Eingelangt am 23.02.2010
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ANFRAGE
der Abgeordneten Korun, Schwentner,
Freundinnen und Freunde
an die Bundesministerin für
Inneres
betreffend Förderung von
Bildungsmaßnahmen für Migrantinnen
Im Nationalen
Aktionsplan für Integration, der im Ministerrat beschlossen wurde, ist auf
Seite 14 zu lesen: „Das Angebot an Sprachkursen für Frauen und
Eltern ist gezielt weiterzuentwickeln“. Weiters wird im NAP Integration
ausgeführt „Für Frauen mit Migrationshintergrund soll es
spezielle Sprachkurse geben, um ihre Bildungs- und Partizipationschancen zu
erhöhen.“
Doch wie dem „Kurier“
vom 15.02.2009 zu entnehmen ist, hat das Innenministerium mehreren Vereinen,
die Deutsch-Kurse, speziell für Migrantinnen, anbieten, für 2010 die
Förderungen gestrichen. Dadurch wird es jedenfalls in einigen
Vereinen 2010 ein geringeres Angebot an Sprachkursen für Migrantinnen
geben. Eine Kürzung statt einer Ausweitung von Deutschkursen kann nicht
das Ziel einer erfolgreichen Integrationspolitik sein. Alle Migrantinnen, die
Deutsch- oder Alphabetisierungskurse besuchen möchten, sollten auch die
Möglichkeit haben, dies zu tun. Denn das Beherrschen der deutschen Sprache
ermöglicht Migrantinnen einer Erwerbstätigkeit in Österreich
nachzugehen.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende
ANFRAGE:
- Welche Kriterien gibt es für die
Vergabe der Förderungen für Deutsch- und Alphabetisierungskurse
von Migrantinnen?
- Ist es richtig, dass bis zum Jahr 2009 die Einreichfrist für
Projektanräge bis Ende Dezember gelaufen ist und 2009 um ein halbes
Jahr verkürzt wurde?
- Was war der Grund für diese Fristverkürzung?
- Wann wurde diese Fristverkürzung beschlossen und wann
den Vereinen mitgeteilt?
- Wie hoch waren die Fördermittel Ihres Ressorts im
Jahr 2009, die für die Abhaltung von Deutsch- und
Alphabetisierungskursen vergeben wurden? Bitte führen Sie an, wie
sich diese Fördermittel auf die einzelnen Vereine verteilen.
- Wie hoch sind die Fördermittel Ihres Ressorts im Jahr
2010, die für die Abhaltung von Deutsch- und Alphabetisierungskursen
vergeben werden? Bitte führen Sie an, wie sich diese
Fördermittel auf die einzelnen Vereine verteilen.
- Wie viele Migrantinnen haben im Jahr 2009 einen Deutsch-
oder Alphabetisierungskurs besucht?
- Welche anderen Maßnahmen im Bereich der Aus- und
Weiterbildung von Migrantinnen, wie zum Beispiel Bildungsprojekte und
Qualifizierungsmaßnahmen, werden von Ihrem Ressort gefördert?
- Laut Schreiben des Innenministeriums, mit dem das Förderansuchen
von Frauenvereinen zurückgewiesen wurde, sind Deutschkurse für
Migrantinnen zwar dem Förderschwerpunkt "Spezifische
Beratung und Betreuung für Frauen" des Aufrufes 2010 zur
Projekteinreichung für "Nationale Förderungen"
zuzuordnen, sie stellen aber im Rahmen der Nationalen Projekte keine
eigene Maßnahme dar. Warum stellen Deutschkurse für
Migrantinnen keine eigene Maßnahme dar, obwohl sie laut
"Nationalen Aktionsplan für Integration" "gezielt
weiterzuentwickeln sind" und "es für Frauen mit Migrationshintergrund
spezielle Sprachkurse geben soll, um ihre Bildungs- und
Partizipationschancen zu erhöhen"?
- Wie sollen Deutschkurse für Migrantinnen gezielt
weiterentwickelt werden wenn Ihr Ministerium, das die Integrationsagenden
inne hat, Mittel für Deutschkurse für Migrantinnen streicht?
- Wie viele und welche Vereine sind konkret von dieser
Politik, Deutschkurse für Migrantinnen nicht mehr zu fördern,
betroffen?
- Welchen Vereine, die Deutsch- und Alphabetisierungskurse
für Migrantinnen durchgeführt und dafür vom
Innenministerium Fördermittel erhalten hatten, haben 2009 keine
Förderungen mehr erhalten?