5161/J XXIV. GP

Eingelangt am 23.04.2010
Dieser Text wurde elektronisch übermittelt. Abweichungen vom Original sind möglich.

ANFRAGE

 

des Abgeordneten Dr. Karlsböck

und weiterer Abgeordneter

 

an den Bundesminister für Gesundheit

betreffend Schönheitsoperationen – fragwürdige Geschäftsideen

 

 

In einigen Situationen kann ein kosmetischer Eingriff körperlich als auch psychisch hilfreich sein. Jedoch zeichnet sich in den letzten Jahren ein gefährlicher „Schönheitswahn“ bei Kindern und Jugendlichen ab. Bereits viele Kinder und Jugendliche schminken sich und machen regelmäßig Diäten. Geprägt durch ein idealisiertes Schönheitsbild, welches durch Medien weiter verstärkt wird, wünschen sich immer mehr junge Österreicher eine Schönheitsoperation um z.B. Beine wie Heidi Klum, Oberarme wie Madonna oder einen Schmollmund wie Angelina Jolie zu haben.

 

Diesen gefährlichen Trend haben mittlerweile auch einige Freizeitveranstalter für sich entdeckt. Beispielsweise wurde in einer niederösterreichischen Diskothek eine Brustvergrößerung unter den großteils jugendlichen Gästen verlost. Auch ein Reiseveranstalter versucht mit „Gesundheitsreisen“ gegen den allgemeinen Buchungsrückgang in der Branche anzukämpfen. Hierbei werden „All-Inclusive-Pakete“ wie Botox-Behandlungen und viele weitere kosmetische Eingriffe angeboten. Sogar Großsportveranstaltungen wie die Fußball-WM in Südafrika werden genutzt, um für „WM-Schönheitspakete“ zu werben. Die diesbezügliche Geschäftsidee kann wie folgt zusammengefasst werden: Während der vornehmlich männliche Fan im Stadion die Mannschaften anfeuert, kann sich die Lebensgefährtin oder Ehefrau kosmetischen Eingriffen unterziehen. Die Unterbringung, Rund-um-die-Uhr-Pflege sowie der Transfer zu den WM-Spielen sind inbegriffen.

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Gesundheit folgende


 

ANFRAGE

 

1.    Wie beurteilen Sie bzw. Ihr Ressort die Verknüpfung von Schönheitsoperationen mit anderen Freizeitveranstaltungen, um einerseits einen gewissen Werbeeffekt zu erzielen und andererseits eine Umsatzsteigerung zu bewirken?

 

2.    Wie beurteilen Sie bzw. Ihr Ressort, dass jeder medizinische Eingriff ein Risiko birgt und die daraus resultierenden Gefahren durch die zuvor erwähnten Beispiele verharmlost oder heruntergespielt werden?

 

3.    Wie beurteilen Sie bzw. Ihr Ressort diese Gefahr für Jugendliche im Speziellen?

 

4.    Gibt es Überlegungen, unter Umständen in Abstimmung mit anderen Ressorts, diese fragwürdigen Geschäftsideen zu unterbinden bzw. zu verbieten?