozent zu.

 

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft folgende

 

 

ANFRAGE

 

1.    Ist Ihnen der oben geschilderte Sachverhalt bekannt?

 

2.    Wie viel nicht gentechnisch verändertes Soja wurde in den Jahren 2008, 2009, 2010, 2011 und 2012 nach Österreich importiert?

 

3.    Wie viel gentechnisch verändertes Soja wurde in den Jahren 2008, 2009, 2010, 2011 und 2012 nach Österreich importiert?

 

4.    Werden Sie sich für ein Importverbot von gentechnisch verändertem Soja nach Österreich einsetzen?

 

5.    Wenn nein, warum nicht?