4652/J XXIV. GP

Eingelangt am 25.02.2010
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ANFRAGE

 

des Abgeordneten Dr. Karlsböck

und weiterer Abgeordneter

 

an den Bundesminister für Gesundheit

betreffend mögliche Engpässe bei Kinder-Impfstoffen

 

 

Viele Medien in der Bundesrepublik Deutschland berichten über einen ernstzunehmenden Engpass bei der Herstellung von Kinderimpfstoffen. Angeblich sei wegen der Herstellung des Schweinegrippe-Impfstoffs die Produktion wichtiger Kinderimpfstoffe in den Hintergrund gerückt.

 

Eine diesbezügliche Pressemeldung lautet wie folgt:

„…Der Impfstoff gegen die Schweinegrippe schöpfte alle Kapazitäten des Pharmaunternehmens aus. Momentan steht die Sechsfachimpfung für Kleinkinder gegen Kinderlähmung, Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten, Hepatitis B und gegen das Pfeiffer-Influenzabakterium (Haemophilus influenzae Typ b) nicht zur Verfügung. Aber auch die Vierfachimpfung gegen Mumps, Masern, Röteln und Windpocken kann derzeit nicht verabreicht werden. Besondere Sorge bereitet Kinderärzten das Fehlen der Sechsfachimpfung. Normalerweise erhalten Kleinkinder im ersten Lebensjahr die Sechsfachimfpung, die sie vor den teils lebensgefährlichen Krankheiten schützt…“

 

Für den Präsidenten des Berufsverbands der deutschen Kinder- und Jugendärzte (BVKJ), Wolfram Hartmann, stellt der akute Lieferengpass einen Skandal dar. Für Babys könne er gravierende, sogar tödliche Folgen haben, sagte Hartmann. Besonders gefährlich für Säuglinge sind HIB-Infektionen und Keuchhusten. Bei HIB handelt es sich um das Bakterium Haemophilus influenzae Typ b. Darin sieht Hartmann eine ernste Bedrohung:„...Eine HIB-Infektion kann zu einer Kehlkopfentzündung oder Hirnhautentzündung führen, die beide den Tod bedeuten können… “ , erklärte der Mediziner.

 

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Gesundheit folgende


ANFRAGE

 

1.      Wie hoch ist die durchschnittliche Geburtenzahl in Österreich bzw. den einzelnen Bundesländern?

 

2.      Wird der Bedarf an Impfstoffen aufgrund dieser Geburtenzahlen kalkuliert?

 

3.      Ist dieser Bedarf durch entsprechende Lieferverträge abgesichert?

 

4.      Wie viele Impfdosen der Vierfach-Kombination gegen Mumps, Masern, Röteln und Windpocken sind derzeit in den einzelnen Bundesländern vorrätig?

 

5.      Wie viele Impfdosen der Sechsfach-Kombination gegen Diphterie, Wundstarrkrampf, Kinderlähmung, HIB-Infektion und Hepatitis B sind derzeit in den einzelnen Bundesländern vorrätig?

 

6.      Kam es 2009 bei der Vierfach-Kombination zu Lieferengpässen bzw. waren diese unter Umständen überhaupt nicht mehr vorrätig und wenn ja, wie viele Kinder konnten dadurch nur verspätet geimpft werden?

 

7.      Wenn ja, ab welchen Zeitpunkt wurde Österreich mit dem entsprechenden Impfstoff wieder beliefert?

 

8.      Wenn ja, wann hat sie der entsprechende Pharmakonzern darüber verständigt und mit welcher Begründung?

 

9.      Kann es, ähnlich wie in Deutschland, in naher Zukunft bei der Vierfach- Kombination zu Lieferengpässen kommen?

 

10. Kam es 2009, bei der Sechsfach-Kombination zu Lieferengpässen bzw. waren diese unter Umständen überhaupt nicht mehr vorrätig und wenn ja, wie viele Kinder konnten dadurch nur verspätet geimpft werden?

 

11. Wenn ja, ab welchen Zeitpunkt wurde Österreich mit dem entsprechenden Impfstoff wieder beliefert?

 

12. Wenn ja, wann hat sie der entsprechende Pharmakonzern darüber verständigt und mit welcher Begründung?

 

13. Kann es, ähnlich wie in Deutschland, in naher Zukunft bei der Sechsfach-Kombination zu Lieferengpässen kommen?

 

14. Kam es 2009 bei weiteren Kinderimpfstoffen zu Lieferengpässen bzw. waren diese unter Umständen überhaupt nicht mehr vorrätig?

 

15. Wenn ja, ab welchen Zeitpunkt wurde Österreich mit dem entsprechenden Impfstoff wieder beliefert?

 

16. Wenn ja, wann hat sie der entsprechende Pharmakonzern darüber verständigt und mit welcher Begründung?