6186/J XXIV. GP

Eingelangt am 09.07.2010
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ANFRAGE

 

 

des Abgeordneten. Mag. Dr. Graf

und weiterer Abgeordneter

 

an die Bundesministerin für Wissenschaft und Forschung

 

betreffend Institut für Wissenschaft und Technologie in Maria Gugging (Institute of Science and Technology“ (IST)

 

Uni in Maria Gugging: Nur ein bisschen Elite?

Mit Vehemenz lehnt der Verwaltungsdirektor der künftigen „Elite-Universität“ in Maria Gugging, Gerald Murauer, die Begriffe „Elite“ und „Uni“ ab. Er spricht im Unistandard April 2010 vom „Institut of Science and Technology“ (IST) - ein Forschungsinstitut mit Promotionsrecht. Die Selbstdarstellung erweist sich als äußerst eigenwillig, schließlich strotzt das IST vor Luxus und Dekadenz.

Bis zur Eröffnung im Jahr 2017 sind für das IST sage und schreibe 195 Millionen Euro im Wissenschaftsministerium budgetiert. Die Kosten pro Student betragen in etwa 100.000 Euro. Das ist das Doppelte der Kosten an den beiden anerkannten Schweizer Eliteuniversitäten ETH Zürich und ETH Lausanne sowie das Zehnfache der Kosten, die an den Technischen Universitäten in Wien oder Graz pro Student aufgewendet werden. Von solchen budgetierten Summen können „normale“ Universitäten nur träumen.

Die „Eliteuni“ bleibt weiterhin eine Großbaustelle. Nicht nur, weil in der Planung gravierende Fehler begangen wurden, … (www.unzensuriert.at)

Die Anregung zur Gründung einer wissenschaftliche Einrichtung für Grundlagenforschung wurde am Forum Alpbach 2002 präsentiert. Ein grundlegendes Konzept wurde 2005 vorgelegt. Rechtliche Basis für das Institut ist das Bundesgesetz über das Institute of Science and Technology – Austria (IST Austria). Ein Internationales Komitee veröffentlichte im Juni 2006 einen Bericht über die Gründung der Forschungseinrichtung. Das Kuratorium wurde im Dezember 2006 bestellt.

Seit Beginn der Bauarbeiten im Spätherbst 2007 wurde der Campus (180.000 m²) erheblich verändert, um das bestmögliche Umfeld für die Zwecke der Wissenschaft herzustellen. 17 der 30 ehemaligen Hospitalgebäude mussten abgerissen werden. Die übrigen Gebäude wurden renoviert.

Quelle: www.ist.ac.at

Laut diversen Berichten sollen auch, neben den Planungskosten, die Baukosten gegenüber dem ursprünglichen Master Plan 2007 um Einiges überschritten worden sein.

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an die Bundesministerin für Wissenschaft und Forschung nachstehende

 

 

Anfrage

 

 

1.    Wie sieht der derzeitige Entwicklungsplan des Instituts für Wissenschaft und Technologie in Maria Gugging (IST Austria) konkret aus? Welche Änderungen haben sich zu dem ursprünglichen Entwicklungsplan 2007 ergeben?

 

2.    Welche Leistungsvereinbarung mit welchem Inhalt wurde über welchen Zeitraum zwischen dem BMWF und der Universität für Wissenschaft und Technologie in Maria Gugging (IST Austria)?

 

3.    Welches Strategiekonzept und von wann stammend findet auf das IST Austria Anwendung? Wann wurde das Strategiekonzept zuletzt revidiert und adaptiert?

 

4.    Wann wurde die Strategie der IST Austria zuletzt mit welchem Ergebnis evaluiert? Wenn nein, warum nicht?

 

5.    Wann wurde die Gebarung der IST Austria zuletzt mit welchem Ergebnis geprüft?

 

6.    Wie sieht die Mittelaufteilung konkret zwischen Bund und Land NÖ, auf welcher Grundlage und in welcher Form, zur Finanzierung des IST Austria aus?

 

7.    Welche anderen Ministerien tragen zur Finanzierung des IST Austria bei? Wenn keine, warum nicht?

 

8.    Welche Drittmittel hat die IST Austria seit 2007 bislang konkret eingeworben?

 

9.    Wie lautet die genaue deutschsprachige Bezeichnung des IST Austria welche ja mehrheitlich von Bund und Land finanziert wird?