4793/J XXIV. GP

Eingelangt am 05.03.2010
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ANFRAGE

 

 

der Abgeordneten Schwentner, Freundinnen und Freunde

 

an den Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz

 

betreffend steigende Arbeitslosigkeit von Frauen

 

 

Die Finanz- und Wirtschaftskrise hat zuerst vor allem die exportorientierten Industriebranchen erfasst, in denen überwiegend Männer beschäftigt sind. Deshalb kam es zunächst zu einem starken Anstieg der Arbeitslosigkeit unter den Männern. Bei den Frauen war ein stärkerer Anstieg der Arbeitslosigkeit erst im Laufe des Jahres 2009 festzustellen. Medial liegt der Fokus meist auf Jobkürzungen in der Industrie. Da Frauen eher in kleineren Unternehmen beschäftigt sind, fällt ihr Jobverlust weniger stark auf.

 

Für Frauen bedeutet der Jobverlust oft in akute Armut zu geraten. Einerseits haben sie aufgrund ihrer geringen Einkommen weniger Ersparnisse für Notzeiten und andererseits ist die durchschnittliche Höhe des Arbeitslosengeldes geringer. In manchen Fällen verlieren Frauen ihren Anspruch auf Notstandshilfe aufgrund eines zu hohen Partnereinkommens.

 

Es wurde verabsäumt, die Konjunkturpakete auf ihre Geschlechtergerechtigkeit hin überprüfen. Dadurch werden die bestehenden Ungleichheiten am Arbeitsmarkt weiter fortgeschrieben bzw. sogar verstärkt. Die bisherigen Konjunkturpakete haben auf den sozialen Bereich vergessen, obwohl soziale Dienstleistungen wie Kinderbetreuung, Pflege oder Bildung den stärksten Beschäftigungseffekt haben.

 

 

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende

 

 


ANFRAGE:

 

 

  1. Ist eine drittes Konjunkturpaket mit einem Schwerpunkt auf den sozialen Bereich geplant und erachten Sie eine derartige Investition als eine Notwendigkeit? Falls nein, warum nicht?

 

  1. Wie viele Frauen und Männer, bitte getrennt anführen, konnten im Jahr 2009 keine Notstandshilfe beziehen, weil das Partnereinkommen zu hoch war?

  2. Ist eine Erhöhung der Freibeiträge bei der Anrechnung des Partnereinkommens beim Bezug der Notstandshilfe geplant?

 

  1. Wie viele Personen sind derzeit in Kurzarbeit? Wie viele davon sind Frauen und wie viele Männer?

 

  1. Wie viele Personen sind derzeit StiftungsteilnehmerInnen? Bitte nach Geschlecht getrennt anführen.

 

  1. Wie viele Personen sind derzeit in AMS-Schulungen? Bitte nach Geschlecht getrennt anführen.

 

  1. Wie hoch war das AMS-Budget für das Stiftungs-Arbeitslosengeld im Jahr 2009? Welcher Betrag davon kam Frauen und welcher Männern zu Gute?

 

  1. Wie hoch war das AMS-Budget für Schulungen im Jahr 2009? In welchem Umfang kam dieses Budget Frauen und welchem Umfang Männern zu Gute?

 

  1. Welche budgetären Aufwendungen im Bereich der aktiven Arbeitsmarktpolitik für Frauen werden im Rahmen welcher Maßnahmen aufgewendet? Bitte geben Sie eine ausführliche Übersicht.

  2. Ist eine Erhöhung der Nettoersatzrate beim Arbeitslosengeld oder eine jährliche Aufwertung der Bemessungsgrundlage geplant?

  3.  Wird das Programm FIT – Frauen und Mädchen in Handwerk und Technik über das Jahr 2010 hinaus verlängert werden?

  4.  Wie hoch ist das Mindeststipendium für die Teilnehmerinnen am Programm FIT (bitte nach Bundesländern getrennt auflisten)?

  5.  Das AMS Österreich hat acht unterschiedliche Ausbildungsarten im Rahmen des Programms FIT definiert, bitte führen Sie diese Ausbildungsarten getrennt an und geben Sie an, in welchen Bundesländern die jeweilige Ausbildungsart vom AMS angeboten wurde.

  6.  Wie viele Frauen haben im Jahr 2009 im Rahmen von FIT eine Ausbildung mit mindestens Lehrabschluss absolviert?

  7. Wie viele Frauen haben im Jahr 2009 an den perspektivenerweiternden Maßnahmen im Rahmen des FIT Programms teilgenommen?

  8. Wie viele Frauen haben im Jahr 2009 an technisch handwerklichen Basisqualifikationen im Rahmen des FIT Programms teilgenommen?

 

  1. In welchen Bundesländern gibt es für die Teilnahme am Programm FIT eine Altersbeschränkung und wie ist diese konkret definiert?

  2.  Welche arbeitsmarktpolitischen Förderungen gibt es speziell für WiedereinsteigerInnen?

  3. In welcher Form wird die Frauenförderung im Jahr 2010 und darüber hinaus intensiviert werden?