2524/J XXIV. GP

Eingelangt am 18.06.2009
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Anfrage

 

 

 

des Abgeordneten Ing. Norbert Hofer

und weiterer Abgeordneter

 

an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft

betreffend Verwendung von Kunstdünger in Österreich

 

 

 

Die industrielle Herstellung von Kunstdünger ist sehr energieintensiv; zur Produktion von Kunstdünger werden u.a. nicht unerhebliche Mengen an Erdöl benötigt. BIO-Landbau verursacht durch den Verzicht auf Kunstdünger rund 60% weniger CO2-Emissionen als die konventionelle Landwirtschaft.

 

Der Einsatz von Kunstdünger ist immer mehr umstritten. Durch Kunstdünger werden das Bodenleben bzw. die Mikroorganismen, die für die Erhaltung des kostbaren Wasserspeichers Humus im Boden verantwortlich sind, zerstört. Phasen großer Trockenheit wechseln mit häufigen schlimmen Überschwemmungen.

 

Außerdem setzt die Oxidierung des Humus durch Kunstdünger große Mengen von CO2 frei, was den Klimawandel negativ beeinflusst. In biologisch bewirtschafteter Erde kann sich ein gesundes Bodenleben hingegen wieder entfalten. Milliarden von Mikroorganismen können langfristig den Wasser– und CO2-Speicher Humus wieder aufbauen.

 

Kunstdünger gilt mittlerweile als Umweltzeitbombe; Lachgas, ein Stickstoffoxid, das aus ausgebrachtem Kunstdünger entsteht, schadet dem Klima sogar 310-mal stärker als CO2 aus Verbrennungsmotoren.

 

 

In diesem Zusammenhang stellen die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft folgende

 

 


Anfrage

 

 

1.      Welche Mengen an Kunstdünger werden in Österreich pro Jahr eingesetzt?

 

2.      Gibt es Untersuchungen betreffend die Auswirkungen des Einsatzes von Kunstdünger und wenn ja, mit welchem Ergebnis?

 

3.      Welche Mengen an CO2 werden in Österreich allein durch den Gebrauch von Kunstdünger verursacht?

 

4.      In welchem Umfang, wann und zu welchen Preisen wurden bislang Zertifikate angekauft, um die durch Kunstdünger verursachten CO2-Mengen zu neutralisieren?

 

5.      Welche Alternativen zum Einsatz von Kunstdünger gibt es und in welchem Umfang kommen diese in Österreich zum Einsatz?

 

6.      Wo liegen die Vorteile der Alternativen zum Kunstdünger?

 

7.      Wo liegen aus ihrer Sicht die Vorteile am Kunstdünger?

 

8.      Wie umweltfreundlich halten Sie den Einsatz von Kunstdünger?

 

9.      Wo sehen Sie gerade vor dem Hintergrund der Erdölknappheit und der energieintensiven Produktion von Kunstdünger die Zukunft am Düngermarkt?